Streckennotizen zur Tour vom Kilimandscharo zu den Victoriafällen 2015
Streckennotizen zur Tour vom Kilimandscharo zu den Victoriafällen 2015
Michael Franke
Ich fliege drei Tage früher los, da ich mich in Moshi noch mit unserem tansanischen guide treffen will.
30.6. Das Check-in bei ET am Flughafen Frankfurt/M. war etwas chaotisch, da die Leute kreuz und quer standen und andere kaum noch durchkamen. Erst ein resoluter älterer Herr von ET brachte etwas Ordnung. Leider stand auch genau dieser Mann wieder neben mir als ich mein Fahrrad am Schalter hatte. Die Dame wollte es so durchgehen lassen, aber er bestand darauf, dass ich extra zu zahlen habe. Also noch mal 80 € abdrücken. Und diesmal musste ich das Rad auch selbst zum Sperrgepäckschalter bringen – niemand kam um es abzuholen.
Die Sitzreihe auf der ich saß war verdreckt; auf allen Plätzen waren die Netze vor einem mit Abfällen gefüllt. Bei der Frau auf dem mittleren Platz fehlte der Knopf zum Verstellen der Rückenlehne – da war nur ein Loch, sonst nichts. So musste sie senkrecht sitzen bleiben, auch als der Vordermann ihr zum Schlafen die Rückenlehne fast ins Gesicht drückte.
Absolut idiotisch ist wohl die Idee, die Bildschirme als Touchscreen auszustatten. Hinter uns saß eine Reihe von Kindern, die irgendwelche Spiele spielten und zum Bewegen der Figuren heftig auf den Bildschirm einhackten. Das ging direkt auf meinen Kopf.
Wie üblich, kommt das Essen sehr spät, so dass die Nacht entsprechend kurz war. Glücklicherweise hatte ich meine Schlafbrille dabei.
1.7. Das Umsteigen in Addis war o.k., ebenso der kurze Flug nach JRO. Grandios wieder mal der Moment, wenn kurz vor dem Anflug der Kilimandscharo und der Mt. Meru aus den Wolken auftauchen.
Das Gepäck kam vollständig und fast unversehrt an und relativ schnell hatte ich mein Rad zusammengebaut. Beide Räder klemmten etwas, so dass ich mit reichlich zusätzlichem Kraftaufwand die 42 km nach Moshi radeln musste. Anfangs etwa 28°, doch zum Nachmittag hin sank die Temperatur rasch. Leichter Gegenwind auf leicht hügeliger Strecke. Die Landschaft recht ansprechend, Maisfelder, Sonnenblumen. Als der erste Marktstand am Wegrand auftauchte, holte ich mir drei Passionsfrüchte und machte bei den Frauen eine kurze Pause. Später, beim Abzweig zum Machame Gate, trank ich einen Tee. Durch das Holzkohlefeuer schmeckte er leicht geräuchert, er war gut gezuckert und mit Ingwer gewürzt.
In Moshi fuhr ich zum Reisebüro, wo ich mit Michael Rasta verabredet war. Er brachte mich dann zu einer Unterkunft im Nachbarhaus.
2.7. Nachts oder am frühen Morgen regnet es etwas; am Morgen nur noch leichter Nieselregen, der jedoch bald aufhört. Bedeckt.
Beim Airtel Büro kaufe ich eine lokale Telefonnummer, Aufladeguthaben, einen Surfstick und auch eine eigene SIM-Karte dazu. Dazu Formulare ausfüllen, eine Fotokopie des Passes anbringen. Doch in weniger als 1 Std. war ich durch.
Als nächstes fahren wir zu einem Fahrradmechaniker, der sich noch mal unsere Räder anschaut. Mittagessen bei der Mutter von unserem guide Michael. Sie ist eine wache aktive Frau und war früher eine der ersten Fahrerinnen für ein Tourismusunternehmen.
Abends Treffen mit Christian, dem ersten Teilnehmer, der ankommt und wieder Abendessen im Taj Mahal.
3.7. Das Frühstück im coffee shop war enttäuschend. 1020 etwa fahren wir zu dritt zum Flughafen. Die Strecke ist gut asphaltiert, viel Verkehr. Wind leicht von hinten, 25° am Vormittag und max. bis 28° im Verlauf des Tages. Hügelig, erst viele Maisfelder & Sonnenblumen, Blätter teils grün, teils schon braun; auch mal ein Tomatenbeet, vereinzelte kl. Bäume; Ziegen, Schafe, Kühe, etliche kl. Orte
Nach 1300 am Flughafen, Horst und Hendrik sind schon da und eine Std. später auch Rolf. Gegen 1530 fuhren wir los.
Kurz vor Usa River wird die Landschaft deutlich grüner, auch größere Bäume, Reisfelder, Bananenstauden. Ankunft bei der Santiago Lodge gegen 1745. Die Unterkunft hat nicht genügend Platz und bringt uns 3 km weiter in einem weiteren Gästehaus unter, Half London guesthouse, ganz ordentlich
AE um die Ecke in einem dörflichen Resto, Reis + Bohnen oder Reis + Fleischsoße, für jeden einen Tee = 1 € pro Person.
4.7. F um 0800 am gleichen Resto, spanish Omelett, Chapati, Toast, Marmelade, Tee, 4.000 p.P.
1000 los, hügelig, des Öfteren bergauf. Es ist grüner und fruchtbarer, viele Bäume, Verkauf von Holz, Mangos, Ananas am Straßenrand, Schilder die zu Kaffeepantagen führen. Nach gut 1 Std. sind wir in Arusha und warten im Hotel bis die Zimmer gemacht sind.
Wir laufen schon mal in den Ort, einige wollen noch Geld wechseln und Telefonnummern kaufen. Das dauert ewig und mit Peter und Carsten gehe ich schon mal zum Busbahnhof was Essen, danach über den Markt und etwas durch die Straßen schlendern. Wir finden keine Möglichkeit irgendwo einen Kaffee zu trinken.
17 km
So 5.7. Arusha – Eingang zum Tarangire NP
0600 auf 07 F, 0800 los, hat alles gut geklappt, mit deutlichem Rückenwind waren wir nach 20 Min raus aus der Stadt. Anfangs kühl, leicht regnerisch, einige haben sich die Jacken angezogen
Str. gut asphaltiert mit breitem Seitenstreifen. In Arusha waren noch Kaffeeplantagen zu sehen, doch jetzt wird die Landschaft trockener, Akazien rechts und links.
Massai Jungs, die von der Beschneidungszeremonie kommen, der ganze Körper schwarz bemalt, teilweise mit weißer Verzierung im Gesicht; sie bleiben 3 Monates so, werden eingewiesen, in Tradition, z.B. Kampf mit Speer
Vereinzelt km-Steine mit Abkürzung BBT für Babati.
Sonntagmorgen, erstaunlich wenig Verkehr, vor allem Safari Jeeps und ein paar kl. Busse. Man fährt recht angenehm. Es sind keine Flüsse mehr zu sehen, nur ausgetrocknete Flussbetten mit starken Erosionsschäden, an den Brücken mit Erosionsschutz, große Agaven, Maisfelder.
Um 1000 schon bei 35 km, um 1050 bei km 45. Bisher ist der Himmel bewölkt doch gegen 1115 kommt die Sonne raus und es wird deutlich wärmer, 28°
1150 in Manja bei km 52 die nächste Pause. Der Ort liegt am Ende einer steilen Abfahrt, wo ich bis auf 56 km/h kam (doch kurz danach kam eine weitere Abfahrt, da ging es bis 65 km/h).
Erstaunlich, wir erreichen Makuyuni nach 78 km, schon kurz vor 1300, machen dort Mittagspause im erstbesten Resto am Straßenrand und fahren dann noch ca. 28 km bis zur Einfahrt zum Tarangire Nationalpark. Hier ist eine kleine Ortschaft, es gibt mehrere Unterkünfte. Michael führt uns zu einer, die nicht genügend Zimmer hat; so belegen wir die Betten zu zweit.
105 km
Mo 6.7., Kibaoni Minjingu – Babati
07 auf, 08 F, 0900 los. Der Himmel ist aufgeklart, die Sonne kommt schon durch, die Str. relativ leer, gut asphaltiert, der Seitenstreifen nur noch grober Kies.
Rechts der Lake Manyara mit Bergkette am Ufer. Die Landschaft ist relativ grün, neben Akazien sind jetzt auch Palmen und nach 11 km der erste eindrucksvolle Baobab zu sehen. Der Bewuchs wird dichter und grüner, Akazienwald – doch bald sind schon wieder Maisfelder da. Der Wind nicht mehr von hinten, eher von vorne, wir kommen auf der glatten Fahrbahn dennoch mit 20 km/h voran.
Schönes Landschaftsbild mit einzelnen kegelförmigen Hügeln links vorne und rechts noch immer die Bergkette vom Lake Manyara.
Nach dem Ortsausgangs Schild von Mdori fahren wir direkt am Fuß der Kegelberge vorbei. Rechts eine ebene offene Landschaft und weiterhin eine Bergkette – sehr schönes Landschaftsbild.
Km 20: weite offene Landschaft – die Kugelberge sind vorbei. Vor uns die Bergkette von Babati, rechts und links einzelne Sonnenblumenfelder und immer wieder einzelne Baobabs.
Bei km 29 wieder ein kl. Ort; wir essen in heißem Fett kross frittierte Maniokstücke; sehr lecker. Den nächsten Ort, Magugu, erreichen wir bei km 37. Der Wind ist stärker geworden und wir fahren etwa 15 km/h.
Magugu ist ein größerer Ort und bei km 40, mitten im Ort, bricht bei Michael eine Schraube im Gewinde ab, die den Gepäckträger hält. Wir befestigen alles provisorisch mit Kabelbinder und verteilen sein Gepäck. 300 m weiter kommt schon ein Fahrradreparaturstand wo das Ganze erstmal wieder fahrtauglich gemacht werden kann. Doch kurz vor Babati wird nun auch die andere Seite der einzigen Gepäckträgerstrebe brechen und ich darf mit einer zusätzlichen Satteltasche den Berg hoch.
Bei km 45 geht die Straße langsam und dezent hoch. Rechts, links und direkt vor uns ist die kl. Bergkette zu sehen.
Bei km 51 und kurz vor 1300 Uhr die Kiongozi-Brücke unter der tatsächlich ein kl. Fluss fließt. Akazien, Bananenhaie am Fluss aber auch viel rote Erde und Erosionsschäden. Und wieder ordentlich bergauf. Für ein kurzes Stück hängen sich Michael und ich jeweils an einen LKW ran um uns ziehen zu lassen.
Auf 15 km Strecke geht es immer wieder berghoch; direkt hoch geht es aber nur auf 3 km. Nach der Ankunft in Babati gehen wir gleich in ein Restaurant und sind erst kurz vor 1600 fertig.
Es gibt viele neue und noch wenig genutzte Unterkünfte; wir bekommen jeweils ein EZ, Bad mit heißer Dusche, alles prima und mindestens doppelt so gut wie gestern.
65 km
Di 7.7.
0630 auf, 0730 gehen wir zu Fuß zum Restaurant von gestern Abend, wo wir auch F bekommen. Großes Staunen als die Rechnung kommt, es ist völlig überteuert, soll mehr kosten als AE plus Bier. Sie wollten erst 8.000, gingen dann auf 6.000 runter. Zu Fuß zurück, fertig packen, erstes Gruppenfoto, auch für den Reiseblog. Start 0900
Km 10 um 0935, bei der Ortsausfahrt ein schöner Blick auf den Lake Babati. Himmel noch ziemlich bedeckt, die Sonne kommt ein bisschen durch. Straße gut asphaltiert, noch etwas nass, muss wohl geregnet haben, kann nicht viel gewesen sein, denn die Bäche oder das was unter den kl. Brücken ist über die wir fahren sind alle trocken.
Landschaft sehr schön grün, großflächige Sojabohnenfelder, Mais, kl. Ortschaften, Gemüsegärten.
Wir erkennen einzelne Avocadobäume, manchmal auch die Früchte, die wie riesige Weihnachtskugeln an den Bäumen hängen. Einzelne große alte Mangobäume.
Gut dass wir dem Programm schon einen Tag voraus sind. Das haben wir dem guten Rückenwind bei Arusha zu verdanken, dass wir nicht in Makuyuni übernachteten. Besser so als dem Programm einen Tag hinterher zu hängen.
Es fängt an, leicht bergauf zu gehen. Der Himmel wird bedeckter, schwarze Wolken von links und über der Bergkette, die wir vor uns sehn. Einzelne Leute tragen Regenkleidung – da kann ja noch was auf uns zu kommen.
Am Ortsausgang von Bonga geht die Straße – immerhin die Straße, die zur Hauptstadt führt, in eine leicht sandige Piste über, eigentlich nur einspurig bei einem Verkehrsaufkommen von fast null. Auf 88,8 km soll die Str. asphaltiert werden, durchgeführt von der China Railway Seventh Group und eine deutsche Ingenieur GmbH und Co. KG ist auch dabei. Ausgesprochen schöne Landschaft.
300 Höhenmeter haben wir nun vor uns.
Km 20 sind wir um 1035, mitten in den Bereko Hills. Ein paar 100 m ging es so steil, dass wir geschoben haben. Es ist wunderschön grün, unter uns, vor uns, rechts und links die rote afrikanische Piste.
Eine Frau mit einem Eimer voller Stachelanonen kommt uns entgegen.
Es ist vergleichsweise kühl und hat dunkle Wolken am Himmel.
Bei km 23 erreichen wir um 1100 am Ende eines langen Anstiegs eine Polizeistation; Mann und Frau tragen Regenkleidung. Wir machen 30 Min. Pause. Oben ist ein Haus, kl. Laden, Bananenhaine, Kaffeesträucher und in den Bäumen turnen Affen. Noch ein Foto mit der Polizei, leichter Nieselregen und eher kühl. Weiter geht es gerade, mal begab und auch mal wieder bergauf. Sobald ein Bus entgegen oder von hinten kommt, heißt es anhalten. Bergfahrt auf der Piste ist auch schwierig.
Der Wald lichtet sich, wir schauen rechts über ein Tal auf die andere Seite. Überall Felder in verschiedensten leuchtenden Grüntönen. Bei km 33 kommen rechts etwa 10 Hütten – ein Billiardtisch ist auch dabei. Wir kaufen für jeden einen dünnen noch warmen Chapati Pfannkuchen, den wir mit Erdnussbutter oder Honig oder beidem bestreichen.
Als wir wieder losfahren wollen, regnet sich eine dunkle Wolke über uns ab. Ich ziehe schnell die Regenjacke an, doch als die Beine gerade nass sind und ich durch die Brille fast nichts mehr sehen kann, hört es auch schon wieder auf.
Km 40, ziemlich genau 1300, von Wald ist nichts mehr zu sehen. Wir sind weiter auf der Hoppelpiste, mal mit Steinen, mal mit Asphaltresten, oft mit Querrinnen. Man wird ganz schön durchgeschüttelt und alles klappert. Rechts und links Agaven, Akazien und wieder Sojabohnenfelder. Die Wolken sind weg und langsam wird es warm.
Und ca. 1 km später sind wir auch schon im Ort Bereko. Wir diskutieren, ob wir weiterfahren oder da bleiben. Bis Richtung Kolo wären es noch 40 km; das ist zu machen. Wir entscheiden uns fürs hierbleiben, machen für heute also ca. 1330 Schluss. Es gibt ein lokales guesthouse. Wir fragen, ob wir hier zelten können, ja, das geht. Die Unterkunft wird von einem pensionierten Lehrer der Sekundarschule betrieben, seine Frau hilft. Sie will für uns auch das AE kochen und das F zubereiten. Unser erster Campingplatz. Nach dem Zeltaufbauen ein kl. Spaziergang im Ort. Wir sehen Guaven, Orangen, Leberwurstbäume, schauen uns die Sojabohnen mal genauer an, Sonnenblumenfelder, Ziegelsteine werden hergestellt, mit Feuer getrocknet und in einen LKW verladen. Auf dem Rückweg einige schöne Fotos, denn von Norden her scheint die Sonne kräftig, während im Süden der Himmel fast schwarz ist. Gerade sitze ich im Büro des Lehrers und tippe meine Notizen ab, als ein heftiger Regenguss herunterkommt. Nach 10 Min. ist alles vorbei.
41 km
Mi 8.7.
0630 klingelt der Wecker, vorher rief schon der Muezzin, der offensichtlich überall präsent ist. 0800 Frühstück, 0945 los. Mit Zelt abbauen, zusammenpacken … brauchen wir doch etwas länger.
Himmel bedeckt, ich ziehe mir erst die Regenjacke an, nach 3 km aber wieder aus, weil es zu warm wird. Im Ort sitzen schon die ersten Frauen mit Bananen und Passionsfrüchten am Straßenrand
Wir fahren weiter auf roter Rüttel- und Schüttelpiste, immer rauf und runter.
Landschaft: alles schön grün, rechts und links von der Piste hohe Büsche, viele Wandelrösschen, man sieht oft nicht die Siedlungen, die dahinter sind. Hohe Bäume, Wolken hängen dicht runter, z.T. sehr dunkel. Es begegnen uns nur wenige Menschen.
Km 20 sind wir um 1050 an einer Stelle wo die Straßenbauarbeiten gerade in Gang sind. Wir fahren auf einer sehr breiten, geraden flachen Strecke. Der Straßenbau erinnert an das Buch „die hungrige Straße“ von Ben Okri. Die Straße ist 2-spurig mit breiten Seitenstreifen. Keine Querrillen mehr, keine Steine. Nur an wenigen Stellen, nur 3- oder 4-mal sehen wir überhaupt Baumaschinen und Arbeiter; ganz so schnell scheint das also nicht voran zu gehen. Die Straße verläuft meist ganz oben auf der Anhöhe. Mal können wir rechts, mal links in die Ebene hinunterblicken. Es geht mal gerade, mal steil runter und dann auch wieder hoch.
Lichter Wald, Siedlungen, Felder, weiterhin stark bewölkter Himmel. Weiße Wolken im Westen, schwarze Wolken von Osten, kaum Wind zu spüren.
Längere Pause im Ort Bukulu; da gibt es kleine Läden und wir essen alle einen Chapati.
Von einer Anhöhe aus sehen wir zwei Sendemasten auf einem Hügel, wo wir hin müssen. Wir versuchen zu schätzen, wie weit es bis dahin zu fahren ist. Einer sagt 5, einer 7, einer 10 und einer mehr als 20 km; die 7 gewinnt.
Von hier oben aus ging es relativ steil hinunter in den Ort Kolo.
Der Besitzer des lokalen guesthouse ist verstorben, die Witwe hat es als Unterkunft für die Bauarbeiter vermietet – es steht uns also nicht zur Verfügung. Wir dürfen aber auf dem Gelände zelten. Doch die Präsenz der Bauerbeiter ist deutlich; da liegen Kabelrollen, Betonplatten und andere Bausachen rum – alles nicht sehr einladend.
Man sagt uns, dass es 7 km weiter noch den Amarula Campingground gibt. Christian und Rolf fahren hin um es sich anzusehen, doch nach und nach entscheiden die verbleibenden Leute, dass sie auf jeden Fall hier bleiben wollen, da die Unterkunft direkt am Ort sehr viel näher an den Essensmöglichkeiten ist. Ich fahre den beiden hinterher und bleibe ebenfalls dort.
Der Campingplatz bietet einen sehr schönen Blick auf die Berge, hat aber nur wenig Annehmlichkeiten (kein warmes Wasser). Immerhin können wir AE und F bestellen und kriegen am späten Nachmittag heißes Wasser für Tee oder Kaffee.
41 km + weitere 6 für diejenigen, die zum Amarula Camp fahren.
Do 9.7. Von Kolo nach Kondoa
Im Amarula Camp stehen wir um 0630 auf, packen die Sachen und die Zelte, gehen zum F und telefonieren mit den anderen. Leider ist die Verbindung so schlecht, dass ich fast nichts verstehe. Also laufen wir los, die 3,5 km den Berg hoch bis zum Schild welches zu den Kolo Rock Paintings weist. Dort ist die Telefonverbindung o.k. Und wir erfahren, dass die anderen nicht hier entlang kommen, sondern vom Ort aus einen anderen Weg gehen. Wir folgen der Piste, bis wir oben beim Parkplatz sind. Die anderen warteten schon seit einer ¾ Std.
Oben bei den Felszeichnungen geht es mit einem lokalen Führer weiter. Wir sehen Elefanten, Giraffen, Antilopen in einer Netzfalle, das ausgebreitete Fell eines Wildschweines, Hyäne, Männer die mit einem Stock in der Hand durchs Wasser waten, einen Baobab, einen König, Frauen die Sachen auf dem Kopf tragen.
Aber so beeindruckend, dass man da unbedingt hin muss, ist es für die meisten wohl doch nicht. Im Ort gibt es noch ein kleines Museum, wo weitere Zeichnungen dokumentiert sind und die Geschichte der Entdeckung durch die Familie Leaky dokumentiert ist. Ein zweiter Raum hat noch ein paar ethnografische Ausstellungsstücke und zeigt u.a. dass es hier schon 1.000 n. Chr. eine lokale Eisenverhüttung gab.
Gegen 1500 fahren wir weiter. Es sind nur wenige Wolken am blauen Himmel und so ist es noch ganz schön warm. Wir fahren wieder auf der sehr breiten Piste, die mal eine Straße werden will und es geht ständig leicht bergauf.
Eine kleinere Piste, fast ohne Autoverkehr, soll eine Abkürzung nach Kondoa sein. Die Strecke ist erst sehr steinig und später sandig. Teilweise steil bergab, rutschig, gefährlich. Immer wieder so starke Sandverwehungen, dass wir schnell vom Rad springen und ein Stück schieben müssen. Immer wieder überqueren wir ein ausgetrocknetes sandiges Flussbett. Schöne dörfliche afrikanische Idylle, echt nette Strecke. Berge rechts und links, Felder, kleine Dörfer, nette Leute – eigentlich sehr schön.
Km 20, kurz nach 1700 wir sind immer noch auf der Abkürzungspiste, schlängeln uns durch den Sand. An einem Flussbett sehen wir Frauen und Mädchen, die nach Wasser graben, so wie ich das von Dabane Trust in Simbabwe kenne.
Bei km 24 erreichen wir endlich die Asphaltstraße von Kondoa, suchen die Unterkunft und nehmen auch gleich das von mir herausgesuchte New Planet Hotel.
24 km
Fr 10.7. Kondoa – Haneti
In Kondoa um 0845 los, F in der Übernachtung inbegriffen, einfach, 3 Scheiben Toast + 1 gekochtes Ei, Tee, Kaffee
Im Ort gut asphaltierte Str. einige kaufen noch Wasser oder Kekse, ich ziehe mir Geld an einem ATM, Christian wirft eine Karte beim Postamt ein
Am Ortsausgang von Kondoa geht es wieder auf die Piste, fast kein Verkehr, sehr steinig, Wellblech, anstrengend aber sehr schöne Landschaft. Keine großen Bäume mehr, Sträucher, Wind von der Seite und von vorne. Später wird die Piste breiter und ist gut geräumt von Steinen, da fährt es sich gut.
Die Landschaft wird trockener und offener, Bergkette links, rechts und vorne; davor nur kl. Bäume und Büsche, wenige Ortschaften, Himmel gänzlich ohne Wolken.
Bei km 53 gab es ein kleines Stück neue und asphaltierte Straße auf der die Autos noch nicht fahren durften. Wie eine Flughafen Startbahn breitete sich das schwarze Band vor uns aus. Nur 1 ½ km konnten wir dieses Privileg nutzen.
Straße sehr breit, glatt, ohne Steine, ohne Querrillen, so dass es sich sehr flott fahren lässt. Allerdings gibt auch einen deutlichen Gegenwind, der das ganze immer wieder bremst.
Landschaft wird offener, Berge überall, gelbes Gras, abgeerntete Maisfelder, viele Baobabs.
Um 1600 sind wir in Haneti. Wir beschließen hierzubleiben, denn es gibt ein Guesthouse und die Möglichkeit, was zu essen zu bekommen. Die Unterkunft hat nur 5 Räume und wir teilen uns so auf, dass sich in drei Räumen jeweils zwei Personen ein Bett teilen
76 km
Samstag 11.7. Haneti – Dodoma
0835 kommen wir in Haneti los, etwas früher als sonst. Gerade vor uns die bis auf 1.500 m hoch gehende Bergkette; wir selbst sind knapp 1.200 hoch. Immer noch Piste und Straßenbauarbeiten.
Der von den Autos aufgewirbelte Staub zieht langsam nach Westen, d.h. leichter Ostwind.
Wenige einzelne Bäume, Siedlungen, gelbes Gras, ganz nett
Von km 12 bis km 19 zieht sich eine sanfte Steigung hin, km 20 sind wir um 1030 oben am Hang, fahren rechts auf einer einspurigen Piste. Links ist die große breite Piste, an der noch gebaut wird. Manchmal sind Bauerbeiter da, manchmal kann man auch links fahren, manchmal ist es dort eher wie ein gepflügtes Feld.
Im Hintergrund rechts und links geht es weiter hoch, wir fahren also zwischen zwei Bergkämmen hindurch. Von km 26 bis ca. km 30 deutlich und stark bergab. Buschsavanne, wenige Bäume, Sträucher, keine Siedlungen, keine Menschen und auch keine Berge mehr zu sehen. Wenig Wolken; die Sonne kommt durch. Ab Meia Meia wieder asphaltierte Straße. Die Bergkette ist hinter uns, die Erde rechts und links rot, nicht mehr braun. Noch weniger Bäume als vorher, Baobabs und Akazien. Ein paar Sträucher und abgeerntete Maisfelder. Links geht die Senke runter, man kann in die Ebene hinunterschauen. Rechts bleibt es flach. Auf der glatten Straße, fast gänzlich ohne Verkehr kommen wir super gut voran, trotz Gegenwind meist über 20 km/h.
Landschaft fast sahelartig trocken. Helle sandige Erde, keine Bäume mehr, Büsche, Gestrüpp, keine Siedlungen. Die Stadt nähert sich, es gibt vermehrt Häuser, auch aus Zement, Sendemasten, Strommasten, mehr Verkehr – wir nähern uns langsam Dodoma.
Bis nach Dodoma selbst sind es noch mehr als 10 km. Bei km 80 sind wir um 1500 und seit km 74 ist wieder eine sandige nicht so einfache Piste angesagt. Was für ein Weg in die Hauptstadt.
In der parlamentarischen Woche gibt es in Dodoma keine freien Unterkünfte und genau in so einen Zeitraum kommen wir rein. Es ist alles voll mit Politikern, deren Mitarbeitern, ihren Fahrern etc.
Um 1600 bei km 90 schon etliche Unterkünfte angefragt und angerufen – nichts, es ist alles voll.
Eine andere Alternative: ein Bekannter hat ein freistehendes Haus, dass er erst für 100.000 die Nacht und nach Verhandlungen für 75.000 die Nacht vermieten will. Das schauen wir uns an. Es ist o.k., drei Leute zelten im Garten, die anderen verteilen sich auf die Räume. Betten haben kein Laken, auch müssen wir unsere eigenen Handtücher benutzen, aber so geht alles gut aus.
94 km
So 12.7., Pausentag in Dodoma
Wäsche waschen, Fahrrad pflegen, in den Ort gehen, Essen auf dem Markt einkaufen, Kaffee trinken gehen, Internet, und für mich der lang andauernde und nicht funktionierende Versuch, aus der Bibliothek ein paar E-Books auszuleihen.
Mo 13.7. Dodoma – Fufu
Losgefahren um 0835. Landschaft kahl und trocken, rote Erde, wenige Bäume, Baobabs, Kakteenbäume. Straße windet sich kurvenreich durch die Gegend. Wir sind ziemlich weit oben, es wird wohl bald wieder abwärts gehen. Links ein Wasserreservoir, da ist auch gleich bewässerter Gartenbau zu sehen und es wird ein klein bisschen grüner. Links eine Senke, Bäume, Büsche, Felder, ansonsten weiterhin kahl und rote Erde. Weiter windet sich die Straße um die Hügel. Zeitweise fahren wir parallel zu einem breiten ausgetrockneten Flussbett.
Nach Mpunguzi scheint es reichlich Wasser zu geben, man sieht immer wieder Weinanbau, Palmen, Mangobäume, Betonbecken für Wasservorräte, Felder, abgeernteten Mais.
Himmel blau, kaum Wolken, immer wieder Gegenwind, dennoch über 20 km/h, es geht auch eher abwärts.
Nkolabi ist der nächste Ort, der hat auch ein paar kleine Buden. Einige kauften sich eine Banane oder kross frittierten Maniok, Chips mit Salz und einer Tomaten-Chili-Soße
Landschaft sehr angenehm, weit offen, dezent bergab, Bergkette links vorne am Horizont zu sehen
Rote Erde, Akazien. Die Straße gut asphaltiert, zweispurig mit Mittelstreifen, sehr wenig Verkehr.
Nach km 50 und der Ortschaft Mlowa sind wir in einer ausgesprochenen Baobab Landschaft, fast schon ein Wald.
Km 60 um 1220. Wir fahrend deutlich langsamer, 16 oder 17 km/h, es ist flach, manchmal geht’s auch leicht hoch, der Gegenwind ist stärker geworden, die Sonne ist raus und es ist wärmer.
Die Landschaft unverändert, weniger Baobabs, vermehrt Viehhaltung, Kuh-Herden, kaum noch Felder.
In Manzase heißt es, gibt es das Gästehaus nicht mehr, wo wir hätten zelten können. Es sei inzwischen von den Lehrern belegt, die an der neu eingerichteten Schule unterrichten. Im nächsten Ort Fufu soll es eine Übernachtungsmöglichkeit geben. Da fahren wir also hin. Km 70 um 1330 und kurz danach geht es steil runter, mehr als 7 km lang deutlich bergab und dann sind wir um 1345 auch schon im Ort Fufu. Die Abfahrt ging deutlich runter, aber aufgrund des starken Gegenwindes war ich oft nicht schneller als 20 oder 30 km/h und ich musste meist mittreten. Nur 1 x kam ich auf 55 km/h
Wir dürfen auf dem Gelände der Schule zelten, müssen morgen früh aber weg sein, bevor die Kinder kommen. Primarschule mit 341 Kindern.
In der Nähe gibt es eine Wasserstelle wo ein Eimer voll Wasser aus dem Hahn für 100 verkauft wird. In einem leerstehenden Klassenraum duschen wir uns und danach fühlen wir uns wieder ganz gut.
78 km
Di 14.7. Fufu – Mtera
Um 0630 sollten wir das Schulgelände in Fufu verlassen haben, das hat auch geklappt. Gegenüber bei Dr. Rachid gibt es ein Frühstück, 2 Chapatis, 2 hartgekochte Eier für jeden, eine Kanne heißes Wasser für den Tee. Und kurz danach sind wir auch schon auf der Piste; um kurz vor 0800 fahren wir los; so früh waren wir noch nie.
Es ist noch kühl, ein bisschen diesig, vor uns 2 oder 3 Bergketten hintereinander. Nach der Ortschaft wird es kahler, keine Siedlungen, Erosionsschäden, abgeerntete Felder, Akazien und Baobabs und parallel zur Straße die neue Stromtrasse.
Km 10 um 0830; die morgendliche Kühle ist vorbei, die Sonne kommt raus, man merkt, es wird bald wärmer. Der Himmel ist blau, keine Wolken, der Wind ist auch schon da, Straße ist frei, fast ohne Verkehr, Asphalt etwas grober, nicht mehr ganz so flott und weiterhin offene Landschaft mit ab und zu einer kleinen Siedlungen. Die Bergkette vor uns kommt immer näher.
Glücklicherweise schlängelt sich die Straße am Fuß eines Hügels entlang und es geht nicht weiter hoch. Weiterhin ausgesprochen schöne Baobab Landschaft.
Km 30 um 0950. Im Ort Chipogoro warten wir aufeinander. Wir kommen nicht mehr so schnell voran, es geht leicht bergauf, der Gegenwind ist stärker, neue Bergketten seitlich vor uns,
km 40 um 1050. Wir schrauben uns einen kleinen Hügel hoch. Danach geht es ordentlich runter und wir fahren in eine flache Steppe, die wie eine braune Graslandschaft aussieht, voller Baobabs und am Horizont wieder Berge.
Nach Kisima macht die Straße einen deutlichen Rechtsknick und plötzlich haben wir Rückenwind; wie erfreulich. Wir fahren ein ganzes Stück lang mit mehr als 20 oder 25 km/h.
Zur Ebene des Mtera Staudammes geht es dann noch mal ordentlich runter. Danach kam der erwartete Linksknick und wir waren wieder direkt im Gegenwind. Km 50 um 1145 und km 60 um 1220, fast direkt vor dem Ortseingangsschild von Mtera. Es gibt 4 oder 5 Unterkünfte, die genügend Platz haben. Mittagspause, Fisch und Chips, Wäsche waschen etc.
62 km
Mi 15.7. Mtera – Isimani
F um 0715, losfahren 0815. Die Straße fräst sich bergab durch die Felsen, schlängelt sich bergab bis auf die Höhe der Staumauer, da fahren wir rüber, vorbei an einem Posten. Rechts sehen wir die Wasserfläche, links das breite ausgetrocknete Flussbett, voll mit großen Granitfelsen. Danach geht es leicht hoch. Die Straße wird eine Zeit lang nach Westen gehen, endlich mal wieder ein Stück ohne Gegenwind Die Straße ist gut, wenig befahren, sehr hügelig, immer auf und ab, schöne Landschaft, eindrucksvolle Hügelketten und Felsen.
Wir kommen kurz vor km 30 um 1010 in den Ort Migori – ein größerer Ort, gut zum Pause machen, viele Stände rechts und links. Es gibt viel zu essen und trinken, Tee, Chapatis, und auch ein leckerer Baobabsaft. Gegenüber gibt’s auch Möhren und Bananen.
Km 40 um 1110; die Straße hat keinen Mittel- und keine Seitenstreifen mehr, es sind Punkte markiert, wo das wohl angebracht werden soll. Viele Männer und Frauen sind dabei, den Seitenstreifen von den Wolfsmilchgewächsen zu befreien.
Viele Akazien und kleinere Büsche, flach und trocken, vorne sind die Berge zu sehen.
Mittagszeit, schön warm, wolkenloser Himmel, vor uns die Berge über die wir rüber müssen. Ungefähr von km 50 bis km 70 windet sich die Straße nun beständig berghoch. Häufig Gegenwind, manchmal auch gar kein Wind, je nachdem auf welcher Seite des Berges man sich gerade befindet.
Km 70 um 1455, rechts geht es ab nach Kibaoni; der Anstieg dürfte nun bald zu Ende sein.
Ungefähr ab km 73 geht es wieder deutlich bergab, stark gebremst durch einen kräftigen Gegenwind. Die Landschaft ist nun von gelbem getrocknetem Gras geprägt, einzelne weinige grüne Akazienbüsche, einige kahle braune Sträucher und deutliche Bergketten links hinten. Im Ort holen wir uns etwas Salat und Reis. Dann fahren wir weiter, denn etwa 5 km weiter soll es ein Gästehaus geben. Isimani bei km 84 und das Gasthaus hat 6 mögliche Räume und so suchen wir wieder zwei Paare, die sich einen Raum teilen.
Zimmer beziehen, Waschen das AE arrangieren und es ist auch schon kurz vor 1830.
84 Km
Do 16.7. Isimani – Iringa
Isimani um 0830 losgefahren. Die erste Viertelstunde ist es noch frisch und kühl, doch mit dem Fahren und dem Aufkommen der Sonne legt sich das schnell
Der Himmel blau, vorne etwas diesig, der Wind bläst schon wieder recht stark direkt von Osten (links).
Links geht der Blick die Ebene runter, rechts ist es fast flach, vorne wieder Berge. Straßenbauarbeiten, immer wieder mal ein kl. Stück Schotterpiste.
Km 20 um 1000. Die Straße ist flach; Siedlungen, Landwirtschaft und plötzlich ausgesprochen viele Bambushaine. Die Bergkette von Iringa ist vor uns und kommt immer näher.
Bei km 27 etwa kommt der Kreisverkehr wo es zum Iringa Airport geht. Da sind wir auch schon am Fuß eines Berges angelangt, der sich rechts hochzieht. Nach weiteren 10 km kommen wir in die Vororte der Stadt. Die km-Steine sagen, dass es noch 8 km zum Ortszentrum sind. Irgendwann gegen Mittag sind wir im Zentrum und suchen ein Hotel; danach Essen in der Nähe des Busbahnhofes, kurzer Spaziergang zur Post, zum Markt, checken wo Internetcafé und Café sind und um 1900 treffen wir uns wieder zum AE.
42 km
Fr 17.7.
Freier Tag in Iringa, ein bisschen zu Fuß die Stadt erkunden, ein paar deutsche Kolonialbauten und ein Backsteingebäude wird vom EU Entwicklungsfonds gerade restauriert. Gegenüber von Polizei und Feuerwehr gibt es ein paar kleine Läden mit exquisitem Angebot von Käse oder lokalen Marmeladen. Wir kaufen dennoch nichts davon, machen uns zum ME einen Salat aus Tomate, Paprika, Salatgurke, Avocado. Danach noch mal das Fahrrad ansehen, vergeblicher Versuch mich im Internetcafé noch mal mit den Daten von gestern einzuloggen oder ein E-Book zu öffnen.
Sa 18.7. Iringa – zur Ismailja Schlucht
Erst mal in etlichen Kurven bergab aus der Stadt heraus. Südlich von Iringa kommt die Straße von Dar es Salaam dazu und der Verkehr wird dichter; viele LKWs, auch Tanklaster. Die Straße gut asphaltiert, wieder mit Mittel- und Seitenstreifen. Nach langer Zeit fahren wir mal wieder über einen Wasser-führenden Fluss. Zuerst ist alles grün, doch dann wird es auch schon wieder etwas trockener, gelbes Gras, gelbe, noch Frucht tragende Maisfelder, grüngelber Bambus und auch Avocadobäume oder Guavensträucher sind zu erkennen. Es geht wieder leicht bergauf und kurz hinter km 20 um 1015 kommt auch schon der Abzweig zur Ismailia Schlucht.
Der Campingplatz wird seit 3 Jahren von einem deutsch-tansanischen Paar, Kerstin und Saidi betrieben, bietet eine phantastische Speisenkarte und einen herzlichen Empfang. Insbesondere die beiden Kinder Maja und Sila schließen sich uns schnell an und führen uns nach einem Spaghetti-Tomatensoße ME in die Schlucht. Eintritt wieder höher als erwartet, 20.000 pro Person. Wir sind gut 2 Std. unterwegs und der Ausflug lohnt sich schon. Wir klettern in die Senke runter und laufen mehr als eine Stunde im Tal, umgeben von ausdrucksstarken Steinformationen rechts und links. Beim Abschluss noch kurz ins Museum, dann zurück zum Zeltplatz.
Gelände soll ausgebaut werden, Konferenzraum für die Kirchenleute und eine Bühne für Hochzeitsfeiern.
21 km
So 19.7. von Ismailia Schlucht nach Mafinga
Erst 0900 losgekommen, da es so ein opulentes F gab und wir noch die Zelte zusammenbauen mussten.
Km 10 um 0945, morgens echt kalt und dunkle Wolken an dem Himmel, aber die Leute sagten, dass es nicht regnen werde.
Km 20 um 1050, wir fahren beständig rauf und runter, längere Strecken rauf und längere runter, durchaus auch mal 200 m Höhenunterschied. Gegenwärtig nicht mehr so starker Verkehr wie hinter Iringa, vielleicht weil es Sonntagmorgen ist. Wir kommen in die Region wo die Forstwirtschaft bedeutsam ist und sehen die ersten Eukalyptuswälder. Auch ist noch immer viel Bambus zu sehen.
Der Himmel ist dicht bewölkt, die Sonne kommt immer wieder mal durch.
Bei km 18 oder 19, zu Beginn einer Abfahrt kommen immer wieder Gemüseverkaufsstände u.a. mit Tomaten, Erbsen und Guaven.
Km 40 um 1205, wir sind gerade viel bergab gefahren. Neben älteren Eukalyptuswäldern und neu angelegten Pflanzungen, sind nun auch kiefernähnlich Nadelbäume zu sehen. Insgesamt ist die heutige Strecke dicht besiedelt und immer wieder kommt es auch mal zu dichterem Verkehr mit einem Bus nach dem anderen.
Km 50, am Ende eines langen Aufstiegs, kommen rechts und links Verkaufsstände mit prall gefüllten blauen Plastiktüten voller Passionsfrüchte. Eine Tüte = 1 Euro, aber natürlich kann man auch einen kleineren Schein geben und sich entsprechen weniger Früchte aushändigen lassen.
Der nächste Ort ist Kinyanambo, wir machen gleich am Ortseingang eine Mittagspause und sind kurz nach 1400 wieder auf der Piste.
Mafinga erreichen wir um 1425. Eine größere Stadt, die sich lange hinzieht und erstaunlich viele Tankstellen hat. Es ist immer noch wolkig und kühl.
Wir finden eine einfache Unterkunft am Ende einer Stichstraße wo ein guesthous neben dem anderen ist. Jeder kriegt ein EZ. Strom ist da, aber Wasser läuft nicht.
61 km
Mo 20.7. Mafinga – Makambako
0730 F, 0845 los und zum ersten Mal fahren wir alle mit wärmenden Jacken los. Es ist windig, kühl, der Himmel voller dunkler Wolken. Erste eine halbe Std. später sehe ich zum ersten Mal meinen Schatten vor mir – für einen kurzen Moment war die Sonne durchgekommen.
Immer wieder Eukalyptuswälder, Kiefernwälder, ansonsten eine offene Landschaft, viel gelbes Gras, viel Büsche, die Straße geht rauf und unter, der Wind wie üblich links von der Seite, also von Osten.
Mal fahren wir auf der Höhe eines Bergzuges und sehen links hinunter eine weite Schräge mit Kiefernwald, mal sind wir ganz unten in der Ebene, fahren durch ein Gebiet mit viel Wasser und Sumpf. Die Straße ist immer noch gut asphaltiert, hat aber keinen Mittel- und keine Seitenstreifen. Auch ist sie nun deutlich schmaler als bisher. D.h. wenn von vorne ein Bus oder ein LKW kommt, muss man darauf achten, ob auch was von hinten kommt und dann evtl. die Fahrbahn ganz verlassen.
Km 30 um 1050, die morgendliche Kälte ist vorbei. Zwischen den Kiefernschonungen kommt es mir manchmal vor wie in Brandenburg oder wie in einer Heidelandschaft.
An der Kreuzung von N’yolo eine kurze Pause, Passionsfrüchte und geröstete Maiskolben gekauft. Wie mit großen Treppenstufen scheint sich die Landschaft nach und nach abzusenken – immer wieder von kleinen Anstiegen unterbrochen.
ME bei km 65 Ugimbano, am Ende eines Anstiegs. Danach wieder runter und wieder hoch und km 70 um 1405. Jetzt blauer Himmel, nur wenig Wolken. Die dichte Waldregion ist vorbei; Felder, Agaven, einzelne Bäume und Büsche.
Makambako ist einige km vor uns, unten in der Ebene schon zu erkennen. Wir erreichen die Stadt bei km 88 gegen 1530 und quartieren uns bei einer Unterkunft hinter dem Markt ein. Es gibt mal wieder heißes Wasser. Alle duschen, waschen ein paar Klamotten aus und wir erkunden den Markt.
88 km
Di 21.7. Makambako – Kimani (bzw. Mlangani)
Mit Rückenwind und bergab aus der Stadt raus; wir fahren mit 40 – 50 km/h. Wie üblich war es am Morgen kühl, ab 1000 ist es o.k.; blauer Himmel, wenige Wolken, dicht besiedelt; Akazien, Bambus, Mango und etliche andere Bäume.
Es geht nicht ganz in diesem Tempo weiter. Doch nach 1 Std. haben wir schon knapp 30 km.
Es geht ab und zu auch mal bergauf; Himmel blau, die Sonne ist da. Die Landschaft wird trockener, gelbes Gras, gelbe Maisstängel, immer noch viele Büsche und Sträucher und wunderschön, links parallel zu unserer Fahrtrichtung, eine Bergkette in vielleicht 20 – 30 km Entfernung.
Wir sind schon 500 m tiefer als heute Morgen und noch immer geht es bergab; entsprechend wärmer wird es.
Km 70 um 1430 – die Bergkette links rückt manchmal bis auf wenige km heran. Es ist schon weniger heiß, es geht immer noch bergab. Einzelne große Granitbrocken in der Landschaft.
Der Autoverkehr ist nach Makambako weniger geworden, denn dort geht ja noch eine Straße nach Südosten ab, aber einige LKW Fahrer sind deutlich rabiater und wollen beim Überholen nicht in Richtung Straßenmitte ausweichen.
Km 80 um 1455; die Bergkette links kommt direkt an die Straße heran; noch immer geht es bergab und auch direkt vor uns türmt sich eine vielleicht 600 bis 800 m hohe Bergkette auf – doch dann führt die Straße rechts dran vorbei. Bei km 88 kommen ein paar Häuser und das Mlangani guesthouse. Sie haben insgesamt 9 Räume, davon nur 3 mit Dusche und Toilette im Zimmer, die anderen mit Sanitäranlagen auf dem Flur. Wir bleiben hier und warten bis die Zimmer sauber gemacht sind.
Licht gibt es, aber keine Steckdose in den Räumen.
89 km
Mi 22.7. Mlangani – Wasserfälle – Chimala
Nur 3 Leute wollen mit zu den Wasserfällen. Wir chartern 2 Motorräder, die jeweils 2 Personen hinten drauf nehmen und fahren ab Kimani eine wilde Piste in die Berge. Mal sandig, mal steinig – wir müssen auch mal absteigen. Mit dem Rad wäre das nicht möglich gewesen. Einmal fahren wir durch kopfhohes gelbes Gras so dass wir gänzlich in der Landschaft verschwinden. Nach sicherlich mehr als 13 km sehen wir die Wasserfälle, lassen die Motorräder an einem Picknickplatz und gehen zu Fuß hinunter, baden und laufen noch ein Stück weiter direkt an die Wasserfälle heran. Von irgendeinem Posten der Naturschutzbehörde etc. ist nirgendwo was zu sehen.
Nach 1300 sind wir zurück, essen was und fahren gemeinsam nach Chimala. Direkt rechts neben der Straße verläuft die Eisenbahnlinie. Siedlungen, die Bergkette zieht sich links direkt hinter der Straße. hoch; davor ein kleiner grüner Streifen. Ich kann wieder nur die bekannten Bäume Mango, Akazien, Bambus und Baobabs erkennen. Einmal auch wieder einen kl. Fluss überquert.
Chimala kommt schon bei km 12. Ein erstes Guesthouse direkt nach der Brücke links, zwei weitere weiter oben rechts im Ort. Wir schauen erst diese an; sie sind belegt, und fahren dann das kurze Stück zurück. Es ist eine sehr einfach Unterkunft, wo sich nicht einmal die Türen zu den Zimmern schließen lassen.
15 km
Do 23.7. Chimala – Uyole
Losfahren um 0840; es geht erst mal wieder bergauf, auch leichter Gegenwind, blauer Himmel, keine Wolken, Eindrucksvoll ziehen sich links die Berge direkt neben der Straße hoch. Später entfernt sich die Straße von der Bergkette. Besiedelt, immer wieder Häuser und Felder und reichlich grün die Gegend. Ein LKW voller Bananen steht rechts am Wegrand. Auch mal Verkauf von Zuckerrohr oder Papaya. Auch abgeerntete Reisfeder sind zu sehen. In den Senken ist es grün, aber sobald wir etwas höher kommen wird es trockener.
Straße gut asphaltiert, wieder mit Mittelstreifen, Seitenstreifen oft ein Stück tiefer gelegen und nicht glatt asphaltiert.
Bei km 17, mitten im Nichts ein neues Marktgebäude und am Straßenrand ein Bankautomat. Kurze Teepause bei km 20 im Ort Igurusi um 0955. Auf dem Markt werden außer Altkleidern bunt eingefärbte Blattwedel einer Palme verkauft.
Etwa bei km 45 beginnt der Anstieg. Ein erster heftiger Part zieht sich etwa 1,5 km hin. Oben die zentrale Pumpstation der Petroleumpipeline, die vom Hafen Dar es Salaam aus Benzin nach Sambia bringt. Direkt dahinter die Polizeistation von Inyala, zwei nette Leute die gut englisch sprechen. Sie sagen das Ortszentrum von Inyala komme gleich, aber wenn wir gut essen wollen, dann sollten wir doch noch 20 km weiter nach Uyole oder Mbeya fahren.
Auf dem Markt von Inyala gab es erstmals nicht Reis mit Bohnen, sondern Reis mit Erbsen zum ME. Um 1340 fahren wir weiter und kreuzen zwei Mal die Bahnlinie die sich in großen Schleifen die Anhöhe hoch windet. Es geht weiter hoch und erstaunlicherweise wird es grüner, sogar bewaldete Bergkuppen sind zu sehen. Bevor wir nach Uyole rein kommen, geht es noch zwei mal kräftig runter (über 60 km/h) und wieder hoch. Um 1545 sind wir in der Unterkunft.
65 km
Fr 24.7. Uyole – Crater Lake – Kiwira
An der Kreuzung in Uyole 0915 los; es geht erst langsam und dann kräftig hoch. Km 10 erst um 1020 und das obwohl ich mich zwischendurch an einen LKW gehangen habe. Ausgesprochen schöne grüne Landschaft. Rechteckige Felder an grünen bewaldeten Hängen, Tomaten, Weizen, Kohl und jede Menge Kartoffeln sowie Mohrrüben. Zwischendurch auch Nadelbäume, Eukalyptus, Avocado. Kleine Landrover, vollbeladen mit Kohlköpfen rollen von den Bergen runter in die Stadt.
Straße weiterhin gut asphaltiert, zweispurig und der Schwerlastverkehr, vor allem die Benzinlaster, sind nicht mehr da – sie scheinen die direkte Straße nach Sambia zu nehmen.
Damit ist die schlimmste Steigung auch schon vorbei. Es geht sehr viel einfacher weiter, mal eben, mal bergauf, mal runter. Blick auf grüne bewaldete Bergkuppen, Felder überall. Bei km 15 sind wir mal wieder ganz oben, eine kleine Ortschaft, die vor allem Kohl am Straßenrand verkauft. Auch Erbsenfelder, Hecken aus Hortensien fallen uns auf.
Bei km 17 haben wir wohl den Pass erreicht und damit vermutlich den höchsten Punkt der Reise.
Bei km 26 geht es rechts zum Kratersee. Ein Kassenhäusschen ist direkt am Straßenrand und wie buchen den Ausflug.
Erst geht ein sandiger Weg halbwegs eben in die Felder, vorbei an Kartoffeläckern, die sich auch einen Hang hoch ziehen. Dann kommt ein weiteres Schild und hier geht es rechts in den Wald; einmal stark runter und danach langsam wieder ansteigend. Schlussendlich kommen wir an einen Parkplatz, lassen hier die Räder stehen und laufen zu Fuß auf schmalem Pfad etwa 45 Min. berghoch. Zwischendurch sind sogar kleine Klettereinlagen notwendig. Endlich stehen wir oben an dem Abhang zum Kratersee. Etwa 200 Meter tief geht es an allen Seiten steil runter. Alles ist dicht bewaldet.
Drei Stunden später setzen wir die Radtour fort. Weiterhin viele Kartoffelfelder. Es geht weiter bergab, einmal sogar mit Warnschild. Ganz so steil war es aber nicht; ich erreiche keine 60 km/h
Km 50 um 1605 nach einer langen langen Abfahrt durch wunderschöne grüne Landschaft. Bananenhaine, Zuckerrohr, Mango, Avocado auch mal Tee und Kaffee, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Erbsen, Nadelbäume und überall grüne Felder.
Bei km 58 sind wir in Kiwira und essen was. Michael meint, hier ginge es zwar zur Isongole Trout Fishing farm ab, aber da gäbe es keine Unterkunft und auch keine Bewirtschaftung. Ich bin mir nicht sicher, ob wir nicht längst dran vorbei gefahren sind, denn Isongole liegt der Karte nach gut 20 km zurück. Wir beschließen, in Kiwira zu übernachten und finden ein akzeptables Gasthaus.
58 km
Sa 25.7. Kiwira und Ausflug in der Umgebung
Wir fahren direkt hinter der Unterkunft den Weg in die Felder und aus dem Ort raus. Eine Piste ohne Autoverkehr führt durch extrem fruchtbares intensiv bewirtschaftetes Farmland. Wir sehen Bananenhaine mit Kaffeesträuchern dazwischen, Felder mit Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Zuckerrohrsträucher und Teepflanzungen. 2 ½ km hinter Kiwira gibt es eine Fischzucht, wo Tilapia und Welse in ausgehobenen Becken gehalten werden. Leute aus dem Betrieb gehen mit uns rum, erklären alles, zeigen die Öfen wo geräuchert wird und führen uns vor, wie die Welse gefüttert werden. Später kommt der Inhaber mit dem Auto vorgefahren. Er arbeitet bei der Feuerwehr in DAR, war schon oft in Europa, wird im nächsten Jahr pensioniert und dann möchte er sich hier niederlassen. Er zeigt uns im hinteren Teil des Geländes, wo er direkt neben dem Kiwira Fluss Unterkünfte + Teich + Schwimmbecken errichten will.
Danach fahren wir noch ein Stück weiter, uns die Landschaft anschauen und kehren gegen Mittag zurück. ME bei dem Restaurant an der Straße wo wir gestern auch schon waren und dann zieht sich jeder kurz zurück.
16 km
Sonntag 26.7. Kiwira – Tukuyu – Grenze (Kasumulu)
0915 los, immer noch schöne grüne Landschaft mit vielen Bananenhainen, ab und zu Zuckerrohr, immer wieder kleinparzellige Tee-Felder, grüne, bewaldete Hügelkuppen, links der fast 3.000 m hohe Mt. Rungwe und immer wieder kommen von links, also von Osten, kleine Wasserläufe. Blauer Himmel, nicht kühl, noch nicht heiß. Straße gut asphaltiert und relativ wenig Verkehr.
Tukuyu etwa bei km 17, macht nicht so einen sympathischen Eindruck wie Kiwira, denn es geht überall rauf und runter. Hinter dem Ort geht es erst mal ordentlich bergab. Wunderschöne grüne Landschaft. Vermehrt großflächige Teeplantagen, Kaffeesträucher in den Bananenhainen, üppig gefüllte Avocadobäume – viel Grün überall. Jetzt auch vermehrt wieder Mangobäume in Blüte, Eukalyptus und erste kleine Kakaobäumchen. Am Straßenrand werden Papaya verkauft und einmal hüpfen auch ein paar kleine graue Affen über die Straße in die Bananen.
Wir fahren im Prinzip auf dem Höhenzug entlang und können immer wieder rechts oder links weit nach unten blicken.
Es kommen mehr Mangobäume, auch mehr Kakao und jetzt auch erste Cashewbäume, große ausgewachsene Exemplare. Immer wieder geht es runter, wir kommen oft über 50 km/h, müssen dann aber auch immer wieder ein kleines Stückchen hoch.
Um 1300 sind wir auch schon im Grenzort Kasumulu, finden eine gute Unterkunft und gehen ME. Später Erkundigung über die Geldwechselmöglichkeiten und den Kurs von Euro oder Tansanischen Schilling zu Malawi Kwacha, Einkaufen für den AE Salat und das letzte Bier auf tansanischer Seite.
62 km
Mo 27.7. Tansania/ Malawi Grenze nach Karonga
Grenzformalitäten + Einreise Malawi um 1015 tansanischer Zeit beendet, also 0915 Malawi Zeit, denn hier ist es eine Std., früher.
Nur in den Wechselstuben wechseln, nicht auf der Straße. Erst die empfangenen Kwacha in aller Ruhe nachzählen, dann den Euro oder TZS Betrag übergeben. Bei der Einreise nach Malawi ist vor den Kontrollpunkten ein Postamt, wo man sich schon mal eine Briefmarke kaufen kann. Hier gibt es eine einzige Wechselstube mit schlechtem Kurs; d.h. besser alle Malawi Kwacha vorher an der Grenze kaufen.
Straße in Malawi etwas groberer Asphalt. Landschaft weiterhin recht grün; rechts eine Hügelkette, links relativ eben. Bananen, Maniok, Palmen, Eukalyptus; viel Landwirtschaft und einzelne Siedlungen.
Wir kommen in eine weite Ebene mit großen Feldflächen. Mais, Maniok, Reisfelder. Links ist manchmal noch der Songwe River zu sehen, den wir gestern bei der Einfahrt nach Kasumulu und vorhin nach dem Grenzübertritt überquert hatten. Zuckerrohr, Bananen, Mangos. Rechts zieht sich langsam die Hügelkette weiter entlang und wird dabei immer flacher.
Km 10 um 0940 Malawi Zeit, km 20 um 1010, km 30 um 1050, km 40 um 1120. Die Hügelkette ist jetzt weit weg, zu beiden Seiten ist es flach, überwiegend abgeerntete Reisfelder. Manchmal sieht man von links Leute mit Schilf kommen; es kann also nicht weit zum See sein. In einem kleinen Ort gibt es 3 oder 4 Verkaufsläden, Mandasi und Bananen und wir machen eine kurze Pause im Schatten eines Mangobaumes.
Später kann man von einer kleinen Stichstraße aus den Malawi-See sehen und kurz danach kommen wir über den North Rukuru River. Bei der Einfahrt in die Stadt sehen wir bald das Schild zum Museum und zur Kapata Lodge; vorher waren schon Banken mit Geldautomaten und zwei Supermärkte. Doch die Kapata Lodge war uns zu teuer – wir finden eine Billigabsteige für 2 Euro, gehen Mittagessen, schauen uns das Museum und den Ort an.
58 km
Di 28.7. Karonga – Nyungwe
Los um 0915, Himmel bedeckt; die Sonne kommt nicht raus und von Anfang an windig bzw. Gegenwind. Landschaft sieht recht sahelmäßig aus, Mangos, Akazien, Maniok, abgeerntete Felder. Straße grober Beleg, recht wenig Verkehr und es scheint in Malawi deutlich mehr Fahrräder zu geben als in Tansania.
Erste einzelne Baumwollfelder, Baobabs wieder häufiger. Gegen 1130 wird der Gegenwind stärker, so dass wir nun mit nur 15 – 20 km/h daherschleichen. Ziemlich genau bei km 40 kommen wir kurz nach 1200 an.
Der Campingplatz de Flo Ja Foundation ist sehr sympathisch gestaltet, direkt am Strand, mit gutem Rasen, Sitzgelegenheiten, Schaukel, Strom, Toilettenhäuschen.
Preis von 7 USD ist o.k., obwohl das Hotel nebenan auch Zimmer zum gleichen Preis anbietet. Die sind zwar einfach, haben aber Bad + Toilette, Moskitonetz und Strom, aber fürs Frühstück fast 5 € ist deutlich zu hoch.
ME und AE beim Hotel, letzteres lange vorher bestellt, dauerten ewig; keine gute Erfahrung.
41 km
Mi 29.7. Pausentag bei der Flo Ja Foundation
Großes F, Spaziergang am Wasser entlang und durch die Felder zum etwa 3 km entfernten nächsten Ort, einkaufen von Tomaten und Zwiebeln für ein selbstorganisiertes ME, vergebliche Suche nach Paprika oder Gurken.
Michael und Hendrik fuhren morgens mit einem Buschtaxi (Dalla Dalla) nach Karonga, kauften dort Spaghetti und Tomatenmark und abends kochen wir uns am Grillplatz unser Essen selber.
Do 30.7. Flo Ja Foundation – Chiweta (Namiashi Lodge)
Losfahren um 0850. Oben an der Straße ist eine neue Baumwoll-Fabrikanlage, vermutlich eine Spinnerei; es war nicht zu erkennen, ob die schon in Betrieb genommen ist.
Der Gegenwind ist von Anfang an da, dennoch kommen wir mit gut 20 km/h voran. Die Straße im Prinzip flach, ein bisschen auf und ab. Die Landschaft sahelmässig und ein bisschen grüner.
Akazien, Eukalyptus, überall bewirtschaftet, vereinzelt Bananen und Palmen.
Viele Fahrradfahrer auf der Straße, auch Frauen
Eine hohe Bergkette baut sich vor uns auf, mal ist sie rechts, mal vorne und links, d.h. wir fahren irgendwo durch den Höhenzug hindurch. Über den Nyungwe River hinüber – nur ein ausgetrocknetes Flussbett, danach wieder einzelne Baumwollfelder.
Bei km 26 eine Pause mit Essen und Trinken. Wir werden schon etwas langsamer. Kleine Wasserläufe fließen zum See hin. Vor uns gehen die Berge steil hoch, ein Tafelberg ist zu erkennen. Wir fahren ziemlich unten in der Bucht.
Zum Wasser hin ist die Landschaft grün, hauptsächlich Maniok. Zur rechten Seite wird es trockener, viele Mangobäume. Überall kleine Siedlungen.
Der Abzweig nach Livingstonia kommt bei km 52; dort auch ein paar einfache Restaurants.
Christian verlässt uns und radelt nach Livingstonia hoch; er will dann über Rumphi, Kasito, Luwawa etc. nach Lilongwe.
Nach Chiweta sollen es noch 15 km sein. Unsere Namiashi Lodge ist bald darauf mit 4 km ausgeschildert. Vorher kommt noch das Postamt. Wir erreichen unsere Unterkunft nach 57 km gegen 1330. Nach dem Kampf um die Zimmer fahren wir wieder zurück zur Livingstonia Kreuzung um dort zu essen. Der erste Laden hat eine große Speisekarte nur ist davon nichts da und der zweite – ein Rasta Laden, serviert uns trockenen Reis mit altem gegrillten Fisch an dem nichts dran ist. Das war kein Erfolg.
Auf dem Rückweg treffe ich auf Alessandro, einen Italiener, der mit dem Rad vom Kap der guten Hoffnung aufgebroch ist und bis nach Grönland, dann Kanada und dann Argentinien fahren will.
67 km
Fr 31.7. Ausflugstag.
Wir wollten zur Kandewe Cultural Site und zu der Bambus Hängebrücke. Zwei fuhren auch bis dorthin, die anderen kehrten vorher um oder fuhren gar nicht erst mit. Knapp 10 km bis zum Abzweig nach Mlowe. Es geht auf der M1 weiter, 8 oder 9 km ordentlich den Berg hoch, ca. 500 – 600 hm. In den letzten Kurven sitzen etwa 6-7 Affenfamilien, jede an die 10 Tiere stark. Vorbeikommende Autofahrer halten gerne eine Banane aus dem Fenster und füttern die Tiere. Danach ein Stück gewellt, vorbei an einer Kohle-Mine, dann ordentlich bergab, runter zur neuen Brücke über den South Rukuru River. Jetzt noch etwa 10 km
70 km
Sa 1.8. Ausflugstag nach Livingstonia
Fast eine Stunde warten wir darauf, dass der Pick-up, der uns nach oben bringen will, seinen Reifen wechselt und noch weitere Passagiere aufnimmt, bevor es dann endlich losgeht. Mehr als 1 Std. braucht der Wagen für die 15 km nach Livingstonia. Wir schauen uns das Museum im alten Missionshaus, dem „Stone House“ an, probieren bei der neuen „Livingstonia Lodge“ einen verdünnten Kaffee und einen nach nichts schmeckenden Scone. Nach dem Besuch des Marktes laufen wir los, den Weg zurück. Es ist schon nach 1200 und wir meinen, dass wir uns beeilen müssten um vor der Dunkelheit zurück zu sein. Wir sehen ein paar kleinbäuerliche Kaffeeparzellen und eine Gruppe von Bauern/ Bäuerinnen, die ihre Kaffeebohnen auf Strohdächern trocknen. Dann kommt ein Dorf mit vielen Ananaspflanzen und schließlich der Verkaufsstand einer Mitreisenden von der Hinfahrt, bei der ich eine Avocado kaufe. Die Machewe Wasserfälle schauen wir uns ganz schnell an und verzichten auf die 10 Min. entfernte Höhle. Den Abstecher zur Mushroom Lodge machen wir aber doch und das war gut so. Schließlich brauchten wir auch ein ME und das dortige war ganz vorzüglich. Ich hatte eine Menge selbstgemachter Maisfladen, die an Tortillas erinnern sollten + eine Bohnenpaste, eine Avocadocreme und ein Tomaten-Basilikum Salat. Das ganze reichte mindestens für zwei Personen. Das Studentenpärchen aus Österreich am Tisch freute sich, einen Teil davon abzubekommen.
Der Weg nach unten ging doch deutlich schneller voran als wir befürchteten, denn es gab einige Abkürzungen für Fußgänger.
10 km Rad + ca. 10 km zu Fuß
So 2.8. Radfahrt nach Mlowe
Ein ruhiger Sonntagmorgen; die Motorpumpe für den Wassertank ist defekt und weckt uns nicht wie üblich schon um 0545. Die Reparatur klappt aber auch nicht und so gibt es heute erst mal kein Wasser, bzw. wir bekommen später einen Eimer hingestellt.
Den Vormittag verbringen wir mit Lesen, Schreiben und Aufräumen. Keiner geht ins Wasser, denn draußen bläst ein kräftiger und eher kühler Wind und der See ist aufgewühlt.
Zum ME hatten wir uns Spaghetti mit Tomatensoße gewünscht. Die Küche bestellt es nebenan bei der Mabuta Lodge und lässt es dann zu uns hinüberbringen.
Danach knapp 10 km nach Chiweta, noch ein bisschen einkaufen (Brot, Tomaten, Bananen …) und 10 km Piste nach Mlowe. In der Machipisa Lodge kriegen wir alle ein Zimmer, schauen die Fähranlegestelle an und laufen noch mal im Ort hin und her. Eine Jugendgruppe dreht die Musik in ihrem Kneipenraum voll auf, andere hängen mit glasigen Augen von ihren Chibuka Flaschen (vergorenes Maisbier), ein Fußballteam spielt und eine gemischte Mannschaft von Jungen und Mädchen übt sich im Basketball – ganz schön viel los hier.
Es ist eine sehr schöne Bucht, üppige Mangobäume im Dorf und ein schöner Blick auf die direkt nach oben steigenden grünen Bergflanken.
21 km
Mo 03.08. Schiffsfahrt nach Usisya
Niemand konnte uns vorher so genau sagen ob das Schiff wirklich fahrplanmäßig um 0600 Uhr losfahren wird. Manche meinten, es fährt um 5, andere sagten, es kommt um 4 und wieder andere stellten in Frage, ob es überhaupt fährt. Wir also am Tag vorher mit den Rädern bis zur Fähranlegestelle, wo es eine einfache Unterkunft gibt, morgens um 0330 raus und 4 Minuten im Dunkeln den Weg hinunter. Bald kamen auch schon andere Leute und bauten ihr Gepäck auf. Und kurz darauf sah man ein Licht sich auf dem Wasser bewegen. Es hätte nach meinem Empfinden auch ein ganz kleines Fischerboot mit Laterne sein können. Doch kurz vor 0500 ankerte die prächtige „Ilala“ draußen auf See, ein Beiboot wurde herabgelassen und fuhr zwei Mal zur Anlegestelle und zurück um neben uns ca. 20 weitere Passagiere aufzunehmen und zum Schiff zu bringen. Ich bin froh, dass mein Vorschlag angenommen wurde, alles Gepäck abzuladen, eine Kette zu bilden, erst das Gepäck und dann die Räder in das kleine Boot zu hieven. Normalerweise geht es bei uns meist so, dass jeder für sich denkt und sich seinen individuellen Vorteil zu sichern sucht. Michael Rasta war auch keine Hilfe, da er am Abend zuvor wieder mal gekifft hatte.
Die Schiffsfahrt dauerte fast 5 statt geplanter 3 Stunden. Die von der Seeseite her aufgehende Sonne beleuchtete die Bergkette und das war ein eindrucksvolles Bild. In Usisya angekommen ging es bei Dani gleich zum Mittagsimbiss über, bevor wir uns das Gelände und die Unterkünfte ansahen. Wir entschieden uns alle fürs Zelten. Verändert hat sich auf dem Gelände eigentlich noch nichts, außer dass die Dusche neben der Toilette fertig ist. Da aber beim Wassertank oder bei der Pumpe was defekt ist, gibt es dort momentan kein Wasser.
Dani will noch viel bauen, hat alle Materialien und auch Zement -aber der Maurer ist spurlos verschwunden.
Zum AE ein leckeres Gemüsecurry mit Reis.
Di 04.08. von Usisya nach Mzuzu
F um 0700 und wir kamen tatsächlich schon um 0815 los. Ein kurzes Stück im Dorf, aus dem Ort raus und dann ging es sofort steil berghoch. Wir mussten ständig schieben. Sehr anstrengend, sehr steil, manchmal sehr sandig
Für die ersten drei km haben wir 3 Std. gebraucht. Für die nächsten 10 km noch mal drei Std. zwischendurch eine Pause für eine Cola, die es auf einer einsamen Hütte oben auf einem Hang gab.
Bei km 20 spätestens sind wir ganz oben in den Bergen, einen wahnsinnigen Blick in die Landschaft, Ausblick auf dicht bewaldete grüne Hügelketten und können schon den Ort Bula erkennen.
Den erreichen wir etwa bei km 25. Heute ist Markttag, es gibt einige Stände mit Essen, z.B. Nsima mit einer Fisch-Tomatensoße und / oder Grünblattgemüse, Samosas mit Kartoffelfüllung und die üblichen Bananen und Mandasi.
Wegen des Markttages stehen einige Pick Ups zum Transport von Leuten dort. Einer bietet uns an, uns nach Mzuzu zu bringen, doch wir beschließen weiter zu fahren. 1510 fahren wir los, km 30 um 1550
Es geht weiterhin wellig auf und ab, nicht mehr ganz so steil wie vorher, aber doch immer rauf und runter und rauf immer mit Schieben. Auf dem sandigen steinigen Weg ist auch beim Runterfahren keine große Geschwindigkeit möglich.
Km 40 erst um 1720, ich bin allerding mit Peter zusammen auch ganz hinten. Kurz darauf warten die anderen. Da wir es nicht mehr nach Mzuzu schaffen ohne in die Dunkelheit zu kommen, haben sie einen Transporter beauftragt, seine Holzlast dort abzuliefern, zurückzukommen und uns in den Ort zu bringen. Nach dem Dunkelwerden wird es hier, noch immer hoch in den Bergen, auch wieder sehr kalt. Als der Transporter kommt, hatten wir uns alle schon umgezogen und warteten frierend. Es waren etwa noch 20 km und die Strecke war keineswegs einfach. Wir ließen uns direkt zur Yummie’s Lodge fahren und standen dort vor verschlossenen Türen. Der Nachtwächter meinte dann, die Unterkunft hätte ihren Betrieb eingestellt. Michael Rasta fragt die Autofahrer, wo wir hin könnten und sie bringen uns zu einer Lodge, die nur noch DZ um die 100 USD haben. Also rufe ich beim Mzuzu Zoo an, erfahre, dass dort alles leer ist und kurze Zeit später haben wir eine prima Unterkunft und bekommen nach dem Duschen noch ein großes Spaghetti Essen. Auch in Mzuzu ist es arschkalt und die Decke zum Zudecken reicht gerade so aus.
Der Betreiber der Unterkunft hat gewechselt. John, ein Englishman, war vorher Ballonfahrer in Südafrika und Botswana. Jetzt ist der Mzuzu Zoo sehr angenehm und empfehlenswert. Im letzten Jahr machte die Unterkunft noch einen ziemlich heruntergekommenen Eindruck
41 km
Mi 05.08. Mzuzu nach Nkatha Bay
Losfahren 0840, es geht in Wellen auf gut asphaltierter Straße gut voran, immer wieder auch mal bergauf. Bald sind auch die ersten Kautschuk Bäume zu sehen.
Die Straße hat weder Mittel- noch Seitenstreifen, immer wieder große Schlaglöcher und oft stark ausgefranste Ränder. Dennoch gibt es immer wieder lange Abfahrten, auf denen wir über 55 km/h kommen.
Wunderschöne grüne und stark bewaldete Hügellandschaft. Die bewaldeten Hügelketten sind vorbei, es wird flacher, auch wenn es immer noch bergab geht. Vermehrt Felder und Siedlungen, es ist teilweise viel Wasser da, man sieht Schilfgras, Felder mit Mais oder Kohl, Mangobäume, Eukalyptus – wie immer, Bananen.
Kurz vor dem Abzweig in den Ort hinein geht es noch mal hoch und gegen 1200 sind wir da. Die Ilala Bay Lodge hat Platz für uns, wir essen bei einem leckeren indischen Restaurant, müssen leider 1 Std. aufs Essen warten, besuchen den Markt, das Internetcafé, lassen Wäsche waschen und pflegen die Räder.
49 km
Do 06.08. Nkhata Bay nach Kande
Gut 30 Min für die 5 km den Berg hoch; dort warten wir an der Polizeisperre und fahren um 0900 los. Pause bei den Essensständen an der Ortschaft Sanga. Bei km 25 etwa kommen mehrere Kautschukplantagen.
Km 30 um 1030. Es ist noch relativ grün. Die üblichen Mangobäume, Bananen., Eukalyptus. Die Straße besteht aus grobem Asphalt und wir haben deutlichen Gegenwind.
Starker Gegenwind bremst uns aus, ganz gemein ist das insbesondere bei einer schönen langen Abfahrt. Bei km 35 fahren wir über den Luweya River, danach geht es wieder hoch.
Wir essen wieder im Welani Restaurant bei km 48 um 1150.
Der Abzweig zum Kande Beach ist groß ausgeschildert, dennoch wollen wir erst nicht glauben, dass wir diese unscheinbare Sandpiste fahren sollen. Doch kurz darauf öffnet sich das Tor zu einer fein konzipierten Anlage am vielleicht schönsten Strand, den wir bisher gesehen haben. Die Unterkunft ist einfach aber gut, das AE ebenfalls gut mit Rockmusik der 60er und 70er Jahre, denn der ältere Herr der überall rumwuselt uns sich als Inhaber herausstellt, dürfte auch schon um die 60 Jahre alt sein.
Das F am nächsten Morgen leider schlecht, spät und überteuert und nicht zu empfehlen.
62 km
Fr 07.08. Kande Beach nach Dwangwa
2,5 km den Sandweg hoch, wenn man den normalen und empfehlenswerten Weg fährt.
0900 losfahren, heute wieder mit starkem Gegenwind, grober Asphalt, wenig Verkehr, sehr ruhig. Landschaft wird offener, links flach zum Wasser hin, vorne und rechts sieht man Hügelketten.
Überall Maniok, ansonsten Eukalyptus, auch Bananen, Schilf, Mangobäume in Blüte. Bei km 46 etwa die Brücke über den mächtigen Dwambazi River. Restaurant von Auntie Edith um 1255 bei km 59 im Ort Kasitu am Ende eines Anstieges. Seit km 50 immer wieder Zuckerrohrfelder, auch Reisfelder, meist abgeerntet, Reis wird auch am Straßenrand getrocknet. Ansonsten sieht es eher trocken aus – viel Eukalyptus und wieder Akazien mit ihren eklig langen Dornen sowie erste Baobabs. Km 80 um 1450. Jetzt sind beiderseits der Straße fast nur noch Maniokfelder und ab und zu abgeerntete Reisfelder, viel hohes gelbbraunes Gras und viele Eukalyptusbäume zu sehen.
Unser guesthouse in Dwangwa befindet sich in einer netten grünen Gartenanlage.
85 km
Sa 08.08. Von Dwangwa nach Nkhotakota
F war für 0700 bestellt und es klappte perfekt; losfahren schon um 0800, gleich wieder starker Gegenwind, blauer Himmel, kaum Wolken. Links wieder große Zuckerrohrplantagen. Ansonsten abgeerntete Mais- und Reisfelder, kleine Parzellen, immer wieder Maniok, Teakbäume, Eukalyptus, vergleichsweise trockene Landschaft.
Wir sind weiter im Landesinneren, die Küste ist nur selten zu sehen, es geht recht wellig auf und ab, am Ende sind Hügelketten zu sehen. Auch jetzt wieder einzelne Zuckerrohrplantagen, manchmal auch kleinparzellig, ansonsten dominiert der kleinbäuerliche Anbau von Maniok.
Heute scheint es schlechter voranzugehen als gestern. Die wellenförmigen Höhenunterschiede sind stärker und der Wind vielleicht auch.
Lozi kurz vor km 50 um 1215 und bald nach km 60 sind wir um 1315 in Nkhotakota in der Unterkunft, die wir auch im letzten Jahr hatten. Joseph der Caretaker kümmert sich liebevoll um uns. Er managt alles alleine: Rezeption, Zimmer sauber machen, Wäsche waschen, Restaurantbetrieb. Später kommen noch sein Vater und andere Familienangehörige zum Helfen.
61 km
So 09.08 Nkhotakota – Mwansambo
Gestern Abend diskutierten wir den weiteren Verlauf und entschieden uns, nicht in Nkhotakota Potteries zu übernachten, sondern bis zum Abzweig oder gar im Ort Mwansambo zu übernachten. Falls die Straße zum Ntchisi Forest Reserve (sehr) schlecht ist, hätten wir dann nur ein deutlich kürzeres Stück zu bewältigen.
F um 0700 klappte und 0810 los, km 10 um 0850, obwohl es wieder Gegenwind hat und auch ein längeres Stück bergauf geht. Bald kommt rechts die Lagune zu sehen; links abgeerntete Reisfelder. Am Straßenrand und auf den Märkten werden mal wieder Erdnüsse und Melonen angeboten.
Kurz vor km 25 und kurz vor der Brücke, welche die Lagune mit dem See verbindet, gibt es einen eigenen Fischmarkt, den Chia Fish Market.
Die Lagune ist auf 3 km Länge weiterhin zu sehen, die Landschaft ist jetzt eher langweilig. Gelbes Gras, ein paar Ziegen, Eukalyptus, Maniokfelder und Mangobäume in Blüte. Sonntagmorgen – sehr wenig Verkehr.
Das erste Schild zum Mwansambo Turn off bei km 37; der Abzweig kommt 1 km später um 1050.
Wir machen eine längere Pause, essen Mandasi, Bananen, Erdnüsse, erkundigen uns nach der Straße und Übernachtungsmöglichkeiten und fahren um 1130 weiter. Die Straße ist erst mal relativ flach aber auch sandig. Man muss schon die Augen aufhalten und immer schauen, wo man hinfährt, manchmal auch von der linken auf die rechte Spur wechseln und zurück. Und gelegentlich wird man auch ganz ausgebremst und muss aus der sandigen Fläche herausschieben. Nach etwa 5 km wird es deutlich besser. Km 50 um 1245. Der Boden ist fester, man kann besser fahren. Allerdings geht es ab und zu auch mal auf und ab oder es liegen Steine auf dem Weg. Bei km 55 kommt ein kleiner Ort wo Chipsis, Tomaten, Banane, Orangen etc. angeboten werden und ich esse mit Carsten eine Portion Pommes. Bei km 65 um 1425 kommen wir im Ort an. Die Unterkunft ist sehr einfach und die billigste, die wir bisher hatten. Wir bestellen ein AE bei der Managerin und schauen uns dann den Ort an. Leider hatten wir den Preis fürs Essen nicht vereinbart und so gibt es später heftige Auseinandersetzungen über die völlig übertriebenen Vorstellungen des Kochteams.
65 km
Mo 10.08. Mwansambo – Ntchisi Forest Reserve
0830 los, die Straße ist immer noch gut fahrbar, aber es geht ordentlich bergauf, so dass wir km 10 erst um 0940 haben und dann kommen auch die ersten Anstiege wo fast alle absteigen und schieben müssen. Spätestens nach dem 3. oder 4. Anstieg, den ich noch im Wiegeschritt bewältigen konnte, bin ich dann auch unter den Schiebenden und es geht ordentlich weiter hoch. Wir schieben uns von Dorf zu Dorf, von Kurve zu Kurve. In den Dörfern gibt es meist Bananen, Tomaten und gegrilltes Fleisch – das war’s. Zwiebeln, weiteres Obst oder Gemüse sind nicht zu bekommen. Km 20 und die Kreuzung, wo es rechts abgeht erst um 1200. Die Ntchisi Forest Lodge erreichen wir bei km 21,8 um 1245. Wir sind heute 830 m hoch gefahren und sind jetzt auf knapp 1.400 m Höhe.
22 km
Di 11.8. Pausentag im Ntchisi Forest
Vormittags ein Rundgang auf dem rot ausgezeichneten Waldweg, der 2 ½ Std. dauert, nett, nicht anstrengend, schöner Wald, schöne Aussicht aber auch nichts Spektakuläres. Mittags fahren wir in den Ort wo uns die Frau eines Restaurants ein Kartoffel ME zum Touristenpreis zubereitet. Nachmittags weiter mit Wäsche waschen, Fahrrad pflegen und dem vergeblichen Versuch, per Internet eine Überweisung für Patrick auf den Weg zu schicken. Abends wieder gutes Essen und früh ins Bett da es doch wieder sehr kalt ist.
Mi 12.8. Ntchisi Forest – Chisepo
0830 los. Eigentlich soll es nach Ntchisi bergab gehen. Nach 8 km sind wir zwar schon 40 m tiefer, haben aber auch 230 hm investiert, d.h. es geht wellig rauf und runter mit einigen Anstiegen, die uns alle zum Schieben zwingen. Km 10 um 0930 und wieder geht es berghoch. Erst nach der T-Kreuzung bei km 14 wird es einfacher. Bei km 15 sind wir schon auf der Asphaltstraße. Hier geht es rechts nach Ntchisi und links nach Mponela. Für Ntchisi weisen zahlreiche Werbeschilder auf Supermärkte und Unterkünfte hin.
Auf der Asphaltstraße haben wir gleich eine starke Abfahrt mit 50 oder 60 km/h und erreichen km 20 schon um 1015. Seit heute Morgen -wir fahren jetzt nach Westen- haben wir endlich mal wieder Rückenwind. Aber auch hier kommt nach zwei weiteren netten Abfahrten wieder ein ordentlicher Anstieg der sich lange hinzieht. Dennoch, wir freuen uns, wieder auf der Asphaltstraße fahren zu können. Km 30 um 1055, km 40 um 1120
Mponela ist ein größerer Ort mit Banken, Supermärkten usw. Wir suchen jetzt die Abzweigung, -eine Pistenstraße nach Chisepo die gleich links kommen soll. Doch alle fahren dran vorbei, rasen geradeaus nach Norden. Km 60 nach 1300. Wir haben uns verloren, sind jetzt auf zwei Gruppen aufgespalten, da der Kollege aus Tansania nicht auf andere wartet sondern wieder davongerast ist.
Der zweite Abzweig, kommt dann etwa bei km 63 und soll über Lipiri gehen. Die Piste ist etwas sandig, lässt sich aber ganz gut fahren. Erstmals sind überall Tabakfelder zu sehen. Die Pflanzen sehen kläglich aus, verschrumpelte und vertrocknete Blätter. Das sieht nach einer katastrophalen Ernte aus.
Wir warten in Lipiri lange auf die Nachfolgenden, die nicht kommen, aber anrufen, dass sie irgendwo abgebogen sind. Toll, denn Rolf und Peter sind schon weitergefahren. Wir fragen uns nach Chisepo durch, fahren wunderschöne Pisten durch die Dörfer, viel bergab, manchmal recht schnell und erreichen Chisepo bei km 100 um 1600
Es gibt keine Unterkunft im Ort, aber Wilfried, der Headman der community lässt uns im Hof seiner (?) Familie campen. Das ist direkt hinter dem Haus wo auch ein Frühstückscafé drin ist und so sind wir auch mit heißem Wasser und am nächsten Morgen mit Tee und Brot versorgt.
100 km
Do 13.8. Chisepo – Mnchinji
Los um 0740, km 10 um 0825; wir erkennen die Kreuzung der S117 und der S115, doch bald ist eine richtige Straße nicht mehr zu erkennen. An jeder Kreuzung oder Gabelung fragen wir die Einheimischen und werden nun vermutlich von der Straße weg auf irgendwelche Abkürzungswege geschickt. Km 30 um 1000, dann müssen wir wieder den Bua River überqueren und verladen Räder und Gepäck auf ein Fährboot, dass uns 200 m durch Schilf und Wasser stakt. Km 70 um 1435 in der Stadt Kamwendo. Laut Karte – und das stimmt jetzt auch mal, sind es noch 19 km bis Mchinji. Ankunft irgendwann nach 1600.
Wir verbrauchen fast 45 Min. um die beiden Unterkünfte auf der anderen Straßenseite anzusehen und zu überlegen, welche wir nehmen und wie wir uns aufteilen, denn die bessere hat nur 5 EZ. Aber es klappt und ab 1930 kommt tatsächlich auch der Strom in die Stadt. Natürlich haben wir uns vorher schon kalt geduscht und im Dunkeln bei Kerzenschein gegessen.
89 km
Fr 14.8. Mnchinji – Chipata (Sambia)
0815 los, die Straße zur Grenze ist fast leer, es geht ein bisschen bergauf. Die Sonne scheint von Anfang an und es ist warm. Rote Erde. Hügel, Mangobäume, abgeerntete Maisfelder.
Grenze bei km 14, alle Formalitäten beendet um 1420. Geldwechsel hat etwas gedauert, da es unklar war, was der richtige Kurs ist. Die Händler auf der Straße haben ein unglaublich schlechtes Angebot gemacht und tatsächlich gab es bei der Bank hinter der Grenze einen deutlich besseren Kurs.
Die Straße von der Grenze nach Chipata wird neu gebaut. Wir fahren eine Piste, von der gerade der Asphalt heruntergerissen wurde. Irgendwann merken wir, dass die andere Straßenhälfte im Baufortschritt viel weiter ist, wechseln rüber und fegen ohne jeglichen Autoverkehr ein ganzes Stück mit über 40 km/h auf der Piste. Km 30 um 1115. Aufeinander warten, sichten was der Laden und der Obstverkauf so hat (Guaven!), dann in die Stadt rein, 4 verschiedene Unterkünfte ansehen, die uns alle etwas teuer erscheinen, dann arrangieren wir uns mit Joseph, der in 3 Zimmer noch jeweils eine Matratze reinlegt. Internet und Telefonguthaben kaufen, Ort ansehen.
40 km
Sa 15.8. Chipata-Katete
0815 los. Die Great East Road ist breit und glatt asphaltiert, sieht recht neu aus und ist deutlich breiter als die letzten Straßen in Malawi. Es geht erst flott voran, doch dann kommt der erste Hügel. Trockene Landschaft, rote Erde. Km 20 um 0910, wellig, auf und ab aber es scheint eher runter als aufwärts zu gehen. Der Wind kommt weiterhin von links, d.h. von Osten, aber auch eher schräg von hinten als von vorne. Insgesamt also gute Bedingungen. Km 30 erst um 0950 nach einer Panne von Michael Rasta, dessen Gepäckträgerbefestigung aus dem Rahmen reißt. Wir flicken mit drei Kabelbindern. Und dann haben wir auch schon wieder Baustelle + Umleitung; die Great East Road kriegt gerade einen neuen Belag. Sehr dünn besiedelte Gegend, nur selten irgendwelche Hütten am Wegrand. Es wird zunehmend eintöniger, gelbgrünes Gras, Gestrüpp, Bäume. Wind auch mal von vorne. Mal ist der Seitenwind stark und behindert einen, mal ist er ganz weg und mal leicht von hinten. Der Himmel ist diesig grau, immer wieder sind von vorne oder links an der Seite Hügelketten zu sehen. Der Straßenverlauf ist weiterhin wellig aber deutlich abgeflacht. Km 60 um 1135.
Weiter fahren wir auf und ab durch kleinere Hügelketten hindurch. Km 80 um 1300 und wieder können wir wegen Straßenbauarbeiten mal wieder auf einem ganz neuen Stück ohne Autoverkehr fahren. Bei km 88 erreichen wir gegen 1330 den Ortseingang von Katete, schauen drei Unterkünfte an, einmal Luxusklasse, einmal super einfach und einmal Mittelklasse. Hier, in der Golden View Lodge bleiben wir in twin rooms (2 Einzelbetten), nachdem Hendrik einen guten Gruppenpreis rausgehandelt hat. Mit der Küche verhandeln wir ein Spaghettieabendessen für alle und dass sie bitte ein paar Biere in den Kühlschrank packen. Wie schon in den letzten Tagen gibt es auch hier keinen Strom, bzw. er wird „ab ca. 1800 Uhr“ angekündigt. Aber dafür geht das (kalte) Wasser. Nach dem Duschen und Wäsche waschen (lassen) schauen wir uns den Ort an, der eigentlich nichts zu bieten hat. Am Straßenrand werden Orangen, Melonen, Mandarinen, Bananen, Äpfel und Ananas verkauft und jeder kauft sich worauf er Lust hat.
Auf dem Gelände sind Arbeiter dabei, mit einem Generator Strom zu erzeugen um irgendwelche Platten für den Hausbau zu sägen. Schnell hänge ich meinen Tauchsieder an eine der beiden Steckdosen und kann meine Notizen bei einem Nachmittagstee schreiben.
90 km
So 16.8. Katete – Petauke
Es gab wieder keinen Strom am Morgen. Nichts da mit einem early morning Tea. Gut dass es am Abend noch Strom gab und ich PC und Telefon aufladen konnte.
Die Dusche hatte morgens noch heißes Wasser, aber gestern Nachmittag, als wir verdreckt ankamen, wäre das passender gewesen.
0805 losfahren, gleich wieder Baustellen. Wir fahren auf dem Streifen der für Autofahrer noch nicht freigegeben ist. Das ist nicht unbedingt die beste Fläche aber zumindest doch ohne Autoverkehr. Und man sieht wie die auf der anderen Spur doch ordentlich Staub aufwirbeln. Der Wind steht gut, so wie gestern. Wir fahren anfangs konstant über 20 km/h. Km 10 um 0830. Der Himmel wolkenfrei, leicht diesig. Die Landschaft unverändert, gelbes Gras, ein paar Bäume, selten eine Siedlung.
Leider müssen wir immer wieder runter von der guten Strecke und mit Baufahrzeugen und anderen auf der schlechten Piste fahren und kommen deutlich langsamer voran. Km 40 um 1030. Der Schatten, der vor meinem Lenker direkt nach vorne zeigt, wird schon deutlich kürzer. Die Straße ist jetzt gerade mal 2-spurig mit einem kaum erkennbaren Mittelstreifen und stark ausgefransten Rändern. Immer wieder Schlaglöcher. Kaum Dörfer, kaum Verkaufsstände von irgendwas. Ab und zu wird Holzkohle verkauft. Nach Petauke geht es deutlich runter. Tatsächlich gab es jetzt auch zwei Mal Granitfelsen mit kugeligen Steine und ein paar Rundhütten davor. Na ja, aber was der Reiseführer schreibt ist doch ein wenig übertrieben.
Ansonsten ist hier gar nichts los und es gibt weiterhin am Wegrand nicht zu Essen zu kaufen. Km 90 um 1305 und die Abzweigung nach Petauke ist noch nicht zu sehen. Direkt vor uns liegt eine kleine Siedlung; da könnte es also schon sein. Nur geht es jetzt noch einmal kurz berghoch.
Ja, direkt oben beim Sendemast ist auch der Abzweig. Da gibt es auch was zu essen, z.B. eine Portion Chipsi und an der Straße in den Ort rein, kommt eine Unterkunft nach der anderen, insgesamt etwa 6. Die erste schockt gleich mal mit Zimmerpreisen um die 100 € oder Camping für 10 €, die nächste, „Olga“, ist ausgebucht und empfiehlt uns Pharank. Nach vielen Verhandlungen mit drei Personen, einigen wir uns dann auf einen akzeptablen Zimmerpreis. Natürlich gibt es auch hier kein Wasser und keinen Strom. Nach einer kurzen Eimerwäsche und dem Bestellen des Abendessens machen sich einige auf den Weg in die ca. 3,5 km entfernte Stadt. Da ist überhaupt nichts los und sonntags, wo die Läden zu sind, sowie so nicht.
105 km
Mo 17.8. von Petauke nach Nyiombe
0825 los, die Straße ist anfangs wieder ganz neu und superglatt mit angedeuteten Fahrbahnmarkierungen. Wind seitlich von hinten, Himmel diesig und grau, wir fahren erst mal mit mehr als 30 km/h. Schon nach 10 km ist es mit dem glatten Asphalt vorbei. Jetzt auch mal sandig, Schotter, Baufahrzeuge aber wir sind von dem restlichen Straßenverkehr getrennt.
Heute geht es immer wieder auch mal berghoch. Kurze Stücke glatter Asphalt, längere Passagen grobe Piste mit Sand oder Schotter. Km 40 um 1050 und die ganze Zeit Baustellen, auch mal gemeinsam mit dem Autoverkehr auf schlechter Piste. Das einzige Positive ist, dass der Wind von links kommt und wir nicht vollständig eingesandet werden. Kurze Pause nach km 48. Hier gibt es Orangen, Bananen, Papaya, Mandasi, Chipsi und jede Menge Gemüse. Die Landschaft weiterhin wellig, rauf und runter und immer noch die Baustellen. Den ganzen Tag eigentlich kein Schatten, keine Bäume am Straßenrand, bzw. nur wenige Bäume, mal Mangobäume, einzelne Baobabs und einige wenige abgeerntete Baumwollfelder.
Km 70 um 1250 und am Ortsausgang. In der Dali Dali Lodge kriegen wir prima EZ für 100. Mit Hendrik und Horst fahre ich nach dem Duschen noch mal in den Ort; wir essen ganz vorzüglich im Kalemb Restaurant. Nachmittags auf dem der Unterkunft gibt es keinen Strom und die Zimmer sind dunkel. Erst gegen 1900 schalten die Besitzer den Generator an und wir warten lange aufs AE.
78 km
Di 18.8. Nyiombe nach Kachalola
Kurz nach 0800 aus dem Haus, 0820 los. Schöner Morgen, ideales Radfahrwetter, nicht mehr kühl, noch nicht heiß. Direkt nach dem Ort fahren wir über einen Fluss, entsprechend grün ist es noch in der Senke. Viele Fußgänger und Radfahrer auf der Straße, kaum Autos. Heute geht es stark wellenförmig weiter und etwas mehr hoch als runter. Sehr schöne Landschaft, bewaldete Hügelkuppen, Nicht dicht bewaldet, nein, man kann überall zwischen den Bäumen hindurchschauen. Grün- und Gelbtöne in allen Schattierungen, manche Bäume auch weiß-silbern glitzernd, manche auch vertrocknet rot oder braun. Einmal auch blaue Blümchen am Wegrand. Wir fahren fast auf dem Kamm eines Höhenzuges. Die Straße geht nicht mehr schnurgeradeaus, sondern schlängelt sich rechts und links, hoch und runter. Links geht es zum Luangwa Fluss und nach Mosambik; von dem Fluss ist aber nichts zusehen.
Km 40 um 1050, oben auf dem Berg sieht man ein Camp der Straßenbaugesellschaft. Dann kommen die ersten Hütten und wir fragen uns, ob das schon Kacholola ist. Doch dann wird ein Polizeikontrollposten angekündigt und dort sehen wir das alte Kacholola Hotel bei km 46 auf der rechten Seite. Es ist voll belegt von den Straßenbauerbeitern, aber wir können campen, haben Duschen, es gibt ein Restaurant und eine Bar.
46 km
Mi 19.8. Kachalola nach Luangwa River Bridge
60 km hügeliges Gelände sind angesagt. Um 0810 fahren wir los. Es bleibt weiterhin kurvig und hügelig; offensichtlich mehr bergab. Es wird grüner, dicke Mangobäume in Blüte, ab und zu auch Bananenstauden. Zwei Mal gab es schon einen kleinen Wasserlauf, der von rechts nach links in Richtung Luangwa Fluss die Fahrtrichtung querte. Überall Hütten, viel Bananenverkauf.
Natürlich geht es auch wieder ordentlich bergauf. Zwischendurch auch mal nur 1-spurig asphaltiert, oder staubige Wellblechpiste. Wind heute fast gar keiner, zumindest fehlt der Rückenwind.
Bei km 30 um 0940 wieder Straßenbauarbeiten. Hier sind sie gerade dabei, die alte Asphaltdecke aufzureißen – aber man kommt halbwegs gut durch.
Km 50 um 1115; noch immer geht es rauf und runter, rechts und links schlängelnd. Jetzt auch deutlicher Wind, teilweise auch von vorne – aber wieder auf glatter Asphalt.
Km 60 um 1150, fast punktgenau auf der mächtigen Brücke über den Luangwa Fluss. Noch 5 km bis zum Bridge Camp.
Wir schauen an der Abzweigung wo die anderen sind, essen dort noch ein ordentliches Stück Fisch zum ME und radeln dann zum Camp runter. Es wirkt etwas öde und verloren und die Preise für die Zimmer und fürs Essen sind prohibitiv. Also Camping und zum AE wieder hoch zur Straße.
65 km
Do 20.8. Pausentag am Luangwa River Bridge Camp
Wir entschließen uns, doch den vorgesehenen Pausentag zu nehmen, auch deshalb weil wir nicht wissen, wo wir den sonst zusätzlich gewonnenen Tag hin packen sollten. Morgens zur Straße hoch zum F, wir warten ewig auf das Spiegelei, da zwei Busladungen von Reisenden dazwischenkommen und die Dame dann nichts mehr für uns tut.
Anschließend fahren wir am Camp vorbei die Straße noch 6 km weiter ins nächste Dorf und zum Wasser runter. Tatsächlich sehen wir vier Hippos im Fluss liegen.
Abends gehen wir wieder alle hoch und wollen nicht im Camp Restaurant essen.
20 km
Fr 21.8. vom Luangwa River Bridge Camp in Richtung Rufunsa bis zur Abzweigung nach Mpanshya (18 km vor Rufunsa)
Gegen 0730 hoch zur Straße um F zu suchen, dauert wieder länger, denn die meisten Buden haben gerade erst aufgemacht. Wir essen Chipsi, kaufen Mandasi, Brot, Bananen, gekochtes Ei …
0850 geht es los. Direkt hinter den Buden ist noch ein Schild zu einem gerade eröffneten Guesthouse. Viele Bäume rechts und links, aber alles trocken bzw. vertrocknet. Wenig Verkehr. Straße weiterhin auf und ab. Zwischendurch hatten sich Carsten und ich auch jeweils mal für ein kurzes Stück an einen LKW angehängt und uns bergauf ziehen lassen.
Am Straßenrand immer wieder Verkaufsstände mit Säcken voller Holzkohle. Kurze Pause hinter km 36. Hier gibt es drei Hütten und es werden Zitronen und Bananen verkauft. Eine Frau hat gerade kochendes Wasser auf der Feuerstelle, wohl zur Vorbereitung ihres Mittagessens. Mit ihrem Einverständnis darf ich mir etwas davon in die Thermokanne füllen und gebe ihr dann auch einen Teebeutel ab.
Km 50 um 1335. Die Landschaft ist jetzt nicht mehr ganz so langweilig. Es gibt immer wieder mal ein paar Hütten. Grüne Bananenhaine, Mangobäume, Ziziphus, einzelne Papaya, grün bewaldete Hügelkuppen. Aber gefühlt scheint es heute nur bergauf zu gehen und das zermürbt. Zudem ist die Sonne voll da und es gibt keinen Schatten.
Km 60 um 1415. Jetzt waren auch ein paar Abfahrten dabei; aber von denen bleibt nicht viel hängen, wenn man schnell herunterrauscht und kurz danach wieder im Schneckentempo am Berg klebt. Nach km 61 kommt eine 2-3 km lange rauschende Abfahrt mit über 60 km/h bis zur Abzweigung zum Mpanshya Krankenhaus bei km 64. Hier wird gerade ein neues Guesthouse gebaut; 8 Räume sind schon nutzbar, das Restaurant ist noch nicht fertig. Wir können den Zimmerpreis nur geringfügig herunterhandeln, freuen uns aber, dass wir hier bleiben können und nicht noch mal 6 km hin und zurück zum katholischen Krankenhaus fahren müssen, wo die Gästezimmer nach ersten Informationen 50 % teurer sind.
Heute sind wir 1.076 Höhenmeter hoch und nur 300 m runter gefahren.
Insgesamt haben wir nun schon mehr als 20.000 Höhenmeter Hochfahren hinter uns.
64 km
Sa 22.8. Mpanshya Abzweigung – Chinyunyu
0830, es geht erst mal gut los. Kein Verkehr, es ist noch etwas kühl, relativ schöne grüne Gegend, Hütten, bewaldete Berge, Mangobäume, Bananenhaine. Der Asphalt ist grob.
Km 20 um 0945. Unsere Schatten, die wieder direkt nach vorne zeigen, sind schon deutlich kürzer geworden. Die alte Straße hat einen wesentlich gröberen Asphalt – man spürt den Unterschied. Es wird schon langsam warm und obwohl es nur leicht bergauf geht, fahren wir unter 10 km/h. Immer wieder kommen kleine Schilder, auf denen eine Farm benannt ist, aber zu sehen ist nichts. Große kommerzielle Farmen können es jedenfalls nicht sein.
Km 30 um 1040 und noch immer geht es rauf und runter. Längere Pause nach km 36 in Mulamba. Da sind wieder Marktbuden und es gibt was zu trinken und zu essen.
Die Steigungen sind nicht mehr ganz so stark wie gestern. Leichter Wind von der Seite und manchmal auch ein bisschen von hinten.
Km 60 um 1255. Landschaft wieder eintöniger, teilweise auch abgebrannte Flächen und es geht weiter leicht rauf und runter.
Längere Pause nach km 73 in Sindiera, Hier gibt es auch ein kl. Restaurant mit Nzima. Zwei Unterkünfte soll es hinter den heißen Quellen geben, heißt es. Km 90 um 1520 – direkt nach dem rechts das Schild zur Chinyunyu hot springs cultural heritage site kommt. Links geht eine Piste rein und bald spitzwinklig zurück, Dort liegt die ganz angenehme Chinyunyu Lodge und der Chef reduziert den Preis für die Leute die campen, da er nur 4 freie Zimmer übrig hat und wir die alle nehmen
92 km
So 23.8. Chinyunyu – Chongwe
0845 losfahren; Sonntagmorgen, noch wenig Verkehr, viele gutgekleidete Fußgänger unterwegs, offensichtlich auf dem Weg zu einer der vielen Kirchen. Straße weiterhin wellig auf und ab, leichter Wind von der Seite, Landschaft uninteressant. Weiter auch mal mit Rückenwind und auch mal schön bergab. Beides leider nur für kurze Momente. Km 30 um 1040. Die Landschaft weit offen, keine großen Bäume mehr, etwas kahl aber weiterhin hügelig.
Km 40 um 1120; wir warten am Ortseingang von Chongwe, denn Rasta will sich Unterkünfte ansehen. Nach einer Stunde kommt er zurück und führt uns in eine sehr sehr einfache gefängnisartige Unterkunft mit Räumen ohne Bad/ Toilette. Wir lehnen ab und finden kurz danach in der Chimutuzi Lodge was deutlich schöneres. Leider auch zum doppelten Preis aber wir haben jetzt keine Lust mehr, noch weiter den Ort abzuklappern. Gegen 1300 kommen wir in die Zimmer und gegen 1400 ist das bestellte ME fertig.
Ab 1400 Uhr war Stromausfall, der Notstromgenerator machte ordentlich Lärm, erreichte aber nur eine Lampe und nur eine Steckdose pro Raum. Die Klimaanlage, die ich doch gerne mal ein paar Minuten anschalten wollte um den kleinen und nun stickigen Raum etwas abzukühlen, ging natürlich nicht.
45 km
Mo 24.8. Chongwe – Pioneer Camp vor Lusaka
Losfahren 0815, es ist nur leicht wellig, nicht anstrengend, noch kühl am Morgen. Wir merken den stadtnahen Einfluss, Siedlungen überall; der Verkehr nimmt zu und die Autos fahren unangenehm schnell. Vermehrt Großbetriebe an der Seite, eine Moringa processing plant, Tagesküken Farmen, Gewächshäuser für Blumenzucht. Km 30 um 0905, direkt an der Abzweigung wo es links zum Pioneer Camp reingeht. Erst nach 5,4 km kommen wir um 1030 an – es war eine anstrengende sandige Piste, auch mit Schiebephasen. Dann aber Ausruhen auf dem schönen großen mit zahlreichen Bäumen bestandenen Gelände.
35 km
Di 25.8. Pausentag
Alfred vom Staff fährt uns mit einem Auto zum Arcade Shopping Center, von dort aus fahren wir mit nem Minibus in die Stadt zur Cha-Cha-Cha Rd., laufen zur Lumumba Rd., kaufen eine große Türkentasche, ME, Postamt und wieder zurück zu Arcade Shopping.
Mi 26.8. Pioneer Camp vor Lusaka – Kafue
0810 losfahren, wieder die 5,5 km sandige Piste bis zur Straße. Das ging auf dem Rückweg (bergab) deutlich einfacher, kein Absteigen und Schieben. Dann in dichtem Verkehr in die Stadt und durch die Stadt. Wir kommen erstaunlich gut durch. Die Ausfallstraße hinter Lusaka ist vierspurig mit Betonmäuerchen in der Mitte der beiden Fahrspuren. Erstmals gibt es auch eine vom Seitenstreifen abgetrennte Fahrradspur, die anfangs aber nicht als solche zu erkennen war.
Km 50 um 1105, leichter Rückenwind, weite, offene, nicht besonders interessante Landschaft – alles abgeholzt.
Km 70 um 1210 und wir sind im Ortskern von Kafue. Vier Unterkünfte ansehen und dann bleiben wir in Chocho’s Lodge.
71 km
Do 27.8. Kafue – Mazabuka
0805 losfahren, gleich mit deutlichem starkem Gegenwind. Km 10 um 0840, direkt auf der Brücke über den mächtigen Kafue River. Erst als wir auf die Straße nach Livingstone rechts abbiegen, wird es mit dem Wind besser; jetzt kommt er nur noch stark von der Seite. Die Landschaft wird ansprechender, wenn auch sehr trocken und eher nach dem Sahel aussehend. Rundhütten, Getreidespeicher, Baobabs, Felsen, ein paar grüne Mangobäume, viel gelbes vertrocknetes Gras, Hügel, erosionsgeschädigt, Termitenhügel und stachelige Akazien. Und nach km 23 kommen zwei gemeine Anstiege auf den Munali Pass. Km 40 um 1035. Großflächige grüne bewässerte Plantagen; sieht von weitem aus wie Zuckerrohr. Auch größere Flächen abgeerntete Felder. Danach Getreidefelder, Bananenplantage, Viehhaltung – einige kommerzielle Farmen. Dann zieht es sich eine lange Zeit beständig leicht bergauf und km 50 erst um 1120. Es geht wellig weiter, rauf und runter.
Entsprechend flott fliegen wir dahin, als es danach für eine längere Strecke sanft bergab geht. Längere Zeit mit über 30 km/h. Trotz Pause bei km 52 haben wir km 60 schon um 1200. Km 70 um 1225 und km 80 um 1250 vor dem Mazabuka Hotel wo wir aufeinander warten.
Mit der Suche einer Unterkunft haben wir heute kein Glück. Die einen haben viel Platz, wollen aber zu viel und bieten nichts zu essen, die anderen haben nicht genügend Zimmer oder sind ausgebucht. Schließlich nehmen wir 3 twins in der Muko Lodge und 2 Leute zelten im Hof.
85 km
Fr 28.8. Mazabuka – Monze (bzw. 11 km vorher) zu Moorings Campsite
0805 beim Spar losfahren nachdem wir dort noch eingekauft haben. Weiterhin starker Wind von der Seite. Immer wieder sind größere grüne Flächen, bewässerter Zuckerrohranbau zu sehne. Die Bahnlinie verläuft parallel zu uns, anfangs noch stadtnahe Besiedlung mit festen Häusern. Km 20 um 0850; hier warten wir aufeinander; km 30 0930; die Landschaft seit längerem recht kahl. Wenige kleine Bäume und Büsche, weitgehend trocken, gelbes Gras, starker Wind von Links. Die Abfahrt zur Moorings Campsite ist bei km 53. Hier wird in großen Mengen Holzkohle verkauft. Ein paar Frauen verkaufen auch Milch, Bananen und Tomaten. Wir decken uns ein bisschen ein und fahren die 2 km links rein. Die Campsite spricht uns an, die Frauen die es managen sind nett, wir werden bleiben. Zelte aufbauen, Sachen waschen, ME
Nach dem Pioneer Camp war das sicherlich der zweitschönste Platz – vor allem auch, weil die Leute so nett und so gut organisiert waren.
55 km
Sa 29.8. Moorings Campsite – Monze – Mayfair Guesthouse
0845 los, km 10 um 0920. In Monze kaufen wir noch für den Abendsalat ein. Weiterfahren um 1005. Jetzt mal ein kurzes Stück glatter Asphalt. Die Landschaft weiterhin kahl, fast keine Bäume, nur Büsche und Gestrüpp. Mayfair bei km 33 um 1100. Ein ordentliches ansprechendes Haus mit sehr günstigen Preisen, twin für 120 und dazu noch inkl. F
33 km
So 30.8. Chisekesi – Choma
0800 aus dem Hotel raus, 0815 aus Chisekesi, wo wir noch Wasser und Mandasi gekauft haben. Landschaft sehr dünn besiedelt, nur kleine Bäume und Büsche. Wind von der Seite, wird langsam stärker. Glatte Straße, zweispurig, leicht gewellt und morgens noch wenig Verkehr. Am Straßenrand wird – wie so oft, wieder Holzkohle verkauft.
Immer wieder abgeerntete großflächige Felder, umgepflügte Felder, einzelne kleine Gemüsegärten mit Stöcken und Gestrüpp eingezäunt. Bei km 36 der nächste Ort, hier kreuzen wir wieder die Bahnlinie. Hier gibt es Obst und Gemüse, auch Verkauf von Souvenirs: Holzarbeiten, Mörser und Stößel, Hacken, Körbe, Töpferware, Trommeln, kleine Höckerchen und kl. Tische.
Km 40 um 1005; jetzt auch ein paar stärkere Abfahrten und deutlich stärker gewellt. „riesige Termitenhügel“ schreibt ein Reiseführer, und in der Tat, die Landschaft sieht so aus, als ob hier überdimensionale Kartoffeln verteilt wurden. Große Erdhügel auf denen teilweise auch Bäume wachsen. Km 50 um 1035 in Batoka, ein größerer Ort, größer jedenfalls als Pemba und Mazuka. Hier geht auch eine Straße zum Lake Kariba ab (68 km). Wir machen eine kleine Pause für Essen und Trinken. Weiter um 1105 und km 80 um 1210, etwa 5 km vor Choma. Da hatten wir heute doch längere Zeiten mit dezentem Rückenwind. Über eine Stunde lang fuhren wir konstant über Tempo 30 km/h
Wir warten am Ortseingang aufeinander und sehen uns verschiedene Unterkünfte an.
Sehr schön dann die Chrystal Lodge, wo wir wieder 3 twins und 2 EZ kriegen, jeder Raum für 150.
88 km
Mo 31.8. Choma – Kaloma
0825 losfahren, km 10 um 0850. Glatter Asphalt, leichter Wind, dünnbesiedelte Landschaft. Zwischendurch in einer Senke auch mal grüne Grasflächen; da gibt’s wohl etwas mehr Wasser. Dann Bereiche wo sich durch Winderosion viele kleine graue Erdkegel aufgetürmt haben; es sieht aus; als ob überall riesengroße Pilze wachsen. Km 40 um 1025. Jetzt auch wieder schnellere Rückenwindpassagen nachdem wir vorher eine sich länger hinaufziehende Steigung hatten, auf der wir lange Zeit unter 20 km/h fuhren. Links immer wieder eingezäunte Farmgelände, rechts verläuft parallel zur Straße die Bahnlinie. Km 60 um 1130, Ortsanfang bei km 65 um 1140. Wir schauen uns 6 oder 7 Unterkünfte an und finden nichts Passendes. Dann finde ich Chris Guesthouse und hier bleiben wir. Einfach und preisgünstig, ruhig und mehr oder weniger für uns alleine. Zum ME fahren wir zu dem großen Fast Food Resto wo auch die Überlandbusse halten und in unserer Unterkunft bestellen wir das AE wie üblich für 1900.
70 km
Di 01.09. Kaloma – Zimba
0800 losfahren und km 10 um 0820. Einsames unbesiedeltes Farmland, Büsche, Gestrüpp, nur kleine Bäume, gelbes Gras. Die Straße ist glatt und es hat wenig Verkehr. Leichter Rückenwind bzw. von der Seite. Deutlich gewellt, immer wieder rauf und runter. Km 20 um 0845, weiterhin unbesiedelt. Nur der Zaun, 50 – 100 m hinter dem Straßenrand und manchmal ein kleines Schild oder eine Einfahrt, deuten darauf hin, dass es sich hier um extensive Rinderfarmen handelt.
Mitten aus dem Nichts taucht ein Straßenschild auf, das ankündigt, es seien jetzt noch exakt 100 km nach Livingstone. Danach läuft eine Affenfamilie über die Straße. Der Wind wird unstetiger, wechselt die Stärke und manchmal auch die Richtung. Km 30 um 0920, weiterhin kein Dorf und keine Hütten zu sehen. Nur rechts die Eisenbahnlinie in 50 m Abstand parallel zur Straße und links eine Stromleitung. Manchmal sieht man auch ein paar Kühe am Wegrand. Km 50 um 1005 am Ortseingang von Zimba. Drei Guesthouses sind angekündigt, Trekkers Rest, Zimba GH und Penga Ujane. Letzteres ist ordentlich und günstig. Jeder kriegt ein EZ.
Wir werden offensichtlich immer schneller; unsere heutige 50 km Etappe in nur 2 Stunden!
51 km
Mi 02.09. Zimba – Livingstone
0750 losfahren, es geht in kurzen und starken Wellenbewegungen weiter. Die Landschaft ist unverändert, weitgehend unbesiedelt, Farmland, gelbes Gras und Büsche/ Gestrüpp. Und wenn am Straßenrad was verkauft wird, ist es wieder Holzkohle. Immer wieder sieht man Brandrodung und angehackte/ angekokelte Bäume.
Den Eingang zu der Mabula Farm Campsite haben wir verpasst; das muss etwa bei km 44 gewesen sein. Da war aber kein Schild, nur ein paar Stände wo Tomaten, Zwiebeln etc. verkauf wurden. Km 60 um 1055, keine Siedlungen, keine Hütten, einsame Landschaft. Km 70 um 1125 und jetzt noch 10 km bis Livingstone. Es wird heißer und anstrengender und der Wind kommt manchmal auch schräg von vorne. Km 80 um 1155 direkt vor der Haustür von Livingstonebackpackers.
Wir buchen 3 4-Bett Zimmer, die wir jeweils mit nur 2 Personen belegen dürfen und zwei machen Camping. Ich bin sehr erschöpft, habe etwas Fieber, schlafe sofort ein, schleppe mich nur mühsam zum Mittag- und Abendessen und schlafe gleich weiter.
80 km
Do 03.09. Livingstone
Ich fahre die 10 km zu den Vicfalls, erkundige mich nach Preisen und Visa Konditionen für Simbabwe.
Zwei von uns haben am Morgen für 60 $ eine 3 Std. Safari in den Nationalpark gemacht und/ oder sind nach dem ME zu der Krokodilfarm.
Die nächsten zwei Tage in Livingstone verbringen wir individuell und in kleinen Gruppen mit Ausflügen. So 06.09. fahre ich mit Rolf nach Victoria Falls auf die Simbabwe Seite zum Treffen mit dem ASW Projektpartner WSPM. Einen Tag später lassen wir uns alle mit einem Kleinbus nach Lusaka, bzw. zu dem Pioneer Camp zurück bringen. Dort noch einen Pausentag und Mi 09.09. geht es zum Flughafen. Nachmittags Rückflug nach D via Addis Abeba. Ich mache dort noch mal einen Tag Stopover und schaue mit noch mal die Stadt an.