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Mit dem Fahrrad in den Bergen von Ruanda

Mit dem Fahrrad in den Bergen von Ruanda
Reisebericht zu einer Tour im Dezember 2016

Sa 03.12. Kabale – Kisoro, 80 km, 7 Std.
Vulkane im Grenzgebiet von Uganda, Ruanda und dem Kongo

Kabale, eine größere Stadt im Südwesten von Uganda. Es ist nebelig wie ein Novembertag in Deutschland. Heute ist so was wie der letzte Tag unserer Gruppenreise in Uganda. Carsten und ich verabschieden uns von den anderen Teilnehmern, die heute in Richtung Entebbe zurück radeln, während wir weiter nach Ruanda wollen.

Die ersten 20 km gehen leicht auf und ab, sind jedoch angenehm fahrbar. Nach dem Abzweig „50 km hot springs“ geht es auf guter Straße ordentlich bergauf; oben geht es rechts ab nach Bwindi zu den Stationen wo die Gorilla-Tracking Touren beginnen. Zwei Mädels fragen, ob sie mit uns kommen können.
Schöne Abfahrt; eine Landschaft wie „Schweiz im Frühling“: grüne Wiesen, bewaldete Hänge, Wasserläufe und Vogelgezwitscher. Leichtes Auf und Ab.

Bei Mako kommen wir wieder an den Lake Bunyoni und machen eine Mittagspause am Markt. Es wird kühler und dunkle Wolken ziehen den Berg hoch. Abwarten der fahren? Wir fahren, stellen uns aber zwei Mal kurz unter – es regnete dann aber doch nicht. Es folgt ein zweiter langanhaltender Anstieg, länger als der erste heute Vormittag. Vielleicht 600 m hoch? Immer wieder ein schöner Blick auf den See. Bald ist rechts der Regenwald mit dichtem mächtigem Baumbestand zu sehen – Lebensraum der Gorillas. Wir fahren in die Wolken und blicken auf die Kette der mehr als 4.000m hohen Vulkane. Dann folgt wieder eine rauschende Abfahrt. Paviane sitzen am Straßenrand auf den Straßenpfosten und schauen uns gelangweilt an während wir mit 50 – 60 km/h an ihnen vorbeizischen. Kurz vor Kisoro kommt noch mal eine kleine Anhöhe, also der dritte Anstieg heute. In den Ort fahren wir nicht die ausgeschilderte Straße, sondern auf die Schranke zu und quer über den Flughafen. Nach gut 80 km kommen wir an. Wir nehmen die zweite Unterkunft, die wir uns anschauen. Es gibt Einzelzimmer, Strom und heißes Wasser. Maureen, die nette Managerin, ließ es sich nicht nehmen, uns zum Abendessen persönlich zum Coffe-Pot Restaurant zu begleiten, denn ihr eigener Koch war gerade nicht da und sie traute sich das Kochen nicht zu.
Vulkankette im Grenzgebiet von Uganda und Ruanda

So 04.12. Kisoro – Cyanika – Musanze, 40 km, 3 ½ Std. plus 18 km am Nachmittag
Musanze, im Norden von Ruanda

Erst 6,5 km teils schlechte Piste bis zur asphaltierten Straße, dann noch 4 km bis Kyanguru und weitere 1-2 km zur Ruanda Grenze. Nach den Grenzformalitäten fahren wir erst mal leicht bergan. Nach der Kinoni-Abzweigung geht es abwärts. Unterwegs essen wir Bananen und Mandasi, in heißem Fett ausgebackene Teigbällchen.

1230 sind wir in Musanze, schauen zuerst mal die 50$ Unterkunft bei der Kirche an, fahren weiter zum Busbahnhof und finden was Akzeptables in der Up Town Bar. Sie haben Zimmer für 5.000, 7.000 und 10.000 Rwanda Franc – wir nehmen die mittlere Preisklasse.

Kurzer Besuch auf dem Markt neben dem Busbahnhof, dann finden wir im Ort ein gutes Restaurant und nehmen vom Buffet hauptsächlich Spaghetti + Gemüse für 1.000.

Am Nachmittag fahren wir ohne Gepäck noch mal den Berg hoch in Richtung Vulkankette/ Kinigi zum Trainingscamp des nationalen Ruanda Radsportverbandes, wo wir von Managerin Kimberley eine ganz rasche Führung bekommen. Zurück zur Unterkunft, Duschen, Umziehen und Besuch der regionalen Mini-Expo im Stadium.

africa rising cycling center musanze
Mo 05.12.
Musanze – Rubavu, 64km, 4 Std.
Mein Pass wird einbehalten

Ein selbstorganisiertes Frühstück bei Carsten im Zimmer, da wir von der Rezeptionsdame Diana verstanden hatten, im Restaurant der Unterkunft gäbe es kein Frühstück. Kaum waren wir fertig, hieß es von dort, das Frühstück sei fertig. Wir essen noch das Omelette und sagen den Tee ab, denn dank Tauchsieder und Thermokanne hatten wir schon reichlich gut getrunken.

Die ersten 33 km geht es dezent nach oben. Wir wollten gleich die erste Genozid Gedenkstätte bei Mukamira ansehen und bekamen Ärger, da sie nicht für Besucher geöffnet ist und wir ohne zu fragen auf das Gelände gegangen sind.

Imbisspause mit Avocado, Tomaten und Banane. Einen Kaffee gibt es unterwegs nicht!
Gut asphaltierte Straße. Schöne Landschaft, grüne Berge, auch mal kleine Parzellen mit Teesträuchern.

In der zweiten Hälfte geht es zügig nach unten, wir kommen oft über 50 oder 60 km/h. Es wird wärmer. Maisfelder, Teeplantagen, Zuckerrohr. Immer noch grüne bewaldete Berghänge mit teilweise steilen Felskanten. 1330 sind wir am Ortsanfang und nehmen gleich die erste Unterkunft.

Wäsche waschen, Fahrrad pflegen, Tee trinken … danach zum Markt, Geld wechseln und beim Airtel-Büro neue SIM-Karten für Ruanda kaufen.

Mit dem Rad schauen wir uns mal die Kongo-Grenze an. Ein Grenzbeamter sagt, ich könne ja mal weiterfahren und zurückkommen. Dann fragt er, wo denn in meinem Pass der Ruanda-Einreisestempel sei. Er will nicht glauben, dass ich einfach durchgewunken wurde. Mein Pass wird einbehalten, mehrere Männer beschäftigen sich damit. Dann heißt es, ich sollte morgen noch mal zur Grenze fahren und mir den Stempel holen.

Bei Stromausfall, Taschenlampe und kaltem Bier sitzen wir mit den Leuten von der Unterkunft – Patrick und Solange an der Bar. Dann wird unser vorbestelltes super-leckeres Fischgericht gebracht. Der Strom kommt und geht.

Di 06.12. Rubavu -zurück zur Ruanda-Uganda Grenze und wieder nach Rubavu
Noch mal zurück zur Grenze

Um 0630 nehme ich einen Bus nach Musanze und steige dort in einen anderen zur Grenze; um 1300 bin ich wieder zurück. An der Grenze hätte ich beinahe einen neuen Fehler begangen. Es gab zwei Schalter mit der Aufschrift „Immigration“ und ich stellte mich bei der kürzeren Schlange an. Ich bekam meinen Stempel und wollte schon wieder weg, als ich auf der Uniform des Beamten „Uganda Police“ las. Ich hatte gerade einen Uganda-Ausreisestempel bekommen! Also noch mal bei der anderen Reihe anstellen und einen zweiten Stempel für die Ruanda Einreise holen.

Congo Nile Trail Rubavu (Gisenyi)
Mi 07.12
. Congo Nile Trail, 1. Tag, Rubavu – Kinunu, 50 km
Der Congo Nile Trail beginnt mit Schürfwunden und einer Prellung

Im Tourist office erhalten wir eine Fotokopie der Karte zum Congo Nile Trail. Die ist veraltet und lückenhaft, es gibt z.B. keine Entfernungsangaben und keine Telefonnummern zu den empfohlenen Unterkünften. Wir verlassen Rubavu über die Küstenstraße des Kivu-Sees. Der Trail beginnt hinter der Braliwa Brauerei. Es geht am Parkplatz der Brauerei aufs Gelände rein und hinten wieder raus. Dann kommt das große Schild, das auf allen Fotos zu sehen ist. Ein Typ auf dem Motorrad nervt uns, sagt er sei Polizist, warum wir keine Helme hätten, er würde uns eskortieren, denn es gäbe jetzt ein paar gefährliche Stellen … ein Schwindler.

Der erste Teil ist recht anstrengend – viel aufwärts und viele Steine. Nach dem ersten base camp nach 23 km wird es etwas besser. Es gibt ein weiteres base camp bei Cymbiri und ein Drittes soll im Frühjahr 2017 beim Fischerdorf Nkora eröffnet werden. 12 km weiter ist Kinunu mit einem sehr angenehmen schönen Guesthouse. Wir kommen oben am Berg im Ort an, doch leider befindet sich die Unterkunft fast unten am See. Es geht steil und sandig bergab und ich lege mich einmal ordentlich hin; Schürfwunden und eine Prellung an einer Hand.

Zum zweiten oder dritten Mal flicke ich einen kleinen Platten.

Kake Kivu am Congo Nile Trail
Do 08.12.
Congo Nile Trail, 2. Tag, Kinunu – Bumba, 30 km, gut 6 Std.
Pizza in 2.000 m Höhe und Blick auf den Kivu-See

Ein großartiges Frühstück mit viel Obst. Wir arrangieren einen Motorradtransport, der unser Gepäck den Berg hoch bringt. Ohne Gepäck waren es 2,5 km in einer ¾ Std.
Anfangs geht es gut voran, dann kommen schöne single trails, die jede einzelne Bucht mitnehmen. Und das wird teilweise recht anstrengend.
Das angekündigte dritte base camp, die Musasa-Station erreichen wir nach 13 km um 1200. Da gibt es nichts und hat es wohl auch nie gegeben. Auf einer schrecklich schlechten Piste geht es weiter. Wir müssen viel schieben und mehrmals wird mir schwarz vor Augen. Vielleich habe ich auch zu wenig gegessen und getrunken.

Wir erreichen das Bumba base camp gegen 1600. Die Unterkunft gehört zu einer lokalen Nichtregierungsorganisation, die es als einkommensschaffendes Projekt betreibt. Philipp, ein deutscher Praktikant aus Bayreuth ist da und wir treffen auf den lokalen Tourguide Marcel, der mit einem Paar aus Südafrika unterwegs ist. Die beiden fahren ohne Gepäck und Marcel schleppt vier Satteltaschen auf seinem Rad!
Abends eine leckere Pizza aus der eigenen Bäckerei.

bumba base camp und abendlicher blick auf den kivu-see
Fr 09.12.
Bumba – Kibuyé – Mugonero, 70 km davon 50% aufwärts, ca. 7 Std.
Unterkunft bei einer Schule

Wir schauen uns noch die Bäckerei an, in der Frauen Teigbällchen und kleine Brote backen. Dann geht es auf einer Straße die gerade neu gebaut wird 10 km abwärts und 10 km wieder auf; danach erreichen wir die bereits fertig gestellte Asphaltstraße. Die neue Straße ist perfekt, allerdings auch gänzlich unspektakulär, vor allem noch ohne Bäume an der Seite, also ohne Schatten. Wir sind schon vormittags in Kibuyé und fahren weiter.

Das Schild zur Mugonero Unterkunft/ Esperanza haben wir noch gesehen, meinten aber, es sei völlig falsch platziert. Auch sagen einige Leute, wir sollen nach weiter Mugonero fahren. Also fahren wir rd. 400 hm den Berg runter in den Ort. Dort wurde uns gesagt, das Schild sei richtig und wir müssten nun den Berg wieder hoch fahren. Ich fahre erst mal mit einem Motorrad hin um zu schauen, ob wir da übernachten können. Danach kurbeln wir den Berg wieder hoch. Eine einfache, nette, akzeptable und günstige Unterkunft.

Sa 10.12. Mugonero – Buhinga, 65 km, ca. 8 Std.
Avocado-Zwiebel-Tomatensalat

Heute Morgen, nach dem 3. oder 4. Flicken des immer gleichen Plattens, fand Carsten endlich das kleine Stückchen Draht im Mantel, welches die Panne immer wieder neu verursacht hat. Sein Tipp mit der Markierung der Mantelposition führte schließlich dazu, dass wir die gesuchte Stelle sauber eingrenzen konnten.

Wir fahren zügig durch und machen nur wenige kleine Stopps. Der Congo Nile Trail ist nun absolut kein Wanderweg mehr. Es geht auf der Straße ständig hoch und runter, auch LKWs und Tanklaster brausen vorbei.
53 km bis zum empfohlenen Café de l’Ouest in Nyamasheke, wo wir um 1330 ankamen. Wir kamen gerade rechtzeitig vor einem kleinen Regenguss an. Um 1500 Uhr fuhren wir weiter, stellten uns aber nach 10 km noch einmal unter. Wir ahnten ja nicht, dass es nur noch 2 km zur nächsten Unterkunft an der Abzweigung zum Nyungwe Forest sind. Es ist regnerisch und kalt. Die Leute kochen für uns und wir kriegen in der Rezeption serviert – genau das, was wir bestellt hatten: einen Teller mit Pommes, einen mit Avocado, einen mit Tomaten, einen mit Zwiebeln. Eigentlich wollten wir ja einen kleinen Avocado-Zwiebel-Tomatensalat vorschlagen. Und wir wussten auch nicht, dass es unten am Busbahnhof ein Restaurant gibt.

So 11.12. Buhinga – Risiizi, 80 km
Ausflug bis an die kongolesische Grenze

Wir frühstücken unten an der Busstation und bekommen einen sehr süßen Tee. Dann 4 km stark hoch nach Gisakura, wo mich ein RDB guide anspricht um uns eine günstige Unterkunft zu vermitteln, das Eagle’s nest – eine offensichtlich aufgegebene ehemalige Unterkunft, die aber noch akzeptable Zimmer hatte. Wasser nur aus dem Bottich und Heißwasser wird in der Thermokanne gebracht.

Ich unternehme eine 40 km Tour ohne großes Gepäck nach Risiizi bis an die kongolesische Grenze. Dann zurück nach Kamembe um Carsten an der Risizi Busstation zu treffen, mit ihm in den Ort zu fahren, Geld wechseln, Mittagessen und dann zurück. Die letzten 4 km waren hart. Auch ohne Gepäck war das eine anstrengende Tour, wie üblich nur rauf oder runter.

Mo 12.12. Nyungwe Forest – Huyé, 25 km mit dem Rad
Bergregenwald mit heftigem Regen

Wir stehen vor 0600 Uhr auf um früh loszukommen. Doch ab 0730 beginnt es heftig zu regnen. Wir warten drei Std. und fahren dann los. Um 1130 war das erste Stück blauer Himmel zu sehen und um 1200 war Sonne. Doch um 1300 waren wir erst 16 km vorangekommen und kurbelten immer noch in Schrittgeschwindigkeit den Berg hoch. Und es zogen wieder dunkle Wolken auf. Dann hielt Carsten einen Pick-Up an, der uns bis Huyé mitnahm. Und kurz nach dem Losfahren startete wieder ein heftiger Regen. Da haben wir Glück gehabt.

Um 1500 Uhr sind wir in Huyé, haben tierischen Hunger, essen ein gutes Fischgericht, finden eine Unterkunft, kaufen auf dem Markt für einen Abend-Salat ein und erkundigen uns am Busbahnhof nach den Verbindungen nach Kigali. Beim Abendspaziergang entdecken wir noch ein China-Restaurant.

Bergregenwald im Nyungwe Forest
Di 13.12.
Huyé – Nyanza, 43 bzw. 50 km, 4 Std.
Alleine nach Nyanza

Ein letztes gemeinsames Frühstück mit Carsten, dann fahre ich kurz nach 0800 alleine los während er um 1100 Uhr den großen Bus nach Kigali nehmen wird. Ich besuche noch das ethnografische Museum und kurz vor 0900 geht es nach Norden. Bei einer Kaffeepause kurz vor Nyanza sehe ich Carsten im Bus vorbeifahren. Die Stadt liegt 1-2 km abseits der Straße. Ich war um 1320 gerade ins Zimmer eingezogen als für 20 Min. ein heftiger Regen herunterkommt. Der Strom fällt aus und kommt wieder – immer hin und her.
Ich besuche die National Art Gallery, ein schönes neues Gebäude aber schlecht ausgeschildert und mit nur wenigen interessanten Kunstwerken bestückt. Ich bin der einzige Besucher und manchmal kommt tagelang keiner, sagt der Mann an der Kasse. In der ersten Etage steht eine Bürotür offen und ein Mitarbeiter schläft am Schreibtisch. Auf dem völlig leeren Parkplatz vor der Tür sind zwei Frauen damit beschäftigt, das Gras zwischen den Platten herauszuzupfen. Ich fahre nicht mehr zu dem alten Königspalast, den man auch noch besuchen könnte.
National Art Gallery Nyanza
Ich habe genug Zeit, die Karte und meinen Kalender zu studieren um zu überlegen, wo ich die nächsten Tage hinfahren will. Ich entschließe mich, nach Südwesten zurück zu fahren und eine Pistenstrecke ohne Autoverkehr auszuprobieren.

Mi 14.12. Nyanza – Nyamagabe – Kitabi, 42 km, 5 Std. + weitere 30 in 3 ½ Std.
Alleine auf nichtasphaltierter Piste

Ich fahre um 0745 los und habe auf den ersten 20 km eine gut ausgebaute Piste. Dann wird es anstrengender. Im ersten Teil geht es durch grüne Täler mit Reisanbau und Papyrussümpfen. Bewirtschaftete grüne Hänge, rotbraune Erde, waldreiche Gegend. Ein Ort nach 23 km. Immer wieder muss ich nach dem Weg fragen, denn ausgeschildert ist so gut wie gar nichts. Nach km 26 kommt wieder ein größerer Ort. Jetzt wird die Piste besser und ich komme in dem Ort Miko auf eine T-Kreuzung und bald zeigt ein km-Stein GSK 11 km an. Nun folgt eine elende Kopfsteinpflasterpiste in den Ort Nyamagabe bzw. bis zur Asphaltstraße. Die Pistenstrecke war eine gute Wahl, superschöne Landschaft, keine Autos und die Leute in den Dörfern waren noch echt erstaunt, einen weißen Radfahrer zu sehen.

Nach dem Mittagessen fahre ich weitere harte gut 30 km zum KCCEM Guesthouse, dem Kitabi College for Conservation and Environment, am Rande des Nationalparks. Vorbei am vollständig gerodeten und kahlen Kitami-Berg, der mit Unterkünften für Kongo-Flüchtlinge bebaut ist. Viel bergauf und bergab. Eukalyptuswald, Pinien, auch mal was Kiefern-Ähnliches. Einmal auch ein Weizenfeld. Kurz vorm Ziel in Kitabi wieder Teeplantagen und von der Unterkunft aus ein großartiger Blick auf die Berge.
Die Unterkunft ist an der Straße nicht ausgeschildert und auf meiner Karte auf der falschen Straßenseite eingetragen. Eine Unterkunft die positiv auffällt, die service-orientiert ist und wo sich qualifiziertes Personal vorbildlich um den Besucher kümmert.

Piste nach Nyamagabe
Do 15.12.
, Pausentag, 75 km, 5-6 Std.
in den Wald/ Nationalpark

Ich will noch ein Stück in den Wald/ Nationalpark rein fahren und mir das Besucherzentrum in Uwinka ansehen. 0840 los und bis 1130 bin ich 37 km gefahren und drehe dann doch wieder um ohne das Ziel erreicht zu haben, denn Uwinka ist noch immer nicht da und ich habe keine Lust, auch noch den nächsten vor mir liegenden Berg zu erklimmen. Die ersten 30 km fahren sich recht moderat, erst danach kommen die größeren Anstiege. Auf dem Rückweg finde ich einen einheimischen Personalausweis, den ich zurück im Ort jemandem gebe; er will ihn der Polizei bringen.

Fr. 16. 12. Kitabi – Musebeya – Kaduha, 75 km, 6 Std.
Auf der Piste quer durchs Land

Ich entscheide mich, noch mal eine Pistenstrecke zu fahren und will von Kitabi quer durchs Land nach Ruhango. Losfahren 0750. Das Schild nach Musebeya ist mitten im Ort Kitabi – 2,5 km nach dem Start. Erst schlechte Piste aber nach 4km wird’s schöner und dann wie üblich mal rauf mal runter, mal schlechter, mal besser. Insgesamt sehr steinig, so dass man nur eine geringe Geschwindigkeit halten kann. Schöne Landschaft am Fluss bei Kunyu. Da gab es auch ein Schild, dass dies als Tourist Attraktion ausgebaut werden soll.

Fluss bei Kunyu
Musebeya bei km 24 oben auf dem Hügel um 1020. Überall waren Straßenindstandsetzungsarbeiten zu sehen, meist Wasserableitungen an der Hangseite. Alles in Handarbeit, kein Maschineneinsatz.
Im Ort gibt es auch ein Gesundheitszentrum, viele Läden, auch ein Schild mit Restaurant-Aufschrift. Heute scheint Markttag zu sein, denn viele Frauen mit Waren auf dem Kopf kommen mir entgegen.

Km 40 um 1215 und noch immer ist kein Kaduha zu sehen. Auch bei km 50 um 1320 noch nicht. Teilweise steinig und steile Pisten; anstrengend. Nur sehr wenige Motorräder und nur ein einziges Auto gesehen. 3 km später bin ich plötzlich da. Eine große Kirche, ein Krankenhaus und ein größeres Ortszentrum mit Markthalle, Minibus-Station, vielen Restaurants und kleinen Kneipen, wo Bananenbier getrunken wird. Ein junger Mann den ich anspreche, führt mich zu einem kleinen Hotel gegenüber des Marktes, wo ich ein ganz ansprechendes Zimmer im 1. Stock kriege. Die Frau die mir das Zimmer zeigt, möchte von mir ein Bier spendiert bekommen und deutet an, mir auch noch andere Dienste anbieten zu können.

Sa 17.12. Kaduha – Ruhango, 47 km, 6 ½ Std.
Pistenstrecke nach Ruhango

0745 los. Am Abend vorher hatte ich in einem Restaurant das Frühstück vereinbart. Tee gab es leider nicht.
Auf der Fahrt von Kaduha aus geht es langsam bergab; teilweise lässt es sich recht gut fahren, auch mal sandig. Der Weg führt runter in das Tal vom Fluss Mwango. Dort kommt eine große grüne Stahlbrücke. Unten viel Wasser, Schilf, Bananen. Hier gibt es noch größere Eukalyptus-Bäume – es ist noch nicht alles abgehackt. Eine sehr schöne Landschaft. 10 km nach Kaduha das Straßenschild mit Buhenga, doch der Ort ist nicht auf der Karte. Dafür ist Musango ist auf der Karte, doch der Ort wird von den Leuten nicht genannt wenn ich nach Ruhango frage.

Die Entscheidung, gestern in Kaduha zu übernachten, war völlig richtig. Erstens wäre der weitere Weg viel zu lang gewesen und zweitens wird es ab 1500 Uhr auch langsam kühler und ab 1700 Uhr ist es dunkel. In Ruanda wird es lange vor 0600 Uhr hell. Man müsste eigentlich die Uhren eine Std. vorstellen. Nach der Brücke geht es natürlich wieder hoch, manchmal recht beschwerlich. Es wird auch wärmer.

Im Ort Karambi, km 28 um 1045 wollte ich eigentlich eine Pause machen, doch ich bin gleich wieder so umzingelt, dass ich ein Stück weiter fahre. 3 km weiter bin ich in Buhanda, ein größerer Ort mit Busstation, Bankfiliale, Restaurants, Apotheke und die Leute sagen, nach Ruhango sei es nicht mehr weit. Ich fahre danach auf recht guter Straße meist abwärts. Und wieder 3 km weiter bin ich in Gitwe, auch ein größerer Ort und es gibt dort die ‚University of Gitwe‘. Dort geht es wieder runter und natürlich auch wieder rauf. Die Piste kreuzt das Tal des Base-Flusses, ein breites Tal mit intensivem Reisanbau und Guaven als Alleebäumen.
In Gitisi sieht es schon städtischer aus, viele Stromleitungen, Motorradtaxis.

Ein starker Wind kommt auf und dann fängt es heftig an zu pladdern. Ich stelle mich unter einem Vordach unter. Vier Jungs und zwei Ziegen sind auch bald da. 1340 bei km 45. Nach 15 Min. ist alles vorbei und 15 Min. später bin ich ganz überraschend beim Markt von Ruhango.
Ich schaue mir 2 Unterkünfte an und ziehe um von der ersten in die zweite, denn hier habe ich eine eigene Duschecke (Wasser im Kanister). Auf dem Markt hole ich mir Sachen für einen Salat, gehe bei einer Bank noch mal Geld holen und dann ins Zimmer. Es regnet wieder und wird kühl. Solange bringt mir 3 l heißes Wasser, denn auch der Strom fällt aus (kommt aber später wieder). Um 1945 will ich noch was essen aber im Restaurant gegenüber ist alles alle. Im Hotel nebenan bereitet man mir noch einen Teller Chipsi zu.

So 18.12. Ruhango – Muhanga, 25 km, gut 2 Std.
Die Bedienung bittet um eine Fanta

Los um 0810. Auch Sonntagfrüh ist gut Verkehr auf der Straße. Intensive, sehr vielfältige Landwirtschaft: Mais, Matoke, Maniok, Eukalyptusbäume, Avocado, Baumtomaten, Mango, Kaffee, Gemüsegärten … einzelne angepflockte Ziegen, auch mal Kühe.
Es geht runter in die Ebene, dicht bewirtschaftet mit Reisfeldern, die grün und gelbbraun leuchten. An den Hängen Pinien. Danach ein kleiner Stausee. Sieht ganz nett aus. Und dann geht es wieder hoch in die Stadt.

Das Restaurant wo ich zu Mittag esse, hat auch draußen vier Tische stehen, ganz nett mit Kunst an den Wänden, Tischdecken und zur Straße durch Pflanzen abgeschirmt. Hier will ich mich am Nachmittag mit meinem PC hinsetzen und einen Tee oder Kaffee trinken. Vorher suche ich einen Laden wo es vielleicht was Kuchenähnliches gibt. Überall blicke ich in erwartungsvolle Gesichter „what are you looking for?“ Mit einem Muffin-ähnlichen Teil setze ich mich an einen der Tische und frage nach einem Kaffee, da ich etwas müde bin. Erst hieß es ja, dann nein, dann wieder ja und nach mehrmaligem Nachfragen bekam ich eine Std. später eine große Thermoskanne voller Kaffee hingestellt. Zucker oder Milch waren nicht zu bekommen. Die Kanne war undicht und beim Eingießen verbrühte ich mir einen Daumen. Als ich die Bedienung verärgert anblickte, schraubte sie den Deckel ganz ab und goss mir den Becher ganz voll. Dann fragte sie, ob ich ihr nicht eine Fanta spendieren könne. Für den Kaffee durfte ich hinterher deutlich mehr als für das vorherige Mittagessen bezahlen.

Mo 19.12.16 Muhanga – Kigali, 51 km, 4 Std.
Keine Sonnencreme in Kigali

Losfahren 0750 nach einem guten Frühstück mit Omelette auf Chapati. Es fährt sich gut, die Sonne scheint. Eine lange Abfahrt zur Kayumbu-Brücke, mehr als 6 km runter und danach auch wieder hoch.
5 km vor dem Kigali Zentrum fängt der sehr dichte Stadtverkehr an. Die Straße geht ordentlich hoch. Es fängt an zu regnen und ich stelle mich unter. Ich versuche mich auf 2 ganz unterschiedlichen Stadtplänen zu orientieren und frage jemanden, ob er die Auberge kennt. Sie war direkt gegenüber auf der anderen Straßenseite.
Buffet-Mittagessen im Restaurant des Hauses und zu Fuß hoch zum ersten Roundabout und in einige Supermärkte, deren Warenangebot mich erschlagen. Ich kann nirgendwo Sonnencreme finden. Nur in einer Apotheke gibt es 75 ml von Seba Med für 10,-€.
Das Gewusel, das ständige auf und ab und auch zu Fuß in der Stadt herumzulaufen gefallen mir nicht. Ich gehe zurück.

Kigali
Di 20.12.16
Kigali – Gakenke, 65 km, 6 Std.
Fahrt auf dem Kamm mit Blick auf den Fluss

Frühstück gibt’s ab 0700; 0750 los. Erst mal zurück bis zur Abzweigung nach Norden, 5 km runter, dann mindestens wieder 5 km hoch und später immer wieder hoch. Zwischen Shyiorongo und Tare fahre ich in 2.100m Höhe auf dem Kamm. Es ist windig und diesig. Nach links hat man einen schönen Blick runter in die Ebene, in der sich der braune Fluss schlängelt.

Ich sehe wie eine Frau gerade frisch zubereitete Teigbällchen in Öl ausbrät, mache eine kurze Pause und esse zwei kleine Mandasi.
Es folgt eine 6 km lange Abfahrt in ein Tal. Es scheint etwas trockener zu sein. Es wird viel Mais angebaut, Matoke, Nadelbäume, Eukalyptusbäume, Bohnen, Süßkartoffeln, Bambus, Maniok, Avocado, Kaffeesträucher, Guavenbäume. Ich sehe Verkaufsräume für Obst und Gemüse und Werbung für Süßkartoffelanbau.
Ganz erstaunlich: mehrere km lang geht es fast schon eben entlang ohne das ständige auf und ab. Dafür bläst mir aber ein deutlicher Wind entgegen.

Großer Markt in Rulindo. Ein kleiner Krämerladen hat die gesuchte Plastikplane, die ich für das Fahrrad-Verpacken am Flughafen brauche. Ich kaufe sie, da ich auf dem Rückweg an einem Sonntag vorbei komme und dann nicht sicher sein kann, ob der Laden offen ist. In Kigali müsste ich länger suchen und mehr bezahlen.

Fruchtsäfte und Bäckereiwaren bei km 42 in Nyirangarama. Jetzt schlängelt sich die Straße parallel zu einem kleinen Fluss entlang durch das Tal. Braunes Wasser rauscht über felsigen Untergrund mit großen Steinblöcken im Wasser. Es sieht fast schon europäisch aus – obwohl die Bäume überwiegend junge Eukalyptusbäume sind.

Gakenke um 1400 Uhr bei Kilometerstein 56; bei mir auf dem Tacho sind es 65 km nach Abfahrt heute Morgen in Kigali. Am Nachmittag schaue ich mir den Ort an. Es gibt ein großes Angebot an Obst und Gemüse.

Mi 21.12.16 Gakenke – Rebero – Musanze, 38 km, 2,5 plus 2,5 Std
Oberhalb des Ruhondo Sees

0800 losfahren nach einem mageren Frühstück. Es geht ein kurzes Stück bergauf, ich habe noch keine große Kraft und hänge mich für 200 – 300 m an einen LKW. Ich lasse los als es flacher wird, hole mir in einem Laden zwei Bananen, von denen ich eine gleich verdrücke – und hänge kurz danach wieder am Berg. Noch 2 x lasse ich mich ein kurzes Stück ziehen. Und immer sind meine Arme und Beine danach ganz wackelig.

Bei Km-Stein 64 geht es wieder runter. Die Straße schlängelt sich in vielen Kurven bergab. Rechts zieht sich der felsige Hang den Berg hoch, mit grünem Gras und Eukalyptus Bäumen. Auch mal ein Wasserfall. Die Straße liegt im Schatten. Links geht der Blick runter in die hügelige Landschaft, die von der Sonne beschienen wird. Nach 11 km auf meinem Tacho kommt ein Schild zu einer Piste rechts ab nach Remera und zum Foyer de Charité in 13 km.

An der Ecke ist ein Markt. Ich sehe Avocados, Zuckerrohr, Passionsfrüchte. Es ist eine harte steinige Piste, die sich den Hang entlangschlängelt. Aber es ist auch eine sehr schöne Gegend. Immer wieder schöne Blicke in grüner Landschaft und auch auf den See runter.

Bei km 23 um 1045 komme ich an, also nach gut 2 ½ Std. Doch die Leute sagen, dass sie über Weihnachten und bis zum Jahresanfang keine Gäste aufnehmen. Sie bieten mir einen Kaffee mit Keksen und eine Karaffe mit gutem Wasser an, sagen, ich solle mich etwas ausruhen, dann gibt’s noch ein Mittagessen und anschließend könnte ich gestärkt nach Musanze weiterfahren. O.k., dann werde ich meine eingeplanten Abschluss-Ruhetage nicht hier sondern im Kinunu Guesthouse verbringen. Der Blick oberhalb des Ruhondo Sees ist wunderschön und die katholische Anlage macht einen sehr aufgeräumten europäischen Eindruck.

1310 fahre ich weiter. Die Piste geht abwärts. Da sie weiterhin steinig ist, kann ich es nicht einfach rollen lassen, sondern bremse meist. Wieder ein schöner Blick auf den See, dann rechts ein kleines Tal mit Bach und intensivem Gemüseanbau.

Kurz vor km 35 erreiche ich die Asphaltstraße. Und die geht gleich wieder ordentlich hoch. Ein Kleinlaster lädt mich ein, mich anzuhängen. Ich zögere nicht lange, sprinte los und lass mich für gut 2 km mit Tempo 24 den Berg hochziehen. In Musanze nehme ich wieder mein altes Zimmer.

Do 22.12.16 Musanze – Rubavu und Boot nach Kinunu, 5 + 3 Std.
Noch einmal von Musanze nach Rubavu

Verschlafen, weil Wecker nicht gestellt, wache erst um 0630 auf. Frühstück in einem Restaurant auf dem Busbahnhof, dann suche ich mein T-Shirt, das ich gestern zum Trocknen über eine Mauer gehängt hatte. Doch da ist jetzt eine Tür geschlossen. Nachdem ich Personal mobilisiert und mehrmals an der Tür geklopft hatte, öffnete eine Frau und ließ mich nachsehen. Das Fahrradtrikot war nicht mehr da. Oh je, geklaut. Jemand anderes sagt, die Frau aus der Rezeption werde noch mal herumfragen. Und tatsächlich, kurz darauf kommt sie mit meinem sauber zusammengelegten Trikot zurück. Und ich habe den Leuten gleich was Böses unterstellt.

Ab 0810 noch mal die alte Strecke von Musanze nach Rubavu. Eigentlich hatte ich keine Lust, eine Strecke noch einmal zu fahren. Aber es ist doch ganz interessant, sich noch mal an kleine Einzelheiten der ersten Strecke zu erinnern oder Sachen neu zu sehen. Da fließt eine Zeit lang ein kleiner Bach entlang, dann kommen die Teeplantagen und auf einem Feld muss sogar entwässert werden. Ein Stück Land ist überschwemmt und ich hatte die Anstiege anstrengender in Erinnerung als sie dann waren.

Einmal überhole ich einen anderen Radfahrer, der eine überdimensionale große blaue Plastiktonne auf dem Gepäckträger hat. Im Vorbeifahren stelle ich mich auf die Pedalen und schaue hinein. Der Kopf eines frisch geschlachteten Tieres schaut mich an. Bäh.

Die erste Hälfte hat 2-3 kleinere Anstiege, doch danach geht es ganz stark runter.
Um 1230 bin ich beim Tourist Büro und erkundige mich, wo die Boote abgehen. Kurz vor der Brauerei rechts ab, die Straße zu den Hotels. Und um 1400 Uhr gäbe es ein öffentliches Boot nach Kinunu und weiter. Ich bin 1315 da, erkundige mich, schaue mir noch eine Unterkunft an und überlege, ob ich hier das Rad abstellen kann oder ob ich erst morgen früh fahre. Als der Bootsmann sagt, mit Fahrrad und Gepäck sei der Preis doppelt so hoch, 1,-€ statt 50 Cent, lade ich sofort ein.

Mehrmals versucht das Boot zu starten, doch immer wieder kommen Leute mit Gepäck und wollen noch mit. Als ich gegen 1400 Uhr einstieg waren wir 10 Leute, beim Losfahren über 50. Beim Kivu See fällt auf, dass es keine gerade Küstenlinie gibt wie auf dem Malawi-See, sondern eine Bucht nach der anderen. Die Hügel sind auch nicht so steil – viele kleine Hügel in allen unterschiedlichen Höhen. Alles ist grün und bewirtschaftet.

Ankunft nach 3 Std. Bootsfahrt mit 5-6 Zwischenstopps wo überall ein paar Leute aussteigen. Im Kinunu Guesthouse treffe ich auf die herzlich lachende Französin Virginie, die eine einheimische Frau als Guide fürs Hiking gesucht hatte. Annie wird noch von Cesar begleitet, der den großen Rucksack trägt. Eine sehr sympathische Gruppe.

Fr 23.12.16 Pausentag
Baden im Kivu-See

Ananasblüte im Garten vom Kinunu Gästehaus

Ausschlafen, super Frühstück, den Garten ansehen mit Gemüsebeeten und Obstbäumen, beim Herstellen von Bananenbier zuschauen.
Nachmittags zeigt uns der Manager die Kaffee-Wasch-Station und erklärt die Stationen und Verarbeitungsprozesse von der Kaffeekirsche zur gerösteten Bohne. Bei jedem Prozess findet eine Qualitätsselektion statt. Für die beste Qualität bleiben höchstens 20% übrig.
Danach geht’s an den Strand, Baden im Kivu-See. Als wir wieder draußen sind schwimmt eine große Schlange am Ufer entlang.
Es kommen noch eine einzelne Wanderin, eine Fahrradgruppe mit Begleitfahrzeug und eine Mutter mit zwei Töchtern – das Haus ist voll.

Sa 24.12. Pausentag
Weihnachten in Kinunu

Mittags laufe ich noch mal zu dem benachbarten Hotel, das etwas steril wirkt und laufe hoch in den Ort – lohnt sich nicht. Zurück schaue ich mir den Weg zum Hafen an wo morgen früh das Boot abgehen soll.
Nachdem ich gestern im Garten ein paar wunderschöne Salatköpfe sah und in der Küche fragte, durfte ich für mich und die anderen 2 Gäste einen großen Salat machen. Mit Avocado, Zwiebeln, Tomaten, Zitrone – sehr lecker.
Am Abend kommt die Inhaberfamilie aus Kigali, Der alte Herr war mal Senator und erzählt viel über Ruanda.

So 25.12. Mit Boot und Bus nach Kigali
Vier Sitze im Bus für mein Fahrrad

Pünktlich um 0600 Uhr bin ich am Ufer. Es wird zügig hell. Nur 2 oder 3 andere Menschen sind zu sehen. Doch nach und nach kommen weitere dazu. Manche waschen sich kurz das Gesicht im Wasser, holen mit Kanistern Wasser aus dem See und eine Kuh läuft ein Stück in den Kivu-See hinein. Erst kommt ein kleines Boot, dann noch eines und das Dritte ist es dann. Das Einladen und die Bootsfahrt verlaufen unspektakulär.

In Rubavu fahre ich zum Busbahnhof, doch hier fahren keine großen Busse mit Platz für Gepäck. Ich muss bei einem Toyota Coaster vier Plätze für die gesamte Rückbank zusätzlich bezahlen, damit ich dort mein Rad und Gepäck hinpacken kann.
Auch in Kigali, Hauptstadt von Ruanda, nehme ich in der Auberge wieder mein altes Zimmer und laufe zu Fuß noch etwas in der Gegend rum.

Mo 26.12.
Die Genozid-Gedenkstätte in Kigali

Ich packe meine Sachen fertig und besuche die Genozid-Gedenkstätte. Eine tolle Ausstellung, die man unbedingt gesehen haben muss, auch wenn es sehr beklemmend ist. Ich fahre danach mit dem Rad noch etwas die großen Straßen entlang und schaue schon mal, wo es zum Flughafen geht.
Nachmittags dann mit allen meinen Sachen dort hin. Fast wäre ich am Flughafen vorbeigefahren, denn es gibt keine richtige Ausschilderung. Und bei der einzigen richtigen Straße steht ein Schild, das die Durchfahrt für Motorräder, Fahrräder und Fußgänger verbietet.
Erst drei Std. vor Abflug darf man in das Flughafengebäude. Ich musste also eine ganze Zeit lang draußen warten. Ansonsten ist Kigali Airport klein, fein und ruhig. Nur die rd. 150 Personen meiner Maschine waren im Gebäude.

Di 27.12.
Die nächste Ruanda Radtour

Pünktliche Ankunft in Tegel, ich packe meine Satteltaschen aufs Rad und fahre nach Hause.
Inzwischen sind meine Pläne gereift, diese Reise (in umgekehrter Richtung) als Tour anzubieten. Und zwar so, dass man sie mit einer vorausgegangenen Uganda-Tour kombinieren kann. Wenn die Ruanda Rundreise wieder nach Kigali zurück gekommen ist, könnte ich danach ein Stück die Strecke Kigali-Kilimandscharo erkunden. Jetzt brauche ich nur noch einen potentiellen Ruanda Tourenleiter oder Tourenleiterin, die/ der diese Tour dann zukünftig begleitet.

Ausführlichste weitere Infos Biking in Rwanda bietet ein 400-Seiten Dokument (pdf, 14,5 MB) von Kaspar Kundert (6. Auflage vom 24.4.2017) und seine Web-Suche Find a Bike Route in Rwanda

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