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Äthiopien 2010

03.10.10 -25.10.10

Dies war meine 2. Reise mit Afrika-erleben. Nachdem ich in Senegal/Gambia im Jahr zuvor sehr gute Erfahrungen gemacht hatte in einer Gruppe zu reisen, wollte ich es wieder machen. Diesmal war die Gruppe leider nicht so stimmig und der Reiseleiter nicht so gut wie Michael. Das Land selbst war wieder sehr beeindruckend. Die Leute überwiegend freundlich und hilfsbereit bis auf Ausnahmen mit steinewerfenden Kindern auf manchen Strecken.

03.10.10
Diesmal war ich super vorbereitet für die Reise. Freitag frei, Samstag restliche Sachen kaufen und abends packen. In Frankfurt waren wir fast pünktlich. Fahrrad kostete 110 Euro extra, zu lösen am Lufthansa Übergepäckschalter. Flieger hob gegen 23.45 ab. Sitzplätze eng, kein TV Programm trotz TVs an den Sitzen. Es gab zum Abendbrot verkochtes Hähnchen. Frühstück dann um 6 Uhr.

04.10.10
Ankunft 7.25 Ortszeit (eine Stunde später als Deutschland). Schlange am Einreiseschalter, aber problemlos. Nur die Frage ob ich das erste Mal in Ethiopia bin und Willkommen. Gepäck war dann auch schon da, auch die Räder. Noch mal durchs Röntgengerät und dann wollte man erst Steuer haben, aber wir konnten sie überzeugen, dass wir ja nur Touristen seien und unsere Räder wieder mitnehmen. Durch die Stadt zu einem Cafe zum Frühstücken. Danach nach Debre Zeit mit dem Bus. Das ging relativ gut, obwohl ich am liebsten geschlafen hätte, aber sehen wollte ich ja auch was. In D.Z. erstes Hotel ausgebucht, also in ein recht nobles anderes direkt am Kratersee -was für eine Aussicht. Irgendwann war auch das Gepäck da und die Räder zusammengebaut. Dann duschen, ein wenig in die Stadt und Abendbrot.

05.10.10
08.30 los, die ersten km waren ok allerdings relativ starker Verkehr. Pause irgendwo gemacht und Papayasaft getrunken. Dann weiter bis Nazareth. Dort endlich SIM-Cards besorgt. Abida musste dafür eine Kopie seiner Identitykarte abgeben und alles wurde fein ausgefüllt und für 85 Birr konnten wir eine Telefonnummer unser eigen nennen.
Wir haben uns in ein Straßenkaffee gesetzt und für 5 Birr Kaffee getrunken. Nach 17 km kamen auch der Abzweig nach Sodore und ein kleiner Ort mit lauter Schwimmreifen etc. Sah aus wie ein Souvenirladen für Touristen. Dann ging es ca. 5 km bergab (was wir leider morgen alles wieder hoch müssen- oh schreck). Ein O-Saft und dann Zimmer bezogen. Viele Affen, die alles klauen und über die Tische hüpfen. In den heisse-Quellen Pool gehüpft und entspannt. Im Zimmer recht warm aber man kann die Fenster nicht aufmachen wegen den Affen. Die holen alles und kommen überall hin.

06.10.10
7.00 Frühstück, gegen 8 los, Angela und ich überlegten gleich ein Pickup für die ersten 7km zu nehmen. Die ganze Strecke mussten wir wieder hoch. Aber langsam und mit Pausen ging auch das in einer Stunde. Danach ging es stetig bergauf und bergab. Wir wollten auch Pausen zum Fotografieren und Genießen und ließen uns zurückfallen. Abida Bescheid gegeben und er fuhr vor. Irgendwann ging die Straße  zwar scheinbar eben, aber es war kein Vorankommen. Trotz intensiven Reintretens kamen wir kaum auf 15 km/h, so dass wir irgendwann beschlossen, ein Pickup anzuhalten. Wir mussten leider 2 h warten und 2 Äthiopier halfen uns beim Anhalten. Wir kamen auf einem Viehtransporter mit. Was wir dann sahen, das hätten wir im Leben nicht mehr geschafft. Starke Steigungen hoch und runter. So waren wir gegen 16 Uhr am Hotel. Wir tranken einen Cafe und bald kamen die anderen.

07.10.10
Abida bekam einen Anruf, dass ich mein Stativ vergessen hätte. Ich sagte ihm dass ich es dalassen wollte, aber er wollte es gerne haben.  Also fuhr er den Berg mit nem Taxi zurück und holte sich einiges von meinen aussortieren Sachen. Dann erstmal Steigung und am Ende dessen ging die Piste los. Es war machbar, kurze Steigungen und auch wieder Abfahrten. Außerdem ging es die Gruppe relaxt an und wir machten häufiger Pausen. In Sogera Mittagspause, nach 25 km weil danach kaum Möglichkeit bestand; allerdings dann schon um 11Uhr. Von da an raste die Gruppe wie bei der TDF, es lief auch einigermaßen flott, aber Angela und ich wollten einfach mehr Fotografieren. Die Landschaft war genial, überall Hütten, Kühe und einfach sattes Grün. Wir fielen zurück und langsam konnte ich nicht mehr. Jens wartete öfter auf uns. Ca. 13 km vor dem Ziel wurde es dann irre schwer. Mit aller Kraft schafften wir die letzen Berge, vor allem den vor Bekija. Der war echt noch mal riesig und voll sichtbar wie steil es hochging. Ca. 17.30 kamen wir im Hotel an. Duschen, relaxen. Cafe getrunken und auf Malen keine Lust.

08.10.10
Wie bisher 7Uhr Frühstück. Gegen 8 los und Abida vergaß zum Wasserkaufen zu halten. Also erste Pause am Ortsende. Er und Jens und Hagen fuhren zurück und kauften Wasser. Ohne Wasser ein no go. Dann hatten wir den Pass vor uns. Es zog sich sehr hin, aber es war machbar. 3.000 m erreicht Yippi … nun fast nur bergab, fast 40 km. In irgendeinem Dorf machten wir Mittag. Man glaubt gar nicht was die einem zaubern können inmitten der Pampa und im nirgendwo. Wieder umringt von vielen vielen Menschen, die alle die Feranchis anschauen wollten. Wunderschöne Landschaft und Getreidefelder, Hütten und die Berge rechts und links. Es ging teils unheimlich bergab und man kann kaum glauben, dass wir am Abend immer noch auf 2.400 m Höhe waren. Eigentlich wollten wir bis Asassa fahren, 55 km aber alle wollten weiter um am nächsten Tag einen Ruhetag zu haben. Langsam habe ich mich eingefahren an den Sattel gewöhnt. Kurz vor Dodela noch mal ordentlich bergauf. Angekommen im Balu Mountain Hotel erstmal kalt geduscht, da kein warm Wasser. Das Duschen tut immer sehr gut. Dann ist man gleich viel erholter. Die dritte Nacht in Folge Einzelzimmer. Abendessen dann Lammfleisch und Reis. 3 Mirindas, Zucker tut gut für Körper und Seele. Heute Sturz von Thomas, der mit einem Esel zusammenstieß. Grosse Schürfwunde, aber er hat es gut überstanden. SMS kommen von Deutschland nicht hier an. Wer weiß ob umgekehrt. Hier soll es aber ein Internetcafe geben. Morgen erst um 9 Uhr frühstück, endlich mal ausschlafen.

09.10.10
Heute Ruhetag in Dodola. Um 9Uhr Frühstück. Fried Eggs sunny side, legger. Honig mit Brot. Danach in die City spaziert. Internetcafe hat keine Connection. Deshalb zum Supermarkt, der hatte aber noch zu. Also weiter zum Markt. Dort umgeben von Massen Kindern, die interessiert daran waren, was wir wollten. Abida kaufte etwas Zuckerrohr, was mir aber zu hart zum kauen war. Wir kauften Essen für die nächsten 4Treckingtage.
Am Nachmittag gab es eine Kaffeezeremonie. Popcorn und Kaffee frisch zubereitet auf einem Holzkohleofen. Kaffee geröstet und frisch gestampft. Annettes Mann hatte einen Marmorkuchen mitgebracht. Es kamen noch 2 Deutsche, die per öffentlicher Busse unterwegs waren. Sie hatten weil wir alle Zimmer belegt hatten, nur welche ohne Klo. Jens wurde den ganzen Tag nicht mehr gesichtet;  seit unserer Ankunft gestern liegt er krank im Bett.

10.10.10
3 Tage Pferdetrecking in den Bale Mountains. Wir packten alle Räder in Abidas Zimmer und jeder nahm eine Tasche als Gepäck mit. Gegen 10 Uhr bekamen wir unsere Pferde. Auf die Pferde kam dann das ganze Gepäck inklusive 60l Wasser. Ich fühlte mich erstmal total unsicher da oben. Alles so hoch und ungewohnt. Ich hatte ja noch nie auf einem Pferd gesessen. Wir gingen aus dem Ort heraus über eine Weide und machten dann Rast. Ich kam kaum vom Pferd runter, erstmal tat alles weh. Wir erreichten nach ca. 2,5 h die Hütten. Es war einfach, eine Küche, eine Rundhütte mit Feuerstelle und 2 Schlafstätten, eine Toilette und Dusche. Wir waren auf ca. 2.800 m Höhe. Am Nachmittag sonnten wir uns, manchen gingen noch auf den nächsten Berg spazieren. Dann schlachteten wir einen Hammel (besser die Einheimischen taten es). Wir schauten beim Ausnehmen zu und Abida machte das Fachmännisch. Interessant war, wie groß der Magen war. Es ließ sich alles sehr gut trennen. Als es dunkel wurde, machten wir ein Feuer an und der Hammel wurde zubereitet. Er war ziemlich zäh. Dann wollte ich eigentlich ein paar Sternenhimmel Aufnahmen machen. Leider hatte ich im Tal meinen Fernauslöser vergessen, so dass ich keine langen Belichtungszeiten machen konnte. Vielleicht ergibt sich ja noch später mal eine Gelegenheit. Das Bett war zu 4. in einem Zelt. Ich schlief im Schlafsack, wo mir allerdings bald kalt wurde und ich unter die Decke kroch. Um 2 Uhr war ich einmal wach, das Feuer brannte noch immer mit ein paar Leuten drumrum.

11.10.10
Heute sollte die Tour 5h gehen. Ich hatte schon mächtig Schiss davor, weil so das Reiten nicht mein Ding war. Wir ritten und gingen abwechselnd. Manchmal war es so steil, dass wir eh laufen mussten. Mit Pausen kam ich dann aber auch an der Hütte an. Es war wirklich bloß eine Hütte als Küche und gleichzeitig dahinter die Stockbetten. Ein Raum mit 3 Betten und einer mit 4. Abida nahm ein Bett von den Mädels und schlief in der Küche. Auf der Höhe von 3.300 m kochte das Wasser zum Abendbrot natürlich schlechter und so dauerte es entsprechend lange und wir froren. Wir machten wieder ein Feuer. Hagen brachte fleißig Steine und Holz an, er ist immer in Bewegung. Trotz des Feuers froren wir. Angela und ich beschlossen am nächsten Tag zurück nach Dodola zu reiten. Die Landschaft erinnert einen wirklich an die deutschen Alpen.

12.10.10
Gegen 7 oder so, waren alle wach und so stand ich auch auf. Draußen schien keine Sonne bzw. sie lugte ein wenig durch die Wolken durch. Marianne schloss sich uns ins Tal an. Wir hatten eine 7h Reittour vor uns. Es ging besser als gedacht. Meist bergab und so konnte ich mich auch besser in den Reitschlaufen abdrücken und halten. Gegen 16 Uhr hatten wir endlich Dodola erreicht. Es hat wirklich 7h gedauert, hätte man zwischendurch nicht mehr vermutet, aber das letzte Stück zog sich ziemlich hin. Kurz vor dem Abendbrot gegen 7 fiel der Strom aus. So aßen wir gemütlich bei Kerzenschein unsere Spagettis und tranken Mirinda dazu.

13.10.10
Gegen 8 hörte ich Angela und Marianne draussen reden und stand auch auf. Wir gaben unsere Wäsche den Frauen zum Waschen. Über den Preis hatten wir keine Ahnung, sie wollte wohl 30 Birr -gegeben haben wir dann 20. Erstmal in Ruhe ausgiebig gefrühstückt. Wir bekamen sogar den Tisch an einen sonnigen Flecken gebracht. Nun bin ich auch auf Milchkaffee umgestiegen, irgendwie ist das hier üblicher, da man ansonsten nur nen kleinen Mocca kriegt.
Gegen 14Uhr kamen die anderen vom Reiten. Später planten wir mit Abida unsere weitere Tour. Wir hatten uns nun entschlossen in die Danikil Depression an der Grenze zu Eritrea zu fahren.

14.10.10
Heute sollte die Tour 90 km bis Wondo Genet gehen. Ich hatte Respekt davor, freute mich aber auch aufs fahren. Meine Beine wollten radeln. Gleich ging es die Piste raus aus der Stadt. Überall wieder die YouYouYou Rufe, money money, give me money. Der Wind kam glücklicherweise von hinten. So lief es relativ flott. Hinter Edo warteten wir auf Dietrich, der einen Platten hatte. Mitten am Berg – wie ätzend mitten im Dorf flicken zu müssen. Langsam kamen weniger Berge und wir konnten mit dem Schwung vom Bergab auch den Berg hoch fahren. Dann kamen einige Dörfer, wo leider Steine flogen. Die Kinder waren ziemlich aggressiv. Irgendwie erwischte es die, die hinten fuhren. Bis die kamen hatten wohl die Kids begriffen, dass da Feranschis kamen. Wir fuhren dann auch durch ein Dorf wo gerade Schulschluss war und viele viele Kinder am Straßenrand saßen. Wir wollten bis Sheshemene um dort Mittag zu essen, dann hatten wir den Grossteil geschafft. Aufgrund der guten Straße, des Rückenwindes und überwiegend bergab ging es auch gut. In Sheshemene sind wir in ein Hotel und zu Mittag gegessen. Wir fuhren gemütlich gen Wondo Genet. Am Anfang war die Straße noch in sehr gutem Zustand, dann kamen wir in eine Baustelle und fuhren durch Schotter. Bis hinunter nach Washa wurde es recht schlecht und huckelig. Den Abzweig nach Wondo Genet fanden wir gut. Dort schoben wir den überwiegenden Teil, weil es leicht bergan ging und es eine sehr steinige holprige Straße war. Außerdem waren es ja nur noch 3 km. Wir kamen heil im Hotel an. Ich bezog ein Doppelzimmer mit Thomas und dann ging ich ins Schwimmbad baden. Heiße Quellen, waren angenehm.

15.10.10
Heut konnten wir ausschlafen. Nach dem Essen ging ich ins Schwimmbad, wartete dort auf eine Massage und trank derweil 2 Kaffee. Die Massage eine halbe Stunde war einfach toll. Besonders für die Beine tat es gut.

16.10.10
Gegen 8 fuhren wir los. Hinunter in das Dorf Washa und dann links abgebogen, Ca. 25 km nur Buckelpiste, das schüttelte einen ganz schön durch. Mein Allerwertester konnte nicht mehr. Wir machten eine Pause und waren wie immer umringt von Kids. Diesmal waren sie uns freundlich gesinnt. Wir fotografierten, spielten Fußball und lachten. Weiter ging es Richtung Awassa. Ca. 10km vor dem Ort hatte ich einen Platten. Hatte mir einen Dorn eingefahren. Alle machten mich drauf aufmerksam. Mein Gott ich bin ja nicht doof, ich merk das selber. Abida hatte einen Ersatzschlauch parat, ehe ich meinen aus der untersten Ecke gekramt hatte. Im Ort mussten wir um eine Baustelle schieben und waren gegen 11 im Hotel. Einzelzimmer, aber meine Dusche ging nicht. Dann fuhren wir mit den Rädern ohne Gepäck in den Ort an den See in ein recht nobles Hotel.

17.10.10
Um 7 fuhren wir los zum Fischmarkt. Der sollte 20 Birr Eintritt kosten und hatte auch noch nicht begonnen. So fuhren wir an eine andere Stelle am See. Zunächst ging es Richtung Sheshemene. Danach lief es recht gut; ein paar Anstiege und auch lange Strecken einfach rollen lassen. Bald sahen wir auch schon den Laganosee. Es ging gut bergab und mitten in der Afrikanischen Savanne (es war wunderschön) machten wir Rast. Wieder umringt vom Dorf machten wir Fotos und lachten. Wir warteten sehnsüchtig auf den Abzweig zum Hotel Wabe Shebelle. Der kam dann auch endlich und noch 4 km zum See hinein. Danach ging ich im See baden. Es war sehr seifiges Wasser.

18.10.10
Den See noch im netten Sonnennmorgenlicht fotografiert. Er war viel ruhiger als am Abend zuvor. Die Nacht war heftig, ein Kampf mit den Moskitos.
3 km zurück zur Hauptstraße und schnurgerade geradeaus. Wir durchquerten eine Ortschaft, machten unterwegs Pausen. Irgendwo auf der Strecke gab es einen kräftigen Knacks und mein Hinterrad eierte. Es war eine Speiche gebrochen. Also eine Zwangspause und die Speiche neu eingesetzt. Das Korpus delictus nahm ich als Andenken mit. Zum Glück war es die linke hintere Seite und der Speichenkopf war gebrochen, also brauchte ich nicht Mantel runtermachen sondern konnte den Nippel wiederbenützen. Unterwegs sammelten wir Pfefferkörner. Plötzlich war auch schon der Ort Ziway da, nach nur 38 km. Auf den See hatten wir keine Lust. Wie sich später herausstellte, war es auch nicht lohnenswert.
Nachdem bei Abida der Trip in die Danakilwüste 1.800 Euro kosten sollte (was horrend ist) mussten wir uns etwas anderes überlegen für die restlichen 4 Tage. Es stellte sich heraus, dass es irgendwie doch sehr sehr teuer ist. Wir überlegten hin und her, was wir machen können. Wahrscheinlich mieten wir uns ein Auto in Addis und fahren zu den Nilquellen und vielleicht im Bogen noch nach Lalibella.

19.10.10
Losgefahren gegen 8. Kurz darauf schon die Gruppe verloren. Am ausgeschilderten Abzweig nach Butajira gewartet und Jens kam auch bald. Er kannte eine andere Straße vom letzten Jahr. Diese fuhren wir. Und schon nach ca. 5 km kam der große Anstieg. Die Straße  war zwar aus Teer, aber sehr grob und es rollte nicht. Langsam auf die Passhöhe rauf. Am Ende dann geschoben. Oben angekommen gute Aussicht und Rast gemacht.
Es kam eine ältere Frau vorbei, die fotografiert werden wollte. Sie deutete uns irgendwas an, was wie „geh mal in shop und druck das Bild aus“.

20.10.10
Am Ortsende kam gleich der erste Berg. Vor der heutigen Tour hatte ich schiss, weil es hieß es ginge bergauf-bergab. Aber letztlich waren es nur 32 km und war bewältigbar. Nach 20 km machten wir in einem Ort Kaffee und Mirindapause und weiter ging’s. Kurz vor dem Ende kam ein steiler langer Berg. Ich hätte es zwar im fahren geschafft, hatte aber keine Lust dazu. Also hab ich geschoben. Oben haben wir lange Rast gemacht und dann brauchten wir auch nur noch ca. 2 km bergab zu rollen und waren in Bui. Ein kleiner Ort, mit Schule. Die Kinder begrüßten uns freundlich. Im Hotel wieder Doppelzimmer. Die Hotelmanagerin kümmerte sich sorgsam um uns und wollte uns alles recht machen.

21.10.10
Heute Start gegen halb 9 von Bui aus. Gegenwind und bergan. Es lief gar nicht so gut, aber wir kamen in Tiya an. Dort fuhren wir zu den Stelen. Ich hatte eigentlich keine Lust, es war auch nur ein kleines Feld wo halt ein paar Steine standen. Wir hatten einen Guide, der uns etwas darüber erzählte. Ich fotografierte ein wenig und setzte mich dann in die Sonne. Erst am Ende des Ortes bergauf, dann wegen des Gegenwindes leicht bergab ca. 5 km. Danach ging es heftig berghoch und bergab mehrheitlich aber berghoch. Nun mussten wir noch bis zur Abzweigung zu einer Kirche. Hier wartete Fish mit 2 Kleinbussen. Angela und ich fuhren mit einem der Busse direkt nach Addis ins Hotel.

22.10.10
Die anderen wollten die German church school ansehen, aber Angela und ich wollten zum Reisebüro. Wir fuhren mit den anderen mit und ließen uns am Hotel absetzen. Unterwegs fragte Fish Angela aus, was wir dort wollten und es ergab sich, dass er uns auch ein Arrangement machen wollte. Wir sollten uns aber trotzdem erkundigen. Das taten wir auch und der Mensch von dort, erinnerte sich daran, dass Angela schon mal angerufen hatte. Einer konnte sogar recht gut Deutsch – nach wohl nur 2 Monaten Unterricht. Er übte fleißig mit uns. Wir bekamen einen Kaffee und sie offerierten uns ein Mietauto, Fahrer, Fuel und Unterkunft für den Fahrer für 4Tage. Es sollte 130 Euro per day kosten. Sie gingen dann noch um 10 Euro runter. Wir wollten es uns überlegen und gingen erstmal die Straße.  Angela schrieb Fish, was wir für ein Angebot hatten und er bot uns für 80 Euro dasselbe. Da konnten wir nicht nein sagen und buchten bei ihm das Paket.
Angela telefonierte mit Fish und er sagte dass er irgendwo in der Churchillroad sei. Das war nicht so weit und so liefen wir zu Fuß dorthin. Dort fanden wir auch die Souvenirstraße  und schauten was es so gibt. Ne Menge Ramsch und auf alt gemachtes Holz. Angela kaufte schließlich 3 Tücher. Ich konnte mich nicht entscheiden, ob ich so eine Äthiopische Kaffeekanne mitnehme. Dann sammelten uns die anderen ein und wir fuhren zur Rösterei. Kurz daneben verhandelte Thomas gerade mit einem Kannenverkäufer und da sie bei 20 Birr angelangt waren, überlegte ich gar nicht lange… für nicht mal einen Euro kaufte ich eine. Wir ließen uns vom Kumpel von Fish ins Hotel bringen. Dort packten wir unsere Sachen so, dass wir einen Teil im Hotel lassen konnten und den Rest auf die Tour mitnehmen wollten.

23.10.10
Das Auto und der Fahrer waren schon da. Den Kaffee mussten wir auslassen, da die Zeit drängte. Rucksäcke kamen in den Storage… wo die Räder sind, weiß ich nicht genau. Gegen 7.15 ging es dann los gen Bahir Dar. Durch Addis durch ging ja noch, nur dann in den Dodo Mountains war Stau und es ging wohl so ca. 1h nur im Schritttempo hoch und runter. Dort kamen wohl berühmte Läufer her und neben uns joggten im Smog auch etliche Athleten. Wir machten 3x Pause und durchfuhren einmal die Nilschlucht mit imposanten Eindrücken. Wir fuhren über die von den Chinesen gebaute Milleniumbrücke, die erst vor 3Jahren fertig wurde. Teilweise war die Fahrt halsbrecherisch gefährlich. Nach fast 11h Fahrt kamen wir in Bahir Dar im Hotel an. Ich fand es mit 300 Euro fürs Doppelzimmer recht teuer. Morgen soll es zum Nilfall gehen und vielleicht eine Bootsfahrt.

24.10.10
Die Nacht war ziemlich laut und einige Mücken. Irgendwann gegen halb 5 oder so fingen die auf der Straße  an zu predigen. So war unsere Nacht auch zeitig um. Dani war dann auch zeitig da und wir entschieden das Hotel zu wechseln. Das Wasser ging nicht mehr und die Lautstärke war unerträglich. So checkten wir aus. ließen das Gepäck aber noch da. Zunächst gingen wir zum Tanasee gleich um die Ecke, den konnte man vom Hotel aus sehen. Die Bootsfahrt sollte 500 Birr kosten, ok machten wir. Wir fuhren zu einem Kloster und auch hinein für 50 Birr pro Person. Das war auch das einzige Kloster das wir uns ansahen. Wir fuhren noch zum Nilausfluss des Sees und auf die Insel wo das Kloster Debre Marya war. Dann ging es auf zu den Nilfällen. 30 km Piste außerhalb von Bahir Dir. Wir kamen an und uns wurde am Touristenbüro erklärt was für Wanderrouten es gäbe. Der Eintritt kostete 15 Birr und der Guide 30. Wir entschieden uns die 2h Wanderung rund um den Nilfall zu machen. Erst etwas anstrengend bergauf, dann waren wir auch schon bald am Main View Point. Es war ein fantastischer Ausblick auf die Fälle. Wir saßen eine Weile dort und gingen dann weiter. Wir durchquerten den Nil an einer ca. 10m breiten Stelle, er war recht warm. Dann noch ein Stück am Nil entlang und mit dem Boot übersetzen und schon waren wir am Ziel. Wir fuhren wieder nach Bahir Dir und suchten nun ein Hotel. Das erste was wir fragten sollte 400 kosten und so entschließen wir uns in dem von gestern nach einem anderen Zimmer zu fragen, was wir dann auch kriegten. Leider heute trommeln irgendwelche Leute…mal sehen wie lange.

25.10.10
Heut Nacht trommelten direkt vor unserem Zimmer die Leute bis 1Uhr nachts. Wir waren oft wach. Um 8 fuhren wir los Richtung Gondar. Nach 3 h waren wir da, ich war ziemlich geschafft. Dann gingen wir ins Castle und machten eine Rundführung. Das Gelände war sehr weitläufig und schön. Danach fuhren wir zu einer bekannten Kirche, die sehr schön war. Der Priester erzählte uns etwas über sie und dann übersetzte. Sie ist noch im Original erhalten auch die Gemälde. Nun ging’s zum Markt, der aber sehr klein war und auch nicht die Utensilien für die Kaffeezeremonie hatte. Also fuhren wir noch auf einen Berg wo ein Hotel stand und man eine Super Sicht über Gondar hatte. Gegen 3 fuhren wir zurück nach Bahir Dar.

Yonah Grätz aus Nürnberg

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