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Reisebericht zur Fahrradtour Malawi 2014

Reisebericht 2014 Malawi

Im Juli fuhren wir mit 9 Personen erstmals durch Malawi. Drei Wochen lang ging es von Norden nach Süden durch das kleine freundliche Land in Ostafrika.

Wir waren eine sehr nette harmonische Gruppe und die Reise hat viel Spaß gemacht. Bei dieser Erkundungstour, wo es ja nicht von vornherein klar war, wie weit die Entfernungen tatsächlich sind, wie gut die Straße ist, wo genau der Abzweig nach xy abgeht oder wie die Qualität und Verfügbarkeit der Unterkünfte aussieht, war es sicherlich vorteilhaft, dass alle von uns schon ihre Erfahrung mit Fahrradtouren in afrikanischen Ländern hatten.

Malawi, das ist Afrika easy, ein Land das man jedem Anfänger uneingeschränkt empfehlen kann. Freundliche, hilfsbereite und unaufdringliche Leute, gute Infrastruktur, abwechslungsreiche Landschaft und ein großes Angebot an Unterkünften in allen Preislagen. Für den Fahrradfahrer besonders interessant: es ist recht wenig Verkehr, die Autofahrer sind rücksichtsvoll und es gibt fast überhaupt keine Mofas/ Motorradfahrer, d.h. kein Lärm und kein Gestank. Die Straßen haben oft groben Asphalt, sind aber in sehr gutem Zustand. 9 Leute, jede/r gut 850 km Radfahrt und nicht ein einziger Platten!

In Begleitung von Davis, ein einheimischer guide, den wir uns für die ersten fünf Tage von der Unterkunft ausgeliehen hatten, starten wir im Norden, im fast europäisch erscheinenden Nadelwald des South Viphya Forest. Bei angenehmen Temperaturen, nicht über 24°, fahren wir durch eine sehr schöne Landschaft, von offenen Grasflächen bis Schwarzwald-Atmosphäre, Pinienwälder, Eukalyptus und dazwischen auch mal ein paar Affen. Leider waren die Pisten auch recht anstrengend und eher was für Mountainbikes, teilweise steinig oder sandig und rauf und runter. Daher wird dieser Teil bei einer zukünftigen Tour wohl nicht mehr dabei sein.

Wir lernten bald die verschiedenen Teigbällchen zu schätzen, die immer wieder am Straßenrand verkauft werden. Von den einfachen Mandazi (Hefeteigbällchen) bis zu kleinen Bananenküchlein. Ansonsten gibt es ab und zu Erdnüsse oder Bananen und in den kleinen Lädchen an der Straße auch die unterschiedlichsten Kekse.

Auf gut asphaltierter Straße mit sehr wenig Verkehr kommen wir in die Hauptstadt des Nordens, Mzuzu, und fahren anschließend nach Rumphi. Wieder eine sehr schöne Gegend mit Pinienwäldern, felsigen Bergketten und einigen riesigen Felsklötzen. Wir passieren mehrere Ortschaften und machen regelmäßige Pausen um aufeinander zu warten. Kurz vor Rumphi erheben sich links und geradeaus die Bergketten und nackte Felsen leuchten im Sonnenlicht, rechts fließt ein Fluss und auf den Feldern hüpfen Affen herum. Die Landschaft wird offener, kein dichter Wald mehr. Jetzt sind Bananenstauden, Eukalyptus, Mangobäume, Akazien, erste Maniokpflanzen, Baobabs und Tabak zu sehen. Es wird auch etwas wärmer, aber es geht nicht über 30°

Gewöhnungsbedürftig und unverständlich ist, dass es fast keine Unterkunft gibt in der alles problemlos funktioniert. Mal tropfen die Waschbecken oder das Wasser der Toiletten läuft durch, mal gibt es Toilettenpapier oder Handtücher nur auf Nachfrage. Auch wenn wir das Frühstück schon am Abend vorher detailliert bestellen, kriegt selten jeder das was er/ sie bestellt hat und erst recht nicht zur vorher vereinbarten Uhrzeit und oft versteht das Personal nur rudimentär englisch und antwortet auf alles „yes, yes“, ohne die Frage verstanden zu haben. Etwas Geduld und Gelassenheit ist manchmal nötig.

Von Rumphi aus machen wir einen Ausflug in den Vwazha Nationalpark. Mit einem Kleinbus fahren wir gut eine Stunde am See entlang und dann zurück. Im Wasser liegen jede Menge Hippos, am Ufer hüpfen Impalas und Kudus und Affen sitzen wie kleine Steinfiguren auf dem Boden und strecken ihren Bauch der Sonne entgegen. Später im Gelände sehen wir – im Gestrüpp kaum zu erkennen, noch einige Büffel. Zurück, bei den Gästehütten am See, sehen wir Elefantenspuren im Sand sowie Elefantendung, etwa 3 Tage alt.

Wir lassen uns und die Räder nach Mzuzu zurück bringen um nicht die gleiche Strecke noch einmal zu fahren. Kurz vor der Ankunft regnet es heftig und so fahren zwei Personen in dem Auto mit den Rädern gleich weiter zu unserem Ziel nach Usisya. Als wir anderen mit dem nächsten PKW ankamen war der Regen schon vorbei. Wir verhandelten vergeblich mit unserem und mit anderen PKWs um die sieben Personen nach Usisya zu bringen und suchten schließlich auf dem Markt nach den öffentlichen Kleinbussen. Schon um 1200 Uhr saßen wir auf der Ladefläche eines LKWs, der dann aber doch erst zwei Stunden später losfuhr. Es war eine aufregende und abenteuerliche Afrika-erleben Fahrt. Eine phantastische Landschaft in den Bergen, aber auch ein ständiges Auf- und Ab, teilweise auch recht steil. Für Tourenräder wäre das nur schwierig zu fahren. Aber vielleicht doch machbar, denn die Radfahrer vom Mountainbike Club in Mzuzu fahren die Strecke manchmal an einem Tag hin und zurück, erzählte uns später Daniela in Usisya.

Die Usisya Beach Lodge ist ein wunderschöner Ort, wo Daniela Kartscher ihre Unterkunft ausbaut. Es gibt eine Hütte mit Doppelbett, eine mit zwei Einzelbetten und viele Zelte mit Matratzen, ein Zelt auch so groß, dass zwei normale Betten drin stehen. Daneben eine Komposttoilette mit Seeblick. Weitere feste Gebäude und eine Dusche werden gerade gebaut.

Wir genießen das leckere Abendessen -Thai Curry mit Vollkornreis, und das Gespräch mit einer aus Deutschland stammenden Landeskennerin.

Ein leckeres Frühstück am Strand, dann schauen wir uns die Gegend an und baden im See. Nach dem Mittagessen radeln wir auf die andere Seite des Felsens, wo ein Boot auf uns wartet, das wir mit Danis Hilfe angeheuert haben. Es solle uns in 3 Std. nach Nkhata Bay bringen. Doch der Motor war schwach und wir brauchten fast die doppelte Zeit. Das Boot fährt uns immerhin direkt zur Bucht der Unterkunft, wo wir schon erwartet werden, gleich die Zimmer beziehen und das Restaurant stürmen. Nach 2300 Uhr fallen wir müde ins Bett.

Nun folgen wieder einige Fahrradtage. Morgens verabschieden wir Davis und radeln bei 20° erst mal knapp 5 km bergauf (naja, 70 Höhenmeter) aus dem Ort raus. Die M5 Küstenstraße ist eine gut asphaltierte und wenig befahrene Straße, die leicht auf und ab geht und bald durch eine Kautschukplantage führt. Wir haben Gegenwind, machen etwa alle 20 km eine kurze Pause, probieren Bananenkuchen ebenso wie frisch frittierten Maniok. Zum Mittagessen verpassen wir die Abfahrt, wo es nach Chinteche in den Ort geht, doch glücklicherweise kommt bald ein Restaurant am Straßenrand, wo wir gut versorgt werden.

Um 1600 Uhr kommt kurz nach einem Polizeiposten der Abzweig zur Mukhala Beach Lodge, eine sehr schöne Anlage an einem sehr schönen Platz. Doch warum gibt man sich so wenig Mühe, daraus was zu machen? Die Wasserpumpe war defekt, einige Bäder waren nicht richtig fertig gebaut, im Restaurant gab es nur einen Bruchteil dessen, was die Speisekarte anbot und auch nachdem die Küche „dinner is ready“, rief, dauerte es noch eine halbe Stunde ehe das Essen auch gebracht wurde.

Am nächsten Tag geht es weiter auf der Küstenstraße nach Süden. Wir fahren nur 60 km und sind schon etwas früher bei der Lodge am Strand. Es gab wohl ein Missverständnis bei der Reservierung und es gab nur noch Zimmer mit einem großen Doppelbett.

In der Anlage hielt sich auch eine britische Schülergruppe auf, die hier einen Langzeitaufenthalt mit Freiwilligenarbeit verbrachte. Einige junge Damen hatten Gefallen daran gefunden, am Strand die Dorfkinder zu bespassen. Ruhig war es also nicht.

Der leichte Gegenwind hält an; trotzdem sind wir am Nachmittag und nach fast 80 km in Nkhotakota.

Die Unterkunft ist einfach aber sehr ordentlich und wird von einigen mit ‚wie im Ponyhof‘ begrüßt. Das geplante Restaurant ist noch nicht in Betrieb und so werden wir im Ort zum Restaurant der Schwester des Betreibers gebracht. Da es dort kein Bier gibt, fährt ein Auto noch mal los um uns Bier aus der Unterkunft zu holen – sehr fürsorglich. Wir sitzen draußen und essen gut. Auf dem Nachhauseweg kommen wir an einer Disco vorbei und einige von uns tanzen noch eine halbe Stunde lang -ohne große Aufmerksamkeit bei den Einheimischen.

Die 200 km zum nächsten Ort überbrücken wir mit einem Transfer. Mit einer kurzen Pause beim Markt in Salima fuhren wir in gut 3 Stunden zur Mua Mission. Unterwegs erste Baumwollfelder, vermehrt Baobab-Bäume und es ist deutlich trockener als im Norden.

Die Mua Mission hat für ihre Gäste eine schöne Unterkunft mit sehr guten, liebevoll gestalteten Zimmern im schattigen blumenreichen Garten. Erstaunlich, es gibt doch Orte, wo alles da ist und alles perfekt klappt. Am Nachmittag erkunden wir das Gelände, laufen zum Fluss runter, besuchen den Souvenirshop und das sehenswerte Museum mit hunderten von Masken.

Am Sonntagmorgen schauen wir kurz in die Kirche, wo gerade ein Gottesdienst stattfindet. Um 0900 Uhr starten wir mit einem kurzen Stück auf der M5 nach Süden, biegen bald auf eine gut fahrbare Piste ab und treffen nach 20 km wieder auf eine Asphaltstraße, die uns nach Monkey Bay führt. Eine

angenehme Strecke mit mehreren Orten wo wir immer wieder kurze Pausen machen, was trinken, was essen und uns etwas umschauen. Unterwegs fallen viele einzelstehende eindrucksvolle Baobabs auf.

Mufasa, unsere Unterkunft in Monkey Bay, ist vermutlich die angenehmste und am schönsten gelegene. Dennoch meinten einige Teilnehmer nach dem Eintreffen, wir sollten uns was anderes suchen, es gefiele ihnen nicht. Nachdem wir einen Holländer und eine Deutsche fragten, die sich auch schon alle anderen Unterkünfte der Umgebung angesehen hatten und uns bestätigten, es sei die beste, blieben wir dann doch.

Essen gut, Leute sehr freundlich, Matratzen gut, Moskitonetze, ordentliche Duschen mit Heißwasser. Die Zimmer sind allerdings recht klein.
Beim Abendessen gibt es ein kleines Missverständnis und wir erhalten zum Nachtisch die doppelte Menge an Pancakes. Mit Mühe und Not verdrücken wir alles.

Am nächsten Tag unternehmen die meisten von uns auf der Straße quer durch den Nationalpark einen Ausflug nach Cape McLear. Einige Berge mit heftigen Steigungen sind zu bewältigen bevor wir nach gut 20 km angekommen sind. Dann genießen wir eine schönes Mittagessen am Strand mit Blick auf die Insel.

Nach der Rückkehr ins Mufasa Camp klettere ich noch mal in die Felsen. Eine Gruppe von Klippschliefern schreckt auf, rennt auf einen großen Felsen und beobachtet mich. Dann klettere ich hoch und wecke unten am Wasser ein junges Hippo.
Wir sind jetzt die einzigen Gäste im Camp, genießen die Ruhe, wieder ein gutes Abendessen und so einige Biere.

Wir fahren weiter nach Süden. Trotz heftigem Gegenwind kamen wir im Windschattenteam doch auf 15-18 kmh Reisegeschwindigkeit und erreichten Mangochi gegen 1630.

Das vorgesehene Hotel war irgendwo in den 50er Jahren hängengeblieben, die Zimmer klein, dunkel und alt. Wir suchten schnell was anderes. Die ersten beiden Unterkünfte, die wir anschauten, hatten nur Doppelbetten, doch im dritten wurden wir fündig; ein neues Hotel, erst im letzten Jahr eröffnet. Von außen ganz schick, von innen aber erst halb fertig.
Zum Abendessen gingen wir in die Villa Tafika, das älteste Gebäude im Ort.

Heute sahen wir vermehrt große Mango- und Cashwenußbäume, einmal auch einen schönen Baobab-Wald. Auch am nächsten Tag radeln wir in einer recht schönen Landschaft, erst viele Akazien und ziemlich grün, dann vermehrt Dörfer und Felder, links der Malombe See und rechts eine Hügelkette.

An der Abzweigung zum Njobvu Cultural Village gibt es keinerlei Beschilderung zu dieser vom Dorf selbst betriebenen Unterkunft. Bei einem kleinen Laden fragen wir den Händler, ob er uns Kaffee kochen könnte. Der reagiert ganz fix, zaubert Tassen, Milch, Zucker, Kekse etc. herbei und präsentiert uns dann auch eine nette Rechnung. Der Mann betreibt auch einen Video-Shop (geschrieben;: Vidio), wo auf einem alten Fernsehapparat ein Film nach dem anderen läuft. Die Kinder zahlen etwa 20 Eurocent pro Film und die Hütte ist voll.

Jetzt haben wir wieder eine schöne Pistenstrecke über die Dörfer, kommen um 1600 Uhr an und werden schon erwartet. Nach einem kleinen Briefing und dem Verteilen der Zimmer unternehmen wir einen Dorfspaziergang, treffen den traditionellen Heiler, kehren zurück, duschen und dann folgt das Abendessen mit Musikprogramm plus Show-Einlage. Ein volles Programm, sehr sympathisch.

Nach dem Durchqueren des Eingangstores zum Nationalpark und vor dem Übersetzen per Fähre auf die andere Seites des Shire Flusses, gab es eine lange Diskussion, ob wir vom Camp auf der anderen Seite per Boot nach Liwonde gebracht werden können und zu welchem Preis. Martin und ich werden vorgeschickt um mit dem General Manager zu verhandeln. Nun heißt es, das große Boot sei nicht da und das kleine wird gebraucht. Ein Transport per Aussichts-LKW sei für 25$ pro Person möglich. Wir schauen uns den Wagen an und halten es für realistisch, dort alle Räder und Personen reinzubekommen.

An dem kurzen Stück auf beiden Seiten des Flusses sehen wir Kormorane, einen Adler, einen Waran, Krokodile und Elefanten – schon ganz nett.

Gut eine Stunde fahren wir auf dem LKW durch den Park. Außer etlichen Impalas, Affen und wenigen Kudus sind keine Tiere zu sehen. Zum Schluss können wir in der Ferne beim Wasser noch ein paar Elefanten erkennen.

Wir radeln in die Stadt, erobern das Camp und suchen im Ort ein Restaurant für ein spätes Mittagessen. Da finden wir was ganz Vorzügliches und essen im Garten des Mark Restaurants. Dann schauen wir uns noch ein wenig den Ort an. Das Abendessen haben wir in der Unterkunft vorbestellt und das klappt auch halbwegs.

Wir verlassen die Unterkunft um 0730 und frühstücken wieder Restaurant im Ort. Dort hatten sie gerade erst geöffnet. Das Frühstücken im Garten ist schön, dauert lange und es wird zunehmend wärmer.

Kurz nach dem Stadtausgang macht die Straße eine Kurve und schon sehen wir eine nette Bergkette vor uns. Die Anstiege sind aber gut machbar und wie machen immer wieder eine Pause. In zwei Orten finden wir nichts Passendes zum Mittagessen und beim nächsten Restaurant fahren wir vorbei. Der Anstieg ins Zentrum von Zomba fällt (mir) mit hungrigem Magen entsprechend schwer, ebenso der weitere Anstieg, knapp 2 km hoch zum Casa Rossa. Doch wir haben Glück; nach wenigen Minuten überholt uns das italienische Paar das die Unterkunft managt und bringt das gesamte Gepäck im Auto hoch. Bald sitzen wir im schönen Garten und trinken erst mal Kaffee, Tee, Bier …

Die Unterkünfte sind einfach, auch Mehrbettzimmer oder Bett im Zelt, aber sehr sauber und bequem. Der Garten ist wunderbar, die Leute nett und das italienische Abendessen begeisternd; gute Suppen, Nudelgerichte, leckere Nachspeisen und guter Rotwein.

Wir ruhen uns aus, genießen ein spätes und ausgiebiges Frühstück. Danach fährt der größte Teil der Gruppe zum Zomba Plateau hoch. Wir kommen auf die inzwischen für Autos gesperrte „old up road“. Regelmäßig kommen uns Frauen und Mädchen entgegen, die schwere Holzlasten auf dem Kopf nach unten tragen.

Oben beim Ku Chawe Hotel gibt es ein kleines Infozentrum mit einem großen übersichtlichen Modell des gesamten Plateaus. Daneben gibt es viele Souvenirstände, Mineralienverkäufer und Lebensmittel, insbesondere viel Obst: Erdbeeren, Himbeeren, Physalis, Passionsfrüchte …

Die ganze ringroad auf dem Plateau ist nur eine nichtasphaltierte, besser zum Wandern oder für Mountainbikes geeignete schlechte Piste. Nach wenigen 100 m Asphalt geht es links ab, am Forellenteich vorbei zu den Williams Falls und wir verspeisen dort unser Lunchpaket.

Ich fahre die Piste noch ein kleines Stück weiter, bis zum Chagwa Damm, drehe dann aber auch wieder um. Die Rückfahrt ab der Kreuzung fahren wir die gut ausgebaute Asphaltstraße am Mulunguzi Staudamm vorbei flott bergab.

Zurück im Casa Rossa genießen wir italienischen Cappuccino und probieren die mitgebrachten Beeren und Passionsfrüchte. Einige von uns fahren am Nachmittag noch mal in den Ort und schauen u.a. den reichhaltig mit Früchten und Gemüse bestückten Markt an.

Die Straße nach Blantyre wird neu gebaut. Wir fahren häufiger auf dem Streifen, den die Autos (noch) nicht benutzen dürfen und kommen recht gut voran. Später, auf dem Stück wo die Straße schon fertig ist, kommt recht grober Asphalt und es geht beständig leicht gewellt auf und ab. In allen Richtungen blicken wir auf Bergketten. Kurz vor Blantyre wird der Verkehr zunehmend dichter, bleibt aber unproblematisch. Wir kommen gut in die Stadt rein und finden schnell die günstig gelegene, von einer Kirche betriebene Unterkunft.
Ruhig, schöner Garten, Heißwasser und Moskitonetz. Zimmer recht einfach.

Das Restaurant macht keinen sehr einladenden Eindruck und ist nicht auf Vegetarier eingerichtet. Also fahren wir am Abend die 2 km in die City, meist dunkle Straßen ohne viele Leute unterwegs. Ich erfrage beim Hotel neben dem Hindu-Tempel den Weg zum italienischen Restaurant, das hier in der Nähe sein soll. Irgendwo am hinteren Ende der Henderson Street ging dann eine Seitenstraße ab, wo sich die Hosteria fand. Wir bekamen ein sehr gutes Essen zu fast europäischen Preisen, die Pizza knapp unter 6 €, eine Flasche Nederburg Rotwein aus Südafrika für 20 €.
Die Gruppe hatte noch ein Abschiedsbild vorbereitet, das mir Doris überreichte. Vielen Dank!

Gutes Frühstück in der Unterkunft und um 0830 radelten wir zum Flughafen. Es ging viel bergab und wir brauchten keine Stunde. Dafür brauchten wir fast 2 Std. bis alle Räder eingepackt waren. Der Platz vor den Check-in Schaltern war eng und wir standen uns manchmal gegenseitig im Weg. Der Rest verlief easy. Keine Röntgenkontrolle der Räder, keine Fragen, keine Ausreisegebühr.

In Johannesburg hatten wir viel Zeit zum Weiterflug am Abend, konnten die Souvenirshops besuchen, im Restaurant essen, die erste Runde Fotos anschauen etc. Auch der Nachtflug nach München verlief gut. Am Bahnhof nahm ich mit Frank einen durchgehenden ICE nach Berlin. Die noch verpackten Räder konnten wir in dem erweiterten Gepäckabteil anschnallen. Zuhause stürzte ich mich als erstes auf Salat, Vollkornbrot und Käse.

Michael Franke

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