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Reisebericht Fahrradtour Äthiopien 2017

Die dreiwöchige Radtour in Äthiopien führt nicht durch die allgemein bekannten touristischen Ziele im Norden, sondern durchfährt die südlich von Addis gelegen Gebiete hinauf bis in die Bale Mountains und dann hinunter in die tropische Vegetation im Rift Valley mit den vielen Seen. Totale Abwechslung bringt die Pferde-Trekking-Tour, zu Fuß und mit Pferden bis auf 3700m Höhe, weit abseits – der ländlichen Realität aber sehr nah. Die meist einfachen Hotels waren ok, man muss eben auch in Kauf nehmen, dass mal kein warmes Wasser da ist. Um so schöner ist es dann, wenn das warme Wasser nur so sprudelt wie in Wondo Genet. Nicht jeder wird Freund von Injeera werden, aber die Beilagen machen das wieder wett, oft gab es zwar etwas kaubedürftiges Fleisch, aber auch leckeres Gemüse. Spaghetti und Reis werden auch oft angeboten. Einmal haben wir am Markt Gemüse gekauft und ins Hotel gebracht, die machten wirklich ein tolles Abendessen und auch das Frühstück daraus. Und frischen Kaffee gibts natürlich auch!
Damit das alles gelingen kann, braucht es einen erfahrenen Guide und hier können wir Jens Hübner nur empfehlen. Manche machen diese Reise, weil die fast tägliche „Malstunde“ lockt = Skizzieren und Aquarellieren plus Radfahren. Jens schaffte es, fast alle zum täglichen Unterricht zu locken, weil es verblüffend ist, mit welch‘ wenigen Strichen er es fertigbringt Szenen des Tages festzuhalten und auch zu lehren, wie man das macht. Dies alles ist eigentlich das i-Tüpfelchen der Reise. Sein Gemeinschaftssinn schafft es im Nu die Gruppenbildung zu unterstützen, so dass nach wenigen Tagen eine gute Gemeinschaft entstehen kann. Das ist kein Automatismus, das müssen die Einzelnen auch mitmachen wollen. Sein Organisationstalent bewirkt sogar die Antwort „nein, haben wir nicht“ umzudrehen, so dass z.B. im Hotel oder Lokal etwas möglich wird, was eigentlich so nicht vorgesehen war. Und einen Plan B oder C hat er immer parat, denn nicht alles funktioniert so, wie es im Programm steht oder wenn Teilnehmer mal nicht in optimaler Form sind. Keiner von uns hatte einen Platten, auch da hat Jens darauf geachtet, dass wir alle genügend Druck auf den Reifen hatten und vom Feld keine Dornen an den Reifen blieben. Fast ausnahmslos freundlich und anerkennend wurden wir mit „you, you“, „welcome“, Winken und neugierigen Blicken empfangen. Schien ihm eine Situation unklar, hat er als erster angehalten, die Leute in ein Gespräch verwickelt und flugs waren wir vorbei. Steine werfen, wie es z.T. zu lesen ist, haben wir nicht erlebt. Und langweilig war es nie, Jens kann immer aus seinem Erfahrungsschatz berichten.

Wir hatten die drei Wochen für diese gut durchdachte und mit Pausentagen versehene Tour optimales Wetter, nicht zu kühl in den Bergen, und nicht zu heiss im Rift Valley, aber nachts bis an den Gefrierpunkt in den Bale Mountains, also warme Sachen mitnehmen. Wir waren eine 8-köpfige harmonische Gruppe unterschiedlichen Alters, für mich keine leichte Tour, aber gut machbar: Ein eindrucksvolles, bleibendes Erlebnis! Danke allen, die dazu beigetragen haben.

Andreas (66)

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