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Tropischer Süden. Radtour ab Banjul/Gambia in die Casamance, den grünen Süden des Senegal

Casamance, die tropisch grüne Region im Senegal

Die Casamance Tour geht auf einen Vorschlag unserer Tourenleiterin Stefanie Raetsch zurück und wird seit 2004 regelmäßig durchgeführt. Stefanie hat dort ihr Atelier mit schönen Ferienwohnungen und kennt die Gegend sehr gut.

Die 3-wöchigen Senegal Radtouren enden in Ziguinchor, Hauptort der Casamance Region; danach geht es zurück nach Norden. Schon die kurze Strecke von Gambia nach Ziguinchor hat allen gut sehr gefallen. Oft kam die Frage, ob man denn nicht mehr in dieser Region fahren könne.

Genau das bietet diese Tour. Nach der Ankunft am Flughafen Banjul (Gambia) Übernachtung bei einem von deutschen Leuten geführten Camp in der Nähe. Am nächsten Tag Akklimatisieren, Baden im Atlantik, ggf. Erkundung nach Serrekunda oder Sukuta. Anschliessend Fahrt zum vielgelobten Tumani Tenda Camp (am Gambia Fluss), bei Kafountine wieder an den Atlantik und über die Dörfer nach Affiniam. Hier ist eine malerische Pirogenfahrt durch die Mangroven nach Ziguinchor vorgesehen. Jetzt kommen weitere Touren in der Casamance dazu, durch die traditonellen Dörfer der Diola und Übernachtung in den gemeinschaftlich betreuten Campement Unterkünften. Nach Westen bis Oussouye; hier Spaziergang mit Führung zum Heiligen Wald, Besuch der Cashew-Fabrikation sowie Ausflug ohne Gepäck über Mlomp nach Elinkine. Zurück nach Ziguinchor und nach Coubalan, ein einfaches Dorfcampement mit guter Bademöglichkeit in salzigem Flussausläufer (sehr freundliche Leute). Über Baila und Diouloulou geht es zurück zum Flughafen von Banjul.

Wer länger bleiben möchte, könnte sich z.B. in Kafountine im Häuschen der Tourenleiterin einmieten und noch einen Batik Kurs bei einem bekannten senegalesischen Künstler buchen. Infos hierzu über die Internetseite von Bateau Batik oder bei Afrika-erleben.

Die Casamance ist der südlich von Gambia gelegene, fruchtbarere, tropische Landesteil des Senegal. Mangrovensümpfe, Reisfelder, Ölpalmen bestimmen das Landschaftsbild. Es gibt noch einen dichten Baumbestand mit riesigen alten Bäumen und einer reichhaltigen Vogelwelt. Wir haben die Chance, mit der Kultur der noch recht traditionell lebenden Diola in Kontakt zu treten. Wir erleben die Campements, einfache Dorfunterkünfte, die einen integrierten Tourismus fördern. Einige liegen sehr schön an einem Seitenarm des Casamance-Flusses, so dass man gut baden kann. Die meisten Unterkünfte sind in traditionellem Stil erbaut und zeigen uns die uralte Lehmbauarchitektur mit den seltenen mehrstöckigen Häusern.

Über das Radfahren: Die meisten Strecken sind geteert oder Pisten mit festem, manchmal welligem Boden. Seltener fahren wir auf sandigen Wegen. Wer also ein Mountainbike hat, ist auf diesen Strecken gut bedient. Auf Berge muss allerdings verzichtet werden. Auch, wenn das Radfahren hier manchmal anstrengend ist, hat man doch den nicht zu unterschätzenden Vorteil, sich unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen zu können.

Zur Situation in der Casamance

Die Casamance Region galt früher gelegentlich als „unruhig“; das ist inzwischen vorbei. Fast 50 Jahre lang gab es Autonomiebestrebungen in der früher portugiesischen Kolonie und der vom restlichen Senegal durch den Staat Gambia getrennten Casamance Region. Alle halbe Jahre gab es irgendwo einen Überfall, der auch Eingang in die Presse fand.

Es hat sich gezeigt, daß sich direkt vor Ort und durch Befragung von Buschtaxichauffeuren, Hoteliers und Polizei ein weitaus realistischeres Bild der Situation erzielen ließ, als es aus der Ferne von Deutschland oder von Dakar aus möglich ist. Klar ist, daß wir bei den Radtouren kein unnötiges Risiko eingehen, d.h. Gebiete wie die Grenzregion zu Guinea-Bissau nicht befahren. Zudem fahren wir morgens nicht in aller Frühe los und sind lange vor Abend am Ziel um nicht in die Dunkelheit zu geraten.

Wir können aber für die Tour nicht garantieren, dass sie überall so wie sie geplant war auch durchführbar ist. Es gibt immer Alternativen. Wir sind schon viele wunderschöne Strecken in der Casamance gefahren; Zwischenfälle kennen wir nur vom Hörensagen, nicht aus eigener Erfahrung!

Es gibt viele Deutsche die in der Casamance leben und noch nie Probleme krimineller Art hatten, ja noch nicht mal einen Rebellen zu Gesicht bekamen. Die „Rebellion“ ist eigentlich auch schon lange vorbei. Es gibt vielleicht noch ein paar Kleinkriminelle, die gelegentlich nachts einen Laden überfallen um sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Zu den Sicherheitshinweisen des AA gilt es auch zu bedenken, dass die Hinweise breiter gefasst sind als es vielleicht notwendig ist. Man will sich ja nicht vorwerfen lassen, nichts gesagt zu haben.

So schrieb auch der Berliner „Tagesspiegel“ am 25.8.03: „“Sicherheitshinweise“ gibt es für die meisten Länder. (…) So wird etwa für Brasilien ausgeführt, dass die Großstädte (…) unter hoher Kriminalität leiden und „generell vom Besuch von Elendsvierteln (Favelas) abzuraten“ sei. Es empfehle sich, „weder größere Geldbeträge auf der Straße bei sich zu tragen, noch, sich durch auffällige Kleidung, offenes Tragen von Schmuck, Fotoapparaten, Videokameras oder anderen Wertgegenständen erhöhter Gefährdung auszusetzen“. Kurzum: Der Großteil der Sicherheitshinweise entspricht dem, was halbwegs erfahrene Reisende ohnehin beherzigen.“ Eben. Diesem Fazit können wir uns nur anschliessen.

Wer sich aktuell zum Casamance Konflikt informieren will, findet am ehesten Informationen unter www.irinnews.org

Eine ausführlichere Analyse bietet ein Artikel aus der Konrad-Adenauer-Stiftung: Zwischen den Fronten – Auf der Suche nach nachhaltigem Frieden in der Casamance. Eine Analyse von Ursachen, Akteuren und Konsequenzen. Stefan Gehrold, Inga Neu, Auslandsinformationen, Sankt Augustin, 30. Sept. 2010

Casamance Reisebericht „Als Frau auf dem Drahtesel durch die Casamance“.

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