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Reisebericht zur Fahrradtour Burkina Faso Februar 2002

Die Reise wurde von Afrika-erleben/Michael Franke als Pilottour organisert.

Freitag 8.2.
Flug von Deutschland nach Burkina Faso; Ankunft in Ouagadougou
Pünktlich am Flughafen Ouagadougou angekommen; der Flugzeugkapitän kündigte uns schon 27° Außentemperatur an. Ein kurzer Fußweg über das Rollfeld und wir waren im Empfangsgebäude. Gleich bei der Gepäckausgabe bauen wir die Räder zusammen; die Zöllner und Gepäckträger schauen uns interessiert zu. Als wir schließlich fast als letzte die Räder an der Kontrollstation vorbei schieben, haben die Beamten ihren Platz längst geräumt. Los geht’s; wir fahren ein kurzes Stück als plötzlich die Straßenlaternen ausgehen – Stromausfall. Unsere Strasse ist dennoch gut zu finden. Breite Radwege für Fahrradfahrer und Mofas, auf denen auch jetzt noch viel Verkehr ist.
Im Licht von Taschenlampen und Kerzen beziehen wir die Zimmer in unserer Unterkunft, als kurz darauf der Strom wieder da ist, das Licht angeht, der Ventilator läuft und im benachbarten Biergarten die Musik startet. Dort geht es denn auch gleich hin, wir trinken noch was, lassen uns auf der Tanzfläche von der afro-kubanischen Musik einnehmen und verschwinden bald darauf in den Betten.

Samstag 9.2.

Fahrt von Ouagadougou nach Bobo Dioulasso
In unmittelbarer Nähe der Unterkunft gibt es einen kleinen Markt, wo wir Kartoffeln, grüne Bohnen, Paprika, Blumenkohl, Tomaten, Auberginen, Zucchini etc. entdecken und uns zum Frühstück schnell ein paar Mangos holen. So fängt der Tag gut an.
Anschließend fahren wir zu einer der zahlreichen Busgesellschaften. Pünktlich um 10:00 Uhr gehen zwei Busse nach Bobo. Im Schalterhäuschen schiebe ich mich diskret nach vorne und bekomme noch Tickets für den klimatisierten Bus. Ein Rad kommt noch mit; für die anderen sei jetzt kein Platz bzw. auch keine Zeit mehr zum Umräumen; die Räder sollen mit dem 14:30 Uhr Bus nachkommen und wir könnten sie gegen 19:30 Uhr am Busbahnhof in Bobo abholen, heißt es.
Der Bus fährt pünktlich los, aus der Stadt raus, an der Barrage, dem großen Wasserreservoir vorbei. Auf einer Seite intensiver Gemüseanbau, auf der andern sehen wir die Herstellung von Lehmziegeln.
Direkt hinter der Stadt beginnt die weite offene Savanne: Lehmhütten, abgeerntete Hirsefelder, Getreidespeicher mit ihrem runden Strohhut als Dach, Eselkarren, Mofas und auch jede Menge Radfahrer – kleine Kinder auf großen Erwachsenenrädern, Händler mit vielleicht 30 Hühnern um den Fahrradlenker befestigt, Männer, die zwei schwere Getreidesäcke auf ihrem Gepäckträger transportieren, Frauen, die in langen bunten Kleidern und mit einem Kind auf dem Rücken Rad fahren usw.
Die Straße ist gut ausgebaut, es sind nur wenige andere Fahrzeuge unterwegs. Bald wird das Video eingeschaltet – es läuft ein Film teilweise in einheimischer Sprache, teils in frz., von dessen Inhalt wir nur wenig mitbekommen. Nur so viel ist zu verstehen: ein großes Drama, denn Pascal ist gestorben, seine Witwe ist mit dem Testament nicht einverstanden und will es anfechten. Der Blick pendelt zwischen den Monitoren im Bus und der Landschaft draußen – gerade noch rechtzeitig sehen wir, daß kurz vor Boromo drei kleine Elefanten am Straßenrand stehen.
Nach der Ankunft in Bobo Dioulasso begeben wir uns zur Unterkunft. Einige von uns gehen Obst einkaufen und kommen mit Mangos, Orangen, Ananas und Wassermelonen zurück.
Am späten Nachmittag laufen wir zum Busbahnhof, schauen uns an, was es an den Essensständen so gibt, finden gekochten und frittierten Yams, frittierte Kochbananen, Hirseküchlein usw.
Gegen 20:00 Uhr kommt der Bus an, der unsere Räder auf dem Dach hat.

Sonntag 10.2.
Ausflug in zwei Dörfer, 30 km
Wir starten zu unserem ersten Fahrradausflug, kommen am „Place de la Femme“ auf die Straße nach Ouaga. Ohne Schwierigkeiten finden wir den Weg nach Borodougou, lassen die Räder im Ort und marschieren mit vier jungen Männern in die Felsen. Eine bizarre Felsenlandschaft breitet sich aus, gefolgt von einem Gang zu den alten Wohnhöhlen, bei denen sich auch in den Fels gebaute Getreidespeicher aus Ton finden.
Im Anschluß geht es weiter zum nächsten Ort, wo wir ein offizielles Dorfbesuchs-Touristenticket bekommen. Von den 1.000 Franc CFA Eintrittsgeld geht die Hälfte an den Staat, 300 bekommt das Dorf und 200 erhält der Führer. Dieser beklagt sich, daß seit einem halben Jahr kaum noch Touristen kommen und er nun kein Einkommen mehr habe.
Wir sehen ein altes traditionelles, in die Felsen gebautes Dorf. Oben im Ort haben wir einen guten Blick in die Ebene. Der Ort ist unterteilt in die Wohnviertel der Bauern und die der Schmiede und Töpferinnen. Die Bauern leben zur Zeit der Feldarbeit verstreut in der Ebene. Erst lange nach der Ernte, mit einem großen Fest am 14. Februar, kehren sie ins Dorf zurück. Im Anschluß an den Dorfbesuch radeln wir noch zu einem nahe gelegenen Markt, der jeden Tag an einem anderen Ort stattfindet. Dort probieren wir wieder ein paar neue Sachen aus, z.B. frittierte Süßkartoffeln und einen kleinen Schluck Dolo, das frisch gebraute Hirsebier.

Montag 11.2.
Ausflug zur Quelle La Guinguette, 40 km
Ein geschlängelter Weg führt am offiziellen Eingang in den Wald von Kou, am Wasserlauf vorbei und endet nach ca. 15 Minuten an einer Badestelle. Klares und warmes Wasser, fester Boden – ein phantastischer Platz. Man kann etwas schwimmen, sich gegen die Strömung den Wasserlauf hocharbeiten und sich dann wieder zurück treiben lassen. Wir hatten uns gut eingedeckt um ein großes Picknick zu machen: Melonen, Mangos, Gurken und natürlich auch Tee kochen. Wie vereinbart waren wir um 13:30 Uhr wieder beim Eingang, wo es ein leckeres Mittagessen gab: einen Topf mit Reis, einmal Erdnussoße und einen Topf mit einem frisch geschlachteten Huhn.

Dienstag 12.2.
Fahrt von Bobo Dioulasso nach Orodara, 80 km
Gute Strasse, kaum Verkehr, viel bergab und viel Rückenwind.
Mittagspause in einem Ort unterwegs. Hier gibt es wieder leckere Sachen zu probieren: frittierten Yams, Kochbananen, Bohnenteigbällchen, Reis mit Gemüse, Dickmilch, Kolanüsse, Bananen … Wir probieren überall ein bisschen, machen Pause unter dem schattigen Dach eines Marktstandes, wo sich bald etliche Kinder um uns scharen.
Am späten Nachmittag treffen wir in Orodara ein. Das bessere Hotel war von einer Touristengruppe belegt. Das zweite Hotel war eine sehr sehr einfache Unterkunft mit ebenso einfachen Sanitäreinrichtungen. Wir kaufen auf dem Markt wieder große Mengen Obst und veranstalten in dem Garten der Herberge ein großes Schlachtefest.

Mittwoch 13.2.
Fahrt von Orodara nach Sindou, 60 km
Wir fahren eine schöne Pistenstrecke, kommen immer wieder durch kleine Orte, begegnen aber so gut wie keinem Autofahrer. Bei einer Pause bemerkt eine Teilnehmerin, daß die Schnellspanner ihrer Vorderradnabe weg sind. Seit wann die fehlen und wie das passieren konnte, bleibt unklar. Wir setzen uns in den Schatten eines Baumes und spielen alle Varianten durch: warten bis ein Auto kommt und sie zum nächsten Ort mitnimmt? Kann man eine Ersatzspeiche durch die Nabe ziehen oder das Rad mit einem Kabelbinder an der Nabe befestigen? Da radelt plötzlich ein Junge die Strasse entlang, der ein komplettes Hinterrad auf dem Gepäckträger transportiert. Wir halten ihn an und fragen, ob es irgendwo Fahrradzubehör zu kaufen gibt. In zwei km Entfernung sei ein Mechaniker, hieß die Antwort. Wir fanden den Mann, er schaute sich den Schaden an und brachte kurze Zeit später eine gebrauchte Nabe an. Zwar etwas dünner, aber sie paßte. Da haben wir -mitten in der Pampa- doch sehr viel Glück gehabt.

Donnerstag 14.2.
Pics von Sindou, Markttag in Douna, 20 km
Mit einem lokalen Führer gehen wir in die Pics von Sindou. Aufregende, bizarre Felsformationen, früheres Siedlungsgebiet der aus dem kriegerischen Mali geflohenen Dioula, die hier Schutz fanden. Die Felsnadeln von Sindou sind auch heute noch heiliges Gebiet und Opferstätte. So finden hier z.B. die Initiationsriten der 7-12 jährigen Jungen statt.
Auch eine französische Gruppe von Abenteuertouristen hat heute die imposante Kulisse für sich entdeckt. Sie fliegen fast eine Stunde lang mit Leichtmotorflugzeugen über das Gebiet. Das dürfte so ziemlich das Gegenteil von ökologisch und sozial verträglichem Tourismus sein.
Wo immer unterwegs gerade Markt stattfindet, sollte man die Gelegenheit nutzen, sich das bunte Treiben anzusehen. Heute ist Markttag im 7 km entfernten Douna; groß, bunt, schön. Wieder betrachten wir interessiert das lokale Nahrungsangebot und probieren ein paar Sachen.

Freitag 15.2.
Fahrt von Sindou nach Tengréla, Besuch am Hippo See, Balafon Konzert, 50 km
Die Strecke ist eine schöne Allee mit alten Mahagonibäumen; leider an einigen Abschnitten etwas sandig. In Tengréla quartieren wir uns in einer schönen Anlage ein.
Zwei Leute fahren noch schnell in die Stadt um ordentlich Obst einzukaufen, das wir später im Campement am Tisch, im Schatten des Mangobaumes sitzend verspeisen. Kleinere Essensabfälle wurden von dem wartenden Schaf, den herumlaufenden Hühnern und den beiden Papageien umgehend recycled. Anschließend bieten sich zwei Hängematten zum Ausruhen an.
Am frühen Abend laufen wir die 15 Minuten zum See und lassen uns von kleinen Paddelbooten in die Ecke rudern, wo die Hippos im Wasser liegen. Gut 10 Tiere können wir in aller Ruhe beobachten.
Am Abend erleben wir ein grandioses Konzert von zwei Balafon Spielern und etlichen Trommelkünstlern. Der Leiter des Campements spielt auch in der Band Farafina und übt heute mit einer lokalen Gruppe. Wir kriegen Stühle gebracht und erhalten einen Platz in der ersten Reihe. Es ging mindestens drei Stunden lang, aber irgendwann waren wir zu müde und mußten uns zurückziehen.

Samstag 16.2.,
Picknick bei den Kaskaden von Karfiguela und zu den Dômes von Fabédougou, 40 km
Ruhiges Frühstück unter dem Mangobaum. Gestern hatten wir noch frische Ananas auftreiben können, von denen wir nun wieder eine schlachten.
Anschließend machen wir uns auf einem schönen Weg, vorbei an Reisfeldern und Gemüsegärten auf den Weg zu den Wasserfällen bzw. Kaskaden von Karfiguela. Nach dem bei allen touristischen Sehenswürdigkeiten vorhandenen Kassenhäusschen und dem Parkplatz (auch für die Räder muß man bezahlen) folgt eine schattige Mangobaumallee zum Fuß des Wasserfalles. Wir gehen weiter hoch, bis wir einen tollen Picknickplatz, ein Plateau in der Mitte des Flusses, gefunden haben. Ausgiebiges Picknick und Baden ist jetzt angesagt. Man kann die Kaskaden noch unendlich weit hochlaufen.
Bevor wir uns auf den Rückweg machen, besucht ein Teil der Gruppe noch die nahegelegenen Dômes de Fabédougou. Wieder eine Felsenlandschaft, aber nicht so spitz wie in Sindou, sondern eher runde Kuppeln wie aufgereihte Fingerhüte. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch leuchtend grüne bewässerte Zuckerrohrfelder. Ein süßlicher Duft von Melasse hängt in der Luft.

Sonntag 17.2.
Zum Sonntagsmarkt nach Banfora und Ausflug zum Staudamm von Tiéfora, 70 km
Schon früh am Morgen war der Weg nach Banfora voller Menschen, die auf dem Kopf und per Fahrrad ihre Waren zum Markt brachten. Dort frühstückten wir erst mal und während die einen sich den Markt anschauten, radelten andere zum Damm von Tiéfora. Angeblich sollte dies ebenfalls ein Hippo See sein, aber dem war nicht so. Es war zwar ein netter Ausflug, aber im Prinzip lohnte sich das nicht.

Montag 18.2.
von Tengréla über Banfora zurück nach Bobo Dioulasso, 90 km
In Banfora brachten wir eine Teilnehmerin zum Bus, die diese Strecke nicht per Rad fahren wollte. Es ging beständig leicht bergauf und bergab. Wir fuhren recht zügig und hatten in gut 5 Stunden die 80 km nach Bobo Dioulasso hinter uns gebracht.

Dienstag 19.2.
Bobo Dioulasso: Ausflug zu der Opferstätte bei Dafra, 25 km
Wir fahren an den Stadtrand und erkunden den Weg zur Opferstätte von Dafra. Ein schmaler Weg führt bergab bis an den Rand der Falaise. Hier stellen wir die Räder ab und klettern noch ca. einen km zu Fuß die Felsen hinunter. In einer Schlucht kommen wir in einen kleinen Wald, ein Wasserlauf und ein Tümpel. Wir werden von den Priestern der Opferstätte in Empfang genommen. Die Opferstätte selbst ist für die einen eine spannende Kultstätte, für andere ein dreckiger Platz, voll mit den Federn von gerupften Hühnern, Kot und auch ein paar Gedärme. An der Opferstätte muß jede Person einen Obulus entrichten und darf der Gottheit gegenüber seine Sorgen aussprechen, die einem dann abgenommen werden. Im unteren Verlauf des Wassers werden uns ein paar fette Welse gezeigt, die mit den Innereien der geopferten Tiere gefüttert werden.
Nachmittags unternehmen wir noch verschiedene Sachen in der Stadt: zur Bank gehen, ins Internetcafé, die alte Moschee und das alte Viertel von Bobo ansehen.

Mittwoch, 20.2.
von Bobo Dioulasso auf den Weg nach Diébougou, 70 km
Wir fahren auf der asphaltierten Strasse nach Ouaga aus Bobo Dioulasso raus und biegen bald auf die Piste nach Diébougou ab. Zwischen Wellblechpiste mit Kies in der Mitte und Sand am Rand muß man sich den schmalen Streifen suchen, wo man gerade noch gut fahren kann. Wenn Autos entgegenkommen oder überholen wird man hoffnungslos eingestaubt.
Für die heutige Tour haben wir die Unterstützung durch eine lokale Agentur organisiert. Nach unserer Mittagspause kommt das Auto aus Bobo und errichtet eine Zeltübernachtung. Wir waschen uns bei dem Tiefbrunnen des nahe gelegenen Dorfes. Die Leute der Agentur kochen uns ein Spaghetti Abendessen und bald darauf kriechen wir in die Zelte. Diese Nacht war es recht kalt.

Donnerstag, 21.2.
Nach dem Frühstück radelten wir die restliche Strecke nach Diébougou. (50 km)
Mittags in Diébougou angekommen einigten wir uns darauf, nicht mehr den Abstecher nach Süden zu machen um noch mehr Zeit für Ouagadougou zu haben.

Freitag 22.2.
von Diébougou nach Pâ und Boromo
Per Buschtaxi fuhren wir alle zusammen nach Pâ. Dort stiegen einige gleich in den nächsten Transport nach Boromo um während die anderen nach einer Pause die restlichen 40-45 km nach Boromo mit dem Rad fuhren. Anstrengend, denn es war heiß und es gab keinen Schatten.

Samstag, 23.2.
Tabaski. Pausentag in Boromo
Tagsüber war Ausruhen angesagt. Die Mädchen der Hotelfamilie kommen und wollen mit uns was spielen. Mit unseren Rädern drehen sie einige Runden im Hof, dann fotografieren wir uns gegenseitig. Heute ist Feiertag, Tabaski. Die beiden Mädchen sind, ebenso wie alle anderen Kinder die wir heute sehen, sauber gewaschen, parfümiert und schick angezogen. Die Kinder gehen herum, wünschen ein gutes neues Jahr und sammeln Geschenke ein. Wir gehen mit den beiden zum Laden auf der anderen Strassenseite und spendieren eine Packung Kekse. Mit eigenem Geld kaufen sie noch eine Tüte Milchpulver, Kaugummi und ein paar Bonbons. Zurück im Hotelgarten wird alles auf einem Teller angerichtet. Das Milchpulver wird mit Wasser angerührt und auf einem Gaskocher erhitzt. Die Kinder werfen etliche Stück Würfelzucker dazu und löffeln genüßlich die süße Milch.

Sonntag 24.2.
mit dem Bus zurück nach Ouaga
Ab 08:00 Uhr kommen die ersten Busse aus Ouaga in Richtung Bobo Dioulasso in Boromo vobei, aber in umgekehrter Richtung tut sich erst mal gar nichts. Wir kamen mit dem ersten großen Bus um 10:30 Uhr mit. Für uns wurde extra eine ganze Ladung von Mehlsäcken ausgeladen, damit die Räder stehend im Kofferraum transportiert werden konnten. Die Fahrt verlief zügig und angenehm, der Bus war klimatisiert und hatte Musik. Mittags waren wir wieder in unserer Pension in Ouagadougou.

Montag 25.2.
Ausflug zum Bazoulé Krokodilpark und Stadtbesuch Ouagadougou, 50 km
Heute radelten wir zum Bazoulé Krokodilpark. 20-30 Krokodile lagen am Rande der Pfütze, die in der Regenzeit mal ein größerer Teich war. Einige Tiere liessen sich von uns streicheln. Gut eine Stunde für die Hinfahrt, aber zurück deutlich länger, da wir ordentlich Gegenwind hatten.

Dienstag 26.2.
Ouagadougou
Heute besuchten wir das Village Artisanal, wo man ca. 30 Handwerkern und Künstlern bei der Arbeit zusehen kann. Qualitativ sehr gute Arbeit; der Besuch lohnt sich. Auf dem Weg dort hin das große Denkmal für alle Fahrradfahrer dieser Welt.
Auf dem Rückweg drehen wir noch eine Runde in dem Siedlungsprojekt für Luxuswohnungen, „Ouaga 2000“. Nachdem diese Siedlung im Jahr 2000 für das Gipfeltreffen der afrikanischen Staatschefs aus dem Boden gestampft wurde, scheint es kaum noch weiter zu gehen. Einige grüne Inseln zwischen den Häusern sind inzwischen mit Bauschutt und Müll vollgekippt.
Nachmittags Besuch eines Entwicklungsprojektes; die Frauen aus der Gruppe AFGD demonstrieren, daß sie jetzt die Begrüßungs- und Vorstellungsformen auch in französisch können und sie die französische Sprache neben den lokalen Sprachen auch bei den Alphabetisierungskursen einsetzen. Sie zeigen uns noch wie Seife hergestellt wird und wie sie Tomaten, Zwiebeln und Gemüse in einem Solartrockner haltbar machen.
Abends gingen einige in die Stadt und schauten sich in einem Kino einen französischen Film an.

Mittwoch 27.2.
Radtour zu den Steinskulpturen von Laongo
Die letzte große Radtour, ca. 80 km zu dem Künstlerprojekt von Laongo.
In einem eingezäunten Gelände liegen zahlreiche Granitsteine, die seit gut sechs Jahren von Künstlern aus der ganzen Welt bearbeitet werden. Einige schöne und ausdrucksvolle Skulpturen sind darunter.
Heute Abend nehmen wir unser Abschiedsessen vorweg und gehen in ein edles, für die lokalen Verhältnisse etwas teureres China Restaurant.

Donnerstag, 28.2.
Ouaga und Rückflug nach Deutschland
Mit einem Teilnehmer wollte ich in der Stadt schnell noch etwas Geld wechseln. Doch aus war der Traum, als er über eine rote Ampel sprintete und ich ihm hinterher fuhr. Die Polizei hielt uns an, konfiszierte die Räder und schickte uns per Taxi zur Polizeistation. Dort durften wir unsere Strafe von umgerechnet etwa 8 Euro bezahlen und bekamen die Räder wieder, die ein Kleintransporter der Polizei (so wie auch die Räder und Mofas von etlichen anderen Leuten) nach einer halben Stunde Warten anbrachte.
Na ja, das Geldwechseln klappte danach auch noch.
Nachmittags besuchten wir ein weiteres Frauenprojekt, die uns ihr Spar- und Kreditprogramm erläuterten. Später heißt es Sachen packen, das Fahrrad etwas säubern und nach dem Abendessen ging es zum Flughafen. Dort lief alles reibungslos. Am folgenden Morgen waren wir wieder in Berlin.

Michael Franke

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